Linkshändigkeit: So unterstützen Sie Ihr Kind
In einer Welt, die auf Rechtshändigkeit ausgerichtet ist, haben es linkshändige Kinder zuweilen schwer. Doch mit guter Unterstützung geht vieles leichter.
Dass Kinder mit links zeichnen, basteln und schreiben, gilt heute zum Glück als ganz normal. Dabei geht leicht vergessen, dass Linkshänderinnen und Linkshänder im Alltag trotzdem noch einige Hürden zu überwinden haben.
- Ab wann erkennt man, ob ein Kind links- oder rechtshändig ist?
- Ist unser Kind beidhändig?
- Was erleichtert einem linkshändigen Kind den Alltag?
- Welche Unterstützung brauchen linkshändige Kinder in der Schule?
- Umschulung von Linkshändern - auch heute noch?
- Welche Auswirkungen hat eine Umschulung der Händigkeit?
Die Händigkeit ist angeboren und wird vom Gehirn aus bestimmt. Linkshändigkeit wird durch die Dominanz der rechten Hirnhälfte festgelegt - Rechtshändigkeit durch die Dominanz der linken Hirnhälfte. Die dominante Hand ist motorisch geschickter und stärker; die nicht-dominante Hand hat die Rolle der "Zuarbeiterin", die beim Ausführen von Bewegungen und Handlungen hilft. Die Forschung geht davon aus, dass die Händigkeit vererbt ist. Umwelteinflüsse und Erziehung können jedoch einen starken Einfluss darauf haben, ob ein Kind tatsächlich für die meisten Tätigkeiten seine dominante Hand einsetzt.
Ab wann erkennt man, ob ein Kind links- oder rechtshändig ist?
Bei manchen Babys zeigt sich schon sehr früh eine klare Bevorzugung der linken oder der rechten Hand. Wenn Eltern ihr Kind gut beobachten, werden sie möglicherweise bemerken, dass es bereits im Krabbelalter ab etwa 6 Monaten eher mit rechts oder mit links greift. Ab dem Alter von 12 bis 24 Monaten zeigt sich schon vielfach eine klare Dominanz der linken oder der rechten Hand. Es kann aber auch länger dauern, bis eine eindeutige Tendenz erkennbar ist. Spätestens bis zum Alter von vier Jahren zeigt sich dann bei einem Grossteil der Kinder deutlich, ob sie links- oder rechtshändig sind.
Das Kind sollte im Gebrauch seiner Hände nicht beeinflusst werden. Solange die Händigkeit nicht feststeht, ist es darum wichtig, dass Gegenstände immer in die Mitte gereicht werden. Beim Essen, Malen und Basteln sollten Besteck, Werkzeuge und Stifte mittig platziert werden. So kann das Kind mit der Hand greifen, die ihm entspricht. Geben Sie ihm zum Essenlernen keinen speziellen schrägen Babylöffel. Diese sind für Rechtshänder gemacht und linkshändige Babys werden sich damit schwertun.
Sich einzig darauf zu achten, mit welcher Hand das Kind den Stift hält, ist übrigens kein sicherer Indikator für die Händigkeit, denn Schreiben und Zeichnen sind gelernte Tätigkeiten. Da Kinder sich stark an Vorbildern orientieren, kann es durchaus sein, dass ein eigentlich linkshändiges Kind den Stift in die rechte Hand nimmt, weil Mama, Papa und der grosse Bruder das auch so machen. Wenn Sie herausfinden möchten, welche Hand bei Ihrem Kind dominant ist, sollten Sie sich deshalb besonders auf spontane und ungelernte Handgriffe achten.
Ist unser Kind beidhändig?
Nicht bei allen Kindern zeigt sich die Händigkeit jedoch deutlich. Manche setzen bis ins Kindergartenalter beide Hände fast gleichwertig ein. Diese Kinder werden dann oft für beidhändig gehalten. Echte Beidhändigkeit (Ambidextrie) ist jedoch sehr selten. Fachleute betonen, dass die Händigkeit eines Kindes spätestens vor Schuleintritt geklärt werden sollte. Dies, weil sich das Schreiben mit der nicht-dominanten Hand negativ auswirken kann.
Nicht selten stellt es sich in Händigkeitsuntersuchungen heraus, dass ein Kind, das beidhändig scheinbar gleich geschickt hantiert, in Wirklichkeit linkshändig ist. Die Gründe, warum es gelernt hat, auch seine rechte Hand häufig einzusetzen, können unterschiedlich sein. So schneidet es beispielsweise mit rechts, weil ihm keine Linkshänderschere zur Verfügung steht. Vielleicht war auch die eigentlich dominante Hand aufgrund einer Verletzung während längerer Zeit ausser Gefecht gesetzt, sodass es gelernt hat, die nicht-dominante Hand vermehrt einzusetzen. Oder aber es passt sich ganz einfach in vielen Situationen an seine rechtshändige Umwelt an.
Ein stark wechselnder Handgebrauch kann jedoch auch ein Hinweis auf eine Teilleistungs- oder Entwicklungsstörung sein. Beobachten Sie Ihr Kind aufmerksam, wenn Ihnen auffällt, dass es innerhalb der gleichen Tätigkeit immer wieder die Hand wechselt und die Mittellinie nie überkreuzt; dass es also beispielsweise beim Malen die linke Hälfte des Blattes immer mit links und die rechte Hälfte des Blattes immer mit rechts ausmalt. Sprechen Sie Ihre Beobachtungen bei der nächsten kinderärztlichen Kontrolluntersuchung an, damit der Handgebrauch genauer untersucht und das Kind bei Bedarf frühzeitig gefördert werden kann.
Was erleichtert einem linkshändigen Kind den Alltag?
Wenn Sie selber rechtshändig sind, fällt Ihnen vermutlich gar nicht auf, wie viele Hürden Ihr linkshändiges Kind im Alltag zu bewältigen hat: Der Drehverschluss, den es in die "falsche" Richtung drehen muss, um die Flasche zu öffnen. Der Trinkbecher, der rechts oberhalb des Tellers steht, sodass es immer wieder Wasser verschüttet, wenn es ihn zum Mund führt. Das Brotmesser, mit dem es beim besten Willen keine gleichmässig dicke Scheibe abschneiden kann. Die Ermahnungen, es solle doch bitte die "richtige" Hand geben, wenn es jemandem die Linke zum Grüssen hinstreckt.
Vielfach haben Linkshänderinnen gar keine Wahl, ob sie sich anpassen wollen oder nicht - sie müssen es einfach, weil die Welt nun mal auf Rechtshändigkeit ausgerichtet ist. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihrem Kind den Alltag dort erleichtern, wo es möglich ist:
Setzen Sie sich Ihrem Kind gegenüber, wenn Sie ihm vorzeigen, wie man Schleifen bindet oder wie Bastelarbeiten auszuführen sind. Es kann sich so die Handlungsabläufe viel leichter abschauen.
Decken Sie seinen Platz am Tisch so, dass es Becher und Besteck mit der linken Hand gut greifen kann. Manche Kinder wollen aber auf gar keinen Fall anders sein als die anderen. Dann kann es sinnvoll sein, Trinkbecher und Besteck für alle mittig zu platzieren anstatt links für die Linkshänder und rechts für die Rechtshänder.
Achten Sie bei Kindertassen mit Motiven darauf, dass diese beidseitig bedruckt sind. Bei einseitig bedruckten Tassen ist das Sujet nur sichtbar, wenn der Henkel nach rechts zeigt. Linkshändige Kinder sind dann oftmals enttäuscht und bestehen darauf, die Tasse mit der rechten Hand zu halten. Dadurch verschütten sie mehr, weshalb sie sich selber als ungeschickt wahrnehmen.
Die folgenden für Linkshänder konzipierten Gegenstände erleichtern Ihrem Kind das Basteln und das Mithelfen im Haushalt: Linkshänder-Schere und -Spitzer, beidhändig verwendbare Sparschäler, Dosenöffner und Suppenkelle sowie Brot- und Rüstmesser mit Wellenschliff für Linkshänder. Falls Ihr Kind viel kocht und backt, können weitere Hilfsmittel nützlich sein, z. B. ein beidseitig bedruckter Messbecher, damit die Skala auch dann gut lesbar ist, wenn der Becher in der linken Hand gehalten wird.
Wählen Sie Spielsachen aus, die mit links ebenso gut bedient werden können wie mit rechts.
Bei Tätigkeiten am Computer sollte Ihr Kind die Maus links platzieren können. Optimal ist daher eine kabellose Maus. Achten Sie bei einem kabelgebundenen Modell auf ein ausreichend langes Kabel, damit die Maus auch auf der linken Seite gut beweglich ist. Eine ergonomisch geformte Maus ist für Linkshänderinnen ungünstig - es sei denn, Sie kaufen Ihrem Kind ein Linkshändermodell.
Werten Sie Linkshändigkeit nicht ab. Feinfühlige Kinder können sehr schnell den Eindruck bekommen, etwas mit links zu machen, sei falsch und versuchen dann unter Umständen, sich selbst von links auf rechts umzuschulen.
Welche Unterstützung brauchen linkshändige Kinder in der Schule?
Schreiben lernen
Zur Unterstützung des Dreifingergriffs sind Stiftaufsätze mit Griffmulden hilfreich; beim Malen und Zeichnen bewähren sich für kleinere Kinder relativ dicke, dreieckige Farbstifte.
Wichtig ist, dass auch ein Kind, das mit links schreibt, genügend Bewegungsfreiheit hat. Am besten sitzt es deshalb nicht neben einer Rechtshänderin, sondern neben einem anderen Linkshänder oder am linken Rand der Bankreihe.
Sobald mit Tinte geschrieben wird, gewöhnen sich viele Linkshänder eine Hakenhaltung an, um das Geschriebene nicht zu verwischen. Dadurch verkrampft sich die Hand schnell und es können Verspannungen auftreten. Damit dies nicht geschieht, sollte das Kind von Anfang an eine lockere Schreibhaltung erlernen. Dies gelingt im am besten, wenn es eine Schreibunterlage bekommt, auf der die richtige Position des Blattes und der Hand aufgedruckt ist. Falls keine solche Schreibunterlage verfügbar ist, sollte es sich angewöhnen, das Blatt leicht nach rechts zu neigen (ca 30 °). Linkshänderberaterinnen empfehlen, das Kind schon früh erste Schreibversuche mit Tinte machen zu lassen. So kann es sehen, wie leicht die Tinte bei einer falschen Schreibhaltung verwischt wird und ist eher dazu motivert, die richtige Haltung zu trainieren.
Beim Schreibenlernen haben linkshändige Kinder einen Nachteil, der leicht übersehen wird: In Schreiblehrmitteln ist die Vorlage meistens am linken Rand vorgedruckt. Das Kind verdeckt daher mit seiner Schreibhand, was es abschreiben müsste. Schreibblätter mit Vorlage am rechten Rand sind zwar erhältlich, in vielen Schulen jedoch noch nicht im Einsatz. Falls Ihr Kind grosse Mühe hat, die Wörter vom linken Rand abzuschreiben, schreiben Sie ihm die Vorlage auf ein separates Blatt, damit es sich die Buchstaben von dort abschauen kann.
Spiegelschrift und Schwierigkeiten beim Lesen
Dass wir von links nach rechts schreiben und lesen, läuft vielen linkshändigen Kindern zuerst einmal gehörig gegen den Strich. Darum kommt es zu Beginn öfters mal vor, dass sie einzelne Buchstaben oder ganze Wörter in Spiegelschrift schreiben, die Zeilen am rechten Blattrand anfangen oder Zahlen vertauschen. Auch beim Lesen müssen sich manche zuerst einmal daran gewöhnen, auf der Seite oben links zu beginnen. Diese kleinen Auffälligkeiten haben nichts mit einer Lese-Rechtschreibschwäche zu tun und treten darum in der Regel nur zu Beginn der Schulzeit auf. Falls sie über längere Zeit bestehen bleiben, ist aber selbstverständlich auch bei linkshändigen Kindern eine genauere Abklärung wichtig.
Werkzeuge
Auch in der Schule sollten Linkshänderinnen eine Linkshänderschere und einen Linkshänderspitzer zur Verfügung haben. Der Nutzen von speziellen Linealen für Linkshänder ist jedoch umstritten. Zwar gelingt es dem Kind damit besser, seiner Händigkeit entsprechend eine Strecke abzumessen und einzuzeichnen. Die Markierung kann für kleinere Kinder allerdings verwirrend sein: Im Mathebuch sind die Zahlen auf dem Zahlenstrahl von links nach rechts aufsteigend - und auf dem Lineal ist es genau umgekehrt.
Textiles und technisches Gestalten
Linkshändigkeit spielt natürlich auch im Werkunterricht eine Rolle. Manche Kinder haben keine Mühe, Tätigkeiten wie Stricken, Häkeln und Nähen gleich zu erlernen wie die Rechtshänder. Andere hingegen empfinden dies als sehr schwierig und verlieren die Freude an Handarbeiten. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Lehrperson dem Kind gegenüber sitzt, um ihm die Handgriffe zu vorzumachen. Auch Videoanleitungen sind hilfreich, um ihm zu zeigen, wie es die Arbeiten entsprechend seiner Händigkeit ausführen kann.
Beim technischen Gestalten in höheren Klassen kommt eine weitere Herausforderung hinzu: Die meisten Maschinen sind auf Rechtshändigkeit ausgerichtet. Dadurch ist nicht nur die Bedienung für Linkshänder erschwert - es besteht auch ein Sicherheitsrisiko, weil sich Sicherheitsvorkehrungen zum schnellen Ausschalten oft rechts befinden. Lehrpersonen sollten dies bei der Einführung unbedingt berücksichtigen und mit linkshändigen Kindern genau anschauen, wie sie die Maschinen möglichst sicher bedienen können.
Umschulung von Linkshändern - auch heute noch?
Ältere Menschen erzählen mit Schaudern davon, mit welch brutalen Methoden ihnen oder ihren Mitschülerinnen das Schreiben mit der linken Hand ausgetrieben wurde. Dies ist heute zum Glück nicht mehr der Fall. Umschulung kann jedoch noch immer vorkommen - einfach mit sehr viel subtileren Mitteln oder sogar unbeabsichtigt.
Erwachsene können stark beeinflussen, mit welcher Hand das Kind mehrheitlich hantiert. Zum Beispiel, indem sie ihm Gegenstände immer in die rechte Hand reichen und ihm Tätigkeiten nicht seiner Händigkeit entsprechend vorzeigen. Oder indem sie es dazu auffordern, den Stift doch auch mal in die andere Hand zu nehmen, wenn es mit links zeichnet. Diese Beeinflussung kann bewusst geschehen, weil Eltern oder Grosseltern der Meinung sind, Linkshändigkeit sei ein Nachteil. Sie kann aber auch unbewusst sein, weil Eltern und Lehrpersonen sich nie gross mit dem Thema Händigkeit auseinandergesetzt haben und die Dinge so weitergeben, wie sie ihnen selber am leichtesten von der Hand gehen.
Erwachsenen fehlt zuweilen leider auch das Verständnis dafür, wie mühsam und anstrengend es für linkshändige Kinder ist, wenn sie sich angewöhnen müssen, vieles mit rechts zu erledigen, weil es an Unterstützung und passenden Werkzeugen fehlt. Sie denken vielleicht gar, es sei ein Vorteil für das Kind, wenn es beidhändig hantiere. In Wirklichkeit aber gelingen ihm viele Tätigkeiten dann nicht so recht und so muss es sich anhören, es hätte wohl "zwei linke Hände". Zuweilen fallen auch unbedachte Bemerkungen, es müsse die Dinge halt in die "richtige" Hand nehmen, dann ginge es besser.
Diese sprachliche Abwertung der linken Hand kann bei einem feinfühligen Kind dazu führen, dass es sich selbst auf Rechtshändigkeit umschult. Aus Ermahnungen und korrigierenden Bemerkungen zieht es den Schluss, seine Linkshändigkeit sei "nicht normal" und es gewöhnt sich daran, sich nach der Mehrheit zu richten. Für manche Kinder reicht es aber schon, dass fast alle anderen Menschen in seinem Umfeld bevorzugt mit der rechten Hand hantieren, um sich anzupassen.
Welche Auswirkungen hat eine Umschulung der Händigkeit?
Ob ein Kind durch subtilen Druck umgeschult wird oder ob es dies aus irgendeinem Grund selber tut - optimal ist dies auf keinen Fall. Die Umschulung der Händigkeit stellt immer einen Eingriff in die festgelegten Hirnfunktionen dar. Salopp formuliert: Das Kind bleibt im Kopf ein Linkshänder, auch wenn es gelernt hat, mit der rechten Hand zu schreiben. Da Schreiben eine hochkomplexe Tätigkeit ist, bei der die Feinmotorik, die Grammatik, die Rechtschreibung und der Zusammenhang von Sätzen eine Rolle spielen, ist die Herausforderung besonders gross. Die nicht-dominante linke Hirnhälfte wird dabei überbelastet und die dominante rechte Hirnhälfte kann nicht richtig zum Zug kommen.
Auffälligkeiten, die bei umgeschulter Händigkeit auftreten können, sind:
Feinmotorische Probleme, die sich insbesondere in einer schwer leserlichen Schrift zeigen.
Links-Rechts-Unsicherheit: Diese ist im Alltag nicht nur mühsam, sondern beispielsweise im Strassenverkehr richtig gefährlich.
Schnelles Ermüden und Nachlassen der Konzentration im Schulunterricht und beim Lernen
Gedächtnisschwierigkeiten: Das Kind beherrscht z. B. zu Hause den Lernstoff tadellos und kann dann in der Prüfung auf einmal nichts mehr davon abrufen.
Schwierigkeiten bei der Wortfindung und möglicherweise Stottern
Ein umgeschultes Kind muss sich trotz normaler Intelligenz viel stärker anstrengen, um gute Leistungen zu erbringen. Seine Schwierigkeiten können es verunsichern und Minderwertigkeitsgefühle auslösen. Dies kann sich beispielsweise auch in Verhaltensauffälligkeiten und emotionalen Problemen bemerkbar machen.
Wie viele Linkshänder gibt es?
Die Angaben, bei wie vielen Menschen die linke Hand dominiert, schwanken enorm. Während die einen Untersuchungen auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz kommen, gehen andere Forscher davon aus, dass die Hälfte der Menschheit eigentlich linkshändig wäre. Diese grossen Differenzen gehen auf unterschiedliche Untersuchungsmethoden zurück.
Der Linkshänderanteil, der anhand von Befragungen ermittelt wird, liegt wohl eher zu tief. Unter den älteren angeblichen Rechtshänderinnen dürfte sich noch so manche umgeschulte Linkshänderin befinden. Zudem fokussieren manche sich ausschliesslich auf die Schreibhand – obschon sich die Händigkeit nicht darauf beschränkt. Doch auch Untersuchungen, die mit Händigkeitsdiagnostik arbeiten, führen zu ganz unterschiedlichen Resultaten. Dies liegt daran, dass nicht alle mit dem gleichen Testverfahren arbeiten.
Während sich die Forschung also noch längst nicht einig ist, wie hoch der Linkshänderanteil tatsächlich ist, steht eines fest: Seitdem Kinder nicht mehr umgeschult werden, hat die Zahl der aktiven Linkshänderinnen und Linkshänder zugenommen. Diverse Linkshänder-Ratgeber nennen Zahlen zwischen 10 und 30 %.