Die zwei­te Ge­burt

Geht sie beim zwei­ten Kind schnel­ler? Oder gibt es mehr Kom­pli­ka­tio­nen? Muss es wie­der ein Kai­ser­schnitt sein? Und wie ist die Still­zeit mit zwei Kin­dern?

Grosser Bruder begrüsst sein Geschwisterchen
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Vor der Ge­burt soll­ten Sie auf je­den Fall or­ga­ni­sie­ren, wo Ihr ers­tes Kind schnell und un­kom­pli­ziert un­ter­ge­bracht wer­den kann, wenn es so­weit ist. Er­stel­len Sie ei­nen „Not­fall­plan“ und klä­ren Sie ab, wen sie zu wel­cher Ta­ges­zeit an­ru­fen kön­nen.

Die Er­fah­rung macht den Un­ter­schied


So un­ter­schied­lich je­des Kind ist, so sind es auch die Ge­bur­ten. Aber die Tat­sa­che, dass Sie be­reits eine er­lebt ha­ben, kommt Ih­nen be­stimmt zu­gu­te. Sie wis­sen, was Sie er­war­tet und ken­nen die Re­ak­tio­nen und Leis­tungs­fä­hig­keit Ih­res Kör­pers. Sie ken­nen die Schmer­zen, aber auch das un­end­li­che Glücks­ge­fühl, wenn Sie Ihr Baby im Arm hal­ten.

Wenn die ers­te Ge­burt ein gross­ar­ti­ges Er­leb­nis war, kön­nen Sie bei der zwei­ten Ge­burt da­von pro­fi­tie­ren. Um­ge­kehrt kön­nen schlech­te Er­fah­run­gen aber auch sehr be­las­tend sein und die Angst vor der zwei­ten Ge­burt noch ver­grös­sern. Ver­su­chen Sie, dies als Chan­ce zu se­hen, denn durch die ne­ga­ti­ven Er­fah­run­gen wis­sen Sie nun ge­nau, was Ih­nen ge­fehlt hat oder was Sie auf kei­nen Fall mehr möch­ten. Nach ei­ner un­schö­nen Ge­burts­er­fah­rung hilft es, wenn Sie sich gut auf die zwei­te Ge­burt vor­be­rei­ten. Dazu ge­hört auch, das ers­te Er­leb­nis zu ver­ar­bei­ten. Spre­chen Sie mit Ih­rer Heb­am­me dar­über, sie kann Sie da­bei un­ter­stüt­zen oder Ih­nen Kon­tak­te zu Fach­per­so­nen ver­mit­teln.

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Wie­der ein Kai­ser­schnitt?


Frau­en, die bei der ers­ten Ge­burt ei­nen Kai­ser­schnitt hat­ten, fürch­ten oft, dass es auch bei der zwei­ten Ge­burt zu ei­ner Schnitt­ent­bin­dung kommt. Es gibt aber kei­nen Grund, eine spä­te­re va­gi­na­le Ent­bin­dung aus­zu­schlies­sen. In vie­len Fäl­len kann das zwei­te Baby ganz nor­mal zur Welt kom­men. Für eine va­gi­na­le Ent­bin­dung nach frü­he­rem Kai­ser­schnitt soll­te das Baby al­ler­dings auf we­ni­ger als 4000 g ge­schätzt sein und sich in Schä­del­la­ge be­fin­den.

Ein Bruch der al­ten Nar­be (Ute­rus­rup­tur) ist heu­te kein Ar­gu­ment mehr. Naht­tech­nik und -ma­te­ri­al sind in­zwi­schen so weit ent­wi­ckelt, dass die Ge­fahr mi­ni­mal ge­wor­den ist. 

Wich­tig ist al­ler­dings, aus wel­chem Grund der Kai­ser­schnitt bei der ers­ten Ge­burt durch­ge­führt wer­den muss­te und ob der Grund in die­ser zwei­ten Schwan­ger­schaft auch noch be­steht. Das könn­te z.B. der Fall sein,  wenn das Be­cken zu eng ist oder sich das Kind auch die­ses Mal in ei­ner un­güns­ti­gen Ge­burts­la­ge be­fin­det.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

In vie­len Fäl­len steht ei­ner va­gi­na­len Ent­bin­dung nach ei­nem Kai­ser­schnitt nichts ent­ge­gen. Aus­schlag­ge­bend ist im Ein­zel­fall, war­um die da­ma­li­ge Schnitt­ent­bin­dung durch­ge­führt wur­de. Be­steht der­sel­be Grund im­mer noch, kann ein ge­plan­ter Kai­ser­schnitt sinn­voll sein. Bei­spiel: Wenn das müt­ter­li­che …

Wie lan­ge dau­ert die zwei­te Ge­burt?


Die Län­ge ei­ner Ge­burt ist von Frau zu Frau und so­gar bei der glei­chen Frau von Ge­burt zu Ge­burt ver­schie­den! Meh­re­re Fak­to­ren spie­len hier eine Rol­le. Grund­sätz­lich kann man aber sa­gen, dass sich eine ers­te Ge­burt durch­schnitt­lich über 12 bis 14 Stun­den hin­zieht, wäh­rend die nächs­ten Ge­bur­ten mit durch­schnitt­lich ca. 7 Stun­den be­deu­tend kür­zer sind.

Wenn Ihre ers­te Ge­burt also rasch ab­ge­lau­fen ist, ha­ben Sie gute Chan­cen, dass es auch beim zwei­ten Kind schnel­ler und ein­fa­cher ge­hen wird. Das hat ver­schie­de­ne Grün­de: Die Ge­burts­we­ge wur­den schon ein­mal ge­dehnt, der Mut­ter­mund kann sich des­halb zü­gi­ger öff­nen. Das Köpf­chen des Kin­des stellt sich schnel­ler rich­tig im Be­cken ein. Aus­ser­dem lässt sich die Haut im Damm­be­reich bes­ser deh­nen. Ein Damm­schnitt ist bei ei­ner Zweit­ge­burt we­ni­ger oft not­wen­dig als bei der ers­ten Ge­burt. Und nicht zu­letzt kön­nen sich Zweit­ge­bä­ren­de bes­ser ent­span­nen, weil sie wis­sen, was auf sie zu­kommt. Und das hilft auch dem Ge­burts­fort­schritt.

Ruhe im Wo­chen­bett


Das Wo­chen­bett ist die Zeit für Mut­ter und Baby, in der sich bei­de von der Ge­burt er­ho­len und ken­nen­ler­nen kön­nen. Mit ei­nem zwei­ten Kind ist es nicht mehr ganz so ein­fach, sich die­se Zeit wirk­lich zu neh­men. Scheu­en Sie sich nicht, um Un­ter­stüt­zung zu bit­ten. Ge­ra­de wenn Ihr Part­ner nur kur­ze Zeit zu Hau­se blei­ben kann, tut es gut, wenn Ih­nen je­mand das Mit­tag­essen kocht oder für ein paar Stun­den et­was mit Ih­rem ers­ten Kind un­ter­nimmt. Auch eine hal­be Stun­de, da­mit Sie in Ruhe du­schen kön­nen, ist Gold wert!

Wenn Sie nach Ge­schenk-Wün­schen zur Ge­burt ge­fragt wer­den über­le­gen Sie sich doch, ob Sie sich nicht Zeit-Gut­schei­ne schen­ken las­sen möch­ten.

Stil­len un­ter er­schwer­ten Be­din­gun­gen


Wenn Sie Ihr Baby stil­len, möch­ten Sie dies be­stimmt in Ruhe tun kön­nen. Das wird schwie­rig, wenn ein Klein­kind die­se Zeit nutzt, um die Erde aus den Pflan­zen­töp­fen zu schau­feln oder die Vor­hän­ge an­zu­ma­len. Viel­leicht hel­fen Ih­nen fol­gen­de Tipps, da­mit die Still­zeit für alle an­ge­nehm ist:

  • Rich­ten Sie sich ei­nen Platz zum Stil­len ein, der dem gros­sen Kind die Mög­lich­keit bie­tet, sich eben­falls an Sie zu ku­scheln. Viel­leicht mag es da­bei ein Stoff­tier oder eine Pup­pe im Arm hal­ten, so wie Sie es mit sei­nem klei­nen Ge­schwis­ter tun.

  • Le­gen Sie ihm ei­nen Snack be­reit, den es in die­ser Zeit es­sen kann.

  • Viel­leicht hört Ihr gros­ses Kind ger­ne eine CD mit Kin­der­lie­dern oder ein Hör­spiel?

  • Eine Kis­te mit Spiel­sa­chen in Ih­rer Nähe ist sinn­voll, so kann sich das Ge­schwis­ter wäh­rend des Stil­lens da­mit be­schäf­ti­gen.

  • Falls Ihr gros­ses Kind ger­ne im Kin­der­zim­mer spielt, über­le­gen Sie sich, dort eine Still-Ecke ein­zu­rich­ten.

  • Wenn Sie Ihr Baby ger­ne im Tra­ge­tuch oder in ei­ner Tra­ge bei sich ha­ben, kön­nen Sie ver­su­chen, es wäh­rend die­ser Zeit zu stil­len. So sind Sie, zu­min­dest teil­wei­se, mo­bi­ler.

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