Nachhaltige Monatshygiene
Welche Produkte für die Monatshygiene sind nachhaltig, produzieren kaum Abfall und schützen zuverlässig?
Ein Grossteil der handelsüblichen Artikel für die Monatshygiene enthält Plastik. Weil sich aber immer mehr Frauen nachhaltige Monatshygieneprodukte wünschen, gibt es inzwischen mehrere Alternativen zu herkömmlichen Binden und Tampons auf dem Markt.
Warum sollte ich nachhaltige Produkte verwenden?
Rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist weiblich und von der Pubertät bis zu den Wechseljahren benötigt jede dieser Frauen – ausser sie ist schwanger – monatlich Produkte für die Monatshygiene. Viele dieser Monatshygieneartikel sind aus Kunststoff hergestellt, können nicht recycelt werden und verursachen damit eine grosse Mange Abfall.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gesundheit. Hygieneartikel zum Auffangen oder Aufsaugen des Menstruationsblutes befinden sich an einer der empfindlichsten Stellen des weiblichen Körpers. In den aus Kunststoff hergestellten Produkten befinden sich Schadstoffe, welche die Schleimhaut der Vagina beeinflussen und Pilzinfektionen und Hautirritationen verursachen können.
Nachhaltige Produkte für die Monatshygiene
Die zum Teil jahrelang wiederverwendbaren Produkte zur Monatshygiene sind natürlich unschlagbar in ihrer Nachhaltigkeit. Doch auch die Einwegprodukte in Bioqualität sind immer noch die bessere Lösung im Abfall als Binden und Tampons aus Kunststoff.
Die Menstruationstasse
Hierbei handelt es sich um einen kleinen Becher, der meistens aus medizinischem Silikon hergestellt wird. Die Tasse wird zusammengefaltet und in die Vagina eingeführt. Sie fängt das Blut auf, welches anschliessend in die Toilette geleert wird. Die Menstruationstasse wird mit Wasser gereinigt, nach der letzten Benutzung ausgekocht und kann jahrelang wiederverwendet werden.
Die Stoffbinde
Diese wiederverwendbare Binde besteht aus mehreren Lagen Baumwolle oder einem anderen natürlichen Stoff, zum Beispiel Hanf. Sie saugen genauso gut wie herkömmliche Einwegprodukte und können mehrere Jahre lang verwendet werden. Nach der Benutzung werden sie bei 60 Grad °C gewaschen und luftgetrocknet. Viele Modelle werden mit Druckknöpfen in der Unterhose befestigt, sodass sie sicher sitzen und keinen Klebestreifen aus Plastik benötigen.
Die Periodenunterwäsche
Bei der Period Panty handelt sich um eine dichte Unterhose, bei der im Zwickel mehrere dünnen Schichten übereinander genäht wurden. Die Schichten saugen das Menstruationsblut wie eine Binde auf, zusätzliche Hygieneartikel sind also nicht notwendig. Die Unterwäsche wird ein- bis dreimal am Tag gewechselt und anschliessend bei 40 Grad °C gewaschen und luftgetrocknet. Die Modelle halten mehrere Jahre, sind in diversen Grössen und für sämtliche Blutungsstärken erhältlich.
Der Bio-Tampon
Der Bio-Tampon verzichtet komplett auf Plastik, er besteht zu 100 Prozent aus Bio-Baumwolle, ist chlorfrei gebleicht, enthält keine synthetischen Zusatzstoffe und kann theoretisch kompostiert werden. Allerdings ist dies nicht überall erlaubt, die Meinungen über Blut im Kompost gehen weit auseinander.
Die Bio-Binde
Diese Einweg-Binde ist aus zertifizierter Bio-Baumwolle und/oder Zellstoff hergestellt. Sie ist chlorfrei gebleicht und frei von Plastik, synthetischen Zusatz- und Duftstoffen. Sie ist besonders atmungsaktiv und verursachen darum deutlich weniger Scheideninfektionen.
Bio-Slipeinlagen sind etwas kleiner und dünner gearbeitet. Sie eignen sich vor allem für leichtere Blutungen, aber auch bei Ausfluss.
Der Menstruationsschwamm
Dieser ist ein nachwachsendes Naturprodukt, das wiederverwendet werden kann und wie ein normaler Tampon eingeführt wird. Hat er sich vollgesaugt, wird er mit Wasser ausgewaschen. Allerdings kann ein Schwamm immer Rückstände von Bakterien, Schmutz oder Sand enthalten und da er nicht ausgekocht werden kann, erhöht er die Gefahr von vaginalen Infektionen. Der Menstruationsschwamm birgt darum gegenüber dem Tampon auch ein doppelt so hohes Risiko für das Toxische Schocksyndrom (TSS).
Softcup oder Menstruationsscheibe
Ein Softcup ähnelt einer Menstruationstasse, sitzt jedoch weniger tief. Neben Einwegprodukten aus Kunststoff gibt es auch solche aus Silikon, die wiederverwendbar sind und somit über Jahre keinen Abfall produzieren. Der Softcup wird mit Wasser gereinigt und nach der letzten Benutzung ausgekocht.