Multivitamine gegen Allergien?
Aus der Forschung
Eine schwedische Studie ging der Frage nach, ob der Konsum von Nährstoffpräparaten bei Kleinkindern zu einem Anstieg des Allergierisikos führt. Darauf deutete schon eine Studie des Nationalen Medizinischen Zentrums für Kinder in Washington aus dem Jahr 2004 hin. Der Verdacht: Kinder, die in den ersten Lebensjahren Multivitamine einnehmen, haben zum Beispiel für Asthma ein erhöhtes Risiko.
Die schwedischen Forscher konnten nun Entwarnung geben. Ihre Ergebnisse lauten: Die regelmässige Einnahme von Multivitaminpräparaten erhöht nicht das Risiko für allergische Erkrankungen bei Kindern. Und: Kinder, die schon vor dem fünften Lebensjahr regelmässig Nährstoffpräparate eingenommen hatten, wiesen später im Schulkindalter eine signifikant geringere Allergiehäufigkeit auf.
Die Forscher um Dr. Kristin Marmsjö vom Karolinska Institut im schwedischen Solna untersuchten die Daten von insgesamt 2.423 achtjährigen Kindern. Deren Eltern mussten Fragebögen ausfüllen, die den Wissenschaftlern Informationen über Lebensführung, Vitamin-Ergänzungen, mögliche Umwelteinflüsse sowie Symptome und Diagnostik allergischer Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen oder Ekzemen lieferten. Darüber hinaus wurden Blutproben genommen sowie allergenspezifische IgE-Konzentrationen von Lebensmitteln und in der Luft gemessen. Insgesamt wurden keine starken und konsistenten Assoziationen zwischen aktueller Multivitamin-Nutzung und Asthma, Heuschnupfen, Ekzemen oder Neurodermitis im Alter beobachtet.
Kinder, die im Alter von bis zu vier Jahren Multivitamine erhielten, hatten allerdings ein bis zu 39 Prozent geringeres Risiko der Sensibilisierung auf Nahrungsmittelallergene. Bei den Kindern, die erst mit fünf Jahren oder später Multivitamine erhalten hatten, zeigte sich hingegen kein Zusammenhang mehr.