Der Tampon
Die Vor- und Nachteile von Tampons, wie sie angewendet werden und was Sie unbedingt beachten sollten.
Tampons sind für die Monatshygiene sehr beliebt, denn sie bieten zuverlässigen Schutz und sind kaum oder gar nicht spürbar.
Was ist ein Tampon?
Ein Tampon besteht aus saugfähigen Baumwoll- oder Viskosefasern, die je nach Typ in einer bestimmten Stärke aufgerollt und mit synthetischen Fasern umhüllt werden. Letztere verhindern, dass sich die Watte aus dem Inneren des Tampons ablöst. Zusätzlich wird ein Rückholbändchen eingearbeitet. Zum Schluss wird das Ganze so zusammengepresst, dass es einem Zäpfchen ähnelt. Durch das Pressen werden die Fasern eng miteinander verbunden und es entstehen Rillen. Dieser Faserverbund hält den Tampon auch im feuchten Zustand zusammen.
Wird der Tampon richtig eingeführt, fängt er das Menstruationsblut direkt unterhalb des Muttermundes auf. Die Menstruationsflüssigkeit wird in den Tampon geleitet, der sich anschliessend immer mehr ausdehnt und den Scheidenwänden anpasst.
Die verschiedenen Tampongrössen und -stärken
Die verschiedenen Tampongrössen unterscheiden sich in ihrer Saugfähigkeit. Auf den meisten Packungen sind Tropfensymbole aufgedruckt, welche die Stärke der Blutung symbolisieren. Je mehr Tropfen, desto saugfähiger der Tampon.
Mini ist für Anfängerinnen und für Frauen mit leichten Monatsblutungen geeignet.
Für eine normale Periodenstärke sind Tampons mit der Bezeichnung Normal gedacht.
Super bis Super plus haben eine hohe Saugkraft und eignen sich für stärker ausgeprägte Monatsblutungen.
Tampons werden auch mit Einführhilfen, sogenannten Applikatoren, angeboten. Diese sind entweder aus Karton oder Kunststoff hergestellt. Letztere haben eine höhere Gleitfähigkeit.
Die Vor- und Nachteile eines Tampons
Die Vorteile sind zum einen, dass der Intimbereich während der Blutung trocken bleibt und kein unangenehmer Geruch entsteht. Ausserdem verrutscht ein richtig platzierter Tampon nicht, was uneingeschränkte sportliche Aktivitäten auch während der Periode ermöglicht.
Nachteilig ist, dass das aufgenommene Blut auslaufen kann, sobald sich der Tampon vollgesaugt hat und er nicht rechtzeitig gewechselt wird. Ein anderer negativer und sogar gesundheitsschädigender Aspekt: Wenn Sie einen Tampon zu lange tragen, können sich darin Bakterien vermehren, was zum Toxischen Schocksyndrom führen kann.
Das Toxische Schocksyndrom
Das toxische Schocksyndrom ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, deren Ursache eine bakterielle Infektion ist. TSS tritt nur sehr selten auf, aber wenn, dann sehr häufig bei jungen Frauen, welche Tampons verwendet haben.
Die Giftstoffe von zwei Bakterienarten können das Toxische Schocksyndrom auslösen: In den meisten Fällen ist der Staphylokokkus aureus dafür verantwortlich, seltener der Streptokokkus pyogenes. Beide Bakterienarten leben bei vielen Menschen in kleinen Mengen auf den Schleimhäuten – zum Beispiel der Nase und der Vagina –, ohne dass sie dort Schaden anrichten würden. Ins Innere des Körpers gelangen sie durch Verletzungen der Schleimhaut, im vaginalen Bereich zum Beispiel nach einer Geburt oder durch den Gebrauch einer Menstruationstasse.
In einem saugfähigen Tampon können sich die Bakterien sehr schnell vermehren und innerhalb von wenigen Stunden zum Toxischen Schocksyndrom führen. Plötzliche Symptome dafür sind hohes Fieber, starke Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Der Blutdruck fällt ab und die Organe können nicht mehr ausreichend durchblutet werden; es kommt im schlimmsten Fall zu einem Versagen verschiedener Organe.
Vorbeugen können Sie, indem Sie sich vor dem Einführen eines Tampons immer gründlich die Hände waschen, besonders saugfähige Tampons vermeiden und sie regelmässig, spätestens nach acht Stunden wechseln, auch nachts.
So benutzen Sie einen Tampon richtig
Wählen Sie die passende Tampongrösse zur Stärke der Blutung. Wenn Sie unsicher sind, entscheiden Sie sich eher für eine kleinere Grösse. Bereits Mädchen können Tampons ab der ersten Periode verwenden, auch wenn das Hymen (Jungfernhäutchen) noch intakt ist.
Waschen Sie sich vor der Anwendung die Hände.
Führen Sie den Tampon mit Zeige- oder Mittelfinger leicht in Richtung Rücken ein, dies ist ungefähr der Winkel der Vagina. Übrigens ist die Beckenbodenmuskulatur beim Ausatmen entspannter und der Tampon lässt sich dann besser einführen.
Achten Sie darauf, dass er weit genug eingeführt ist. Er sollte so bequem sitzen, dass Sie ihn nicht spüren.
Waschen Sie sich erneut die Hände.
Wenn Ihre Scheide zu trocken ist, kann das Einführen Schmerzen bereiten. Geben Sie in diesem Fall etwas Gleitgel auf die Tamponspitze.
Ein Tampon wird immer dann gewechselt, wenn er vollgesaugt ist. An Tagen mit einer stärkeren Blutung ist dies ungefähr alle zwei bis vier Stunden der Fall. Länger als acht Stunden sollte der Tampon aber nie im Körper bleiben. Wenn Sie am Rückholbändchen ziehen und der Tampon sich sofort bewegt, ist es Zeit, ihn zu wechseln.
Waschen Sie sich die Hände und setzten Sie sich auf die Toilette.
Ziehen Sie sanft am Rückholbändchen diagonal nach vorne. Verspüren Sie dabei einen Widerstand, ist der Tampon noch zu wenig vollgesaugt. Wenn Sie ihn jetzt schon herausziehen, könnte das etwas schmerzhaft sein.
Wickeln Sie den Tampon in Toilettenpapier und entsorgen Sie ihn im Hausmüll. Bio-Tampons sind laut Herstellerangaben kompostierbar. Die Meinungen gehen da aber weit auseinander. Viele Entsorgungsstellen empfehlen das Kompostieren nicht, mit der Begründung, dass Menstruationsblut nicht in den Bioabfall gehört. Ein Biotampon braucht bis zu einem Jahr, bis er zersetzt ist.
Waschen Sie sich erneut die Hände.
Wenn Sie das Rückholbändchen nicht finden oder der Tampon sich auch mit dem Bändchen nicht entfernen lässt, können Sie versuchen, ihn herauszupressen. Dies klappt vor allem bei einem vollgesaugten Tampon gut. Alternativ versuchen Sie, ihn in der Vagina zu greifen und vorsichtig hin- und herzubewegen. Gelingt das Entfernen nicht, sollten Sie umgehend Ihre Gynäkologin informieren.