Zwei Jobs – Wie steht es mit mei­ner Pen­si­ons­kas­se?

Bei zwei (oder gar meh­re­ren) Teil­zeit­jobs stel­len sich meh­re­re Fra­gen be­züg­lich der Pen­si­ons­kas­se.

Frauenfüsse mit zwei verschiedenen Schuhen
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Wich­tig da­bei ist der Be­griff des „Min­dest­loh­nes für die ob­li­ga­to­ri­sche Ver­si­che­rung“. Alle an­ge­stell­ten Per­so­nen, die das 17. Al­ters­jahr er­reicht ha­ben und in ei­nem Ar­beits­ver­hält­nis ste­hen, wo sie mehr als ei­nen ge­wis­sen Min­dest­lohn er­zie­len, müs­sen ei­ner Pen­si­ons­kas­se bei­tre­ten (Ri­si­ko­ver­si­che­rung für In­va­li­di­tät und Tod ab dem 17., Al­ters­ver­si­che­rung ab dem 25. Al­ters­jahr). Nicht ver­si­chert wer­den müs­sen Löh­ne, die un­ter dem Min­dest­jah­res­lohn (Ein­tritts­schwel­le) lie­gen. Die­ser Min­dest­jah­res­lohn wird pe­ri­odisch vom Bun­des­rat fest­ge­legt. Für das Jahr 2023 be­trägt er Fr.22'050.-. Ob je­mand eine un­selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit aus­übt, rich­tet sich nach den glei­chen Kri­te­ri­en wie bei der AHV. Ar­bei­tet je­mand Teil­zeit, so muss die­se Per­son BVG-ver­si­chert wer­den (das Ge­setz über die be­ruf­li­che Vor­sor­ge (BVG) schreibt Mi­ni­mal­leis­tun­gen vor), wenn das Jah­res­ein­kom­men über dem Min­dest­jah­res­lohn liegt (d.h. mehr als Fr. 22'050.-). Wird die­se Lohn­sum­me über­stie­gen, sind Sie ob­li­ga­to­risch in ei­ner Pen­si­ons­kas­se ver­si­chert und der Ar­beit­ge­ber muss sich mit min­des­tens der Hälf­te an den Bei­trä­gen be­tei­li­gen. Bei Teil­zeit­ar­beit sind nun fol­gen­de Kon­stel­la­tio­nen mög­lich:

1. Der Min­dest­lohn wird bei bei­den Ar­beit­ge­bern über­schrit­ten. Sie sind ob­li­ga­to­risch ver­si­chert.


Ar­bei­tet eine Per­son an meh­re­ren Stel­len Teil­zeit, be­steht ein An­spruch auf eine Vor­sor­ge­ver­si­che­rung, so­fern das Ge­samt­ein­kom­men über dem Min­dest­jah­res­lohn liegt. Die Bei­trä­ge wer­den dann auf die Teil­zeit­löh­ne um­ge­legt.

2. Der Min­dest­lohn wird bei bei­den Ar­beit­ge­bern un­ter­schrit­ten, zu­sam­men je­doch über­schrit­ten. Sie sind ob­li­ga­to­risch nicht ver­si­chert.


Kann ich mich in die­sem Fall trotz­dem frei­wil­lig ei­ner Kas­se an­schlies­sen? Wel­cher? Und wenn der Ar­beit­ge­ber sich wei­gert? Wird der Min­dest­lohn, im Fal­le dass Sie bei zwei Ar­beit­ge­bern an­ge­stellt sind, bei bei­den Ar­beit­ge­bern un­ter­schrit­ten, zu­sam­men je­doch über­schrit­ten, sind Sie ob­li­ga­to­risch nicht ver­si­chert. Aber Sie kön­nen sich frei­wil­lig ver­si­chern, weil Sie bei bei­den Stel­len zu­sam­men mehr als den für die Ver­si­che­rungs­pflicht mass­ge­ben­den Min­dest­lohn ver­die­nen. Er­mög­licht kei­ne der bei­den Pen­si­ons­kas­sen ei­nen frei­wil­li­gen An­schluss, ha­ben Sie die Mög­lich­keit, sich bei der sog. „Auf­fang­ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge“ (www.cha­eis.ch) zu ver­si­chern. In bei­den Fäl­len müs­sen die Ar­beit­ge­ber min­des­tens die Hälf­te der Pen­si­ons­kas­sen­bei­trä­ge an­tei­lig be­zah­len, aber nur dann, wenn Sie den Ar­beit­ge­ber in­for­mie­ren und erst ab dem Zeit­punkt der Mit­tei­lung. Die an­de­re Hälf­te ha­ben Sie wie alle BVG-Ver­si­cher­ten sel­ber zu tra­gen.

3. Die ku­mu­lier­ten Teil­zeit­löh­ne un­ter­schrei­ten den Min­dest­lohn


Auch hier kann man sich bei ei­ner Pen­si­ons­kas­se frei­wil­lig ver­si­chern, wie z.B. Jour­na­lis­ten oder an­de­re Selb­stän­di­g­er­wer­ben­de bei der „Pen­si­ons­kas­se Free­lan­ce“ (http://www.pk­free­lan­ce.ch/). Die Ar­beit­ge­ber müs­sen sich je­doch nicht be­tei­li­gen.

In al­len Kon­stel­la­ti­on der Pen­si­ons­kas­sen­ver­si­che­rung soll­ten Sie prü­fen, ob Sie al­len­falls über die 3. Säu­le eine vor­teil­haf­te­re Lö­sung für Ihre Vor­sor­ge tref­fen kön­nen.

Letzte Aktualisierung: 30.05.2023, CF / NK

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