Psychische Auswirkungen einer Kaiserschnittentbindung
Viele Kritiker der sogenannten Wunsch-Sectio geben zu bedenken, dass die Mutter durch den glatten Bauchschnitt um ein befriedigendes Urerlebnis gebracht würde.
Nach operativen Entbindungen haben Frauen häufiger das Gefühl, als Mutter bereits das erste Mal versagt zu haben, weil sie ihr Kind nicht aus eigener Kraft auf die Welt gebracht hat. Die Erfahrung, ein Kind auf natürlichem Wege - und durchaus auch mit Schmerzen - zu gebären, ist für viele Frauen von grosser Bedeutung. Ohne diese Erfahrung fühlten sich manche Frauen noch nach Jahren nicht als echte Frau und gute Mutter.
Der persönliche Erfahrungsbericht einer swissmom-Leserin:
"Wenn ich nochmals wählen könnte..."
Dazu trägt auch bei, dass viele Frauen ihr Baby nach der Geburt nicht gleich in den Arm nehmen konnten, weil sie mit Schläuchen und Elektroden verkabelt auf dem OP-Tisch lagen. Oft dauert es Jahre, bis sie den Kaiserschnitt überwunden haben.
Gegen eine zu bereitwillige Kaiserschnitt-Entscheidung oder eine Wunsch-Sectio ziehen vor allem Hebammen ins Feld: Das Gebären dürfe nicht von der Wahrnehmung des Körpers als ganzem abgespalten werden. Psychologen halten langfristige Beeinträchtigungen der Mutter-Kind-Beziehung für möglich, wenn solche Gefühle anhalten.