Die wichtigen Aufgaben von Gotti und Götti
Woran Sie bei der Wahl der Paten Ihres Kindes denken sollten und was geschieht, wenn Ihre Erwartungen nicht erfüllt werden.
Nicht alle Eltern möchten ihr Kind kirchlich taufen lassen. Trotzdem ist es ihnen wichtig, ihm ein Gotti und einen Götti zur Seite zu stellen, denn Taufpaten können eine nicht zu unterschätzende Rolle im Leben des Kindes übernehmen.
Warum sich Eltern Gotti und Götti für ihr Kind wünschen
Es kommt immer häufiger vor, dass sich Eltern aus nicht religiösen Gründen für eine Gotte und einen Götti entscheiden. Aus diesem Grund hat sich eine neue Definition der Patenschaft entwickelt. Den meisten Eltern sind ein aktives Teilhaben und das Interesse der Paten am Leben des Kindes wichtig. Die obligatorischen Geschenke zu Geburtstag und Weihnachten spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Ausserdem wünschen sich viele Eltern, dass ihr Kind im Paten einen Ansprechpartner und eine Stütze sieht – eine Person also, die speziell für das Kind da ist. Letzteres ist gerade dann wichtig, wenn das Patenkind Geschwister hat, mit denen es die Eltern „teilen“ muss.
Familie oder Freunde als Paten?
Gotte und Götti spielen im Leben des Kindes oft eine ganz spezielle Rolle, manchmal sogar über das Teenageralter hinaus. Doch wem möchte man diese wichtige Rolle anvertrauen? Wählte man früher sehr häufig Familienmitglieder als Gotte und Götti, hat heute auch die Freundschaft einen hohen Stellenwert erlangt.
Der Vorteil an familieninternen Gotte und Götti ist, dass man sie regelmässig an Familienfeiern sieht und das Verhältnis in der Regel ein Leben lang bestehen bleibt. Herausfordernd kann es sein, wenn die Familie eher weit voneinander entfernt wohnt und sich so die gemeinsame Zeit eben nur auf die Familienfeiern beschränkt.
Wenn man sich für Paten aus dem Freundeskreis entscheidet, muss man sich bewusst sein, dass man diese Freundschaften, auch wenn sie schon jahrelang halten, mit einer Patenschaft nicht zementieren kann. Trotzdem ist ein Vorteil nicht von der Hand zu weisen: Freunde der Eltern sind auch Freunde der Kinder und in vielen Fällen sehr nahe, sowohl emotional als auch geografisch.
Tipps für die Wahl von Gotte und Götti
Überlegen Sie sich, wer die Erwartungen, die Sie an die Paten haben, erfüllen kann. Hat der oder diejenige einen zeitintensiven Job oder bereits drei andere Patenkinder?
Formulieren Sie klar Ihre Wünsche und Erwartungen. Gibt es jemanden, der Ihrem Kind etwas Spezielles auf den Lebensweg mitgeben kann? Ist er oder sie zum Beispiel viel gereist oder kann Ihrem Kind besondere Einblicke in die Bereiche Sport, Kultur oder einen speziellen Beruf gewähren?
Fragen Sie niemanden nur aus Pflichtgefühl. Auch wenn Sie selber Pate oder Patin eines Kindes sind, müssen Sie sich nicht gezwungen fühlen, dessen Eltern zu fragen.
Geben Sie den angefragten Personen die Möglichkeit, nein zu sagen. Erwarten Sie auch keine sofortige Antwort, sondern ermutigen Sie den Angefragten, es sich ein paar Tage zu überlegen.
Sie finden zwar eine Gotte, aber keinen passenden Götti oder umgekehrt? Dann bietet sich vielleicht die Möglichkeit von zwei Paten mit gleichem Geschlecht an.
Die Patenschaft rückgängig machen
Dass die Erwartungen, die Eltern an eine Gotte oder einen Götti haben, nicht erfüllt werden, passiert immer wieder. Sind die Paten zu wenig präsent im Leben Ihres Kindes, suchen Sie das Gespräch und formulieren Sie erneut, was Ihnen wichtig ist. Besprechen Sie gemeinsam, ob es für die Paten möglich ist, Ihre Wünsche zu erfüllen. Sollte dies nicht der Fall sein, können Sie mit den Paten vereinbaren, dass Sie sich nach neuen Gottis und Göttis umschauen. Besprechen Sie dies auch mit Ihrem Kind, wenn es alt genug ist, dies zu verstehen.
Ist Ihr Kind kirchlich getauft, kann der Eintrag der Patenschaft im Taufschein nicht gelöscht werden. Es besteht aber die Möglichkeit, dass die Eltern bei der entsprechenden Kirche den Eintrag eines zusätzlichen Paten im Taufschein beantragen.