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                              Sollen Frühgeborene besser später geimpft werden?

                              Auch wenn Ihnen Ihr Baby noch klein und schmächtig vorkommt, ist die Impfung für seinen Schutz besonders wichtig, denn zu früh geborene Kinder haben von der Mutter weniger Abwehrstoffe mitbekommen (Nestschutz) und ihr Immunsystem ist noch nicht im selben Masse ausgeprägt wie das zeitgerecht geborener Kinder. Sie sind deshalb viel anfälliger für schwerwiegende und zum Teil auch gefährliche Erkrankungen wie Haemophilus influenzae Typ b und Pertussis (Keuchhusten).

                              Sogar ein extrem Frühgeborenes sollte zur selben Zeit geimpft werden wie ein Termingeborenes, gerechnet ab dem Tag der Geburt. Die Grundimmunisierung sollte bei allen Säuglingen zu Beginn des zweiten Lebensjahres abgeschlossen sein.

                              Frühgeborene, die vor der 28. Schwangerschaftswoche geboren wurden, erhalten mindestens die erste Mehrfachimpfung und Pneumokokkenimpfung unter Beobachtung auf der neonatologischen Intensivstation. Gelegentlich kann es bei ihnen in den ersten zwei bis drei Tagen nach der Impfung zu spontanen Atemaussetzern (Apnoe) kommen. Das liegt daran, dass die Steuerung der Atmung durch das Gehirn bei den Frühchen noch nicht vollständig ausgebildet ist. Manchmal brauchen die Kinder in dieser Situation noch einmal eine Atemunterstützung, meist reguliert sich die Atmung jedoch allein. Dank der Überwachung auf der Intensivstation kann jederzeit eingegriffen werden.

                              Wie eine neuere Studie belegt, sind Frühgeborene keinem höheren Impfrisiko als andere Neugeborene ausgesetzt. Nach der Impfung können bei allen Säuglingen lokale Reaktionen wie Hautrötungen, Schwellungen, Berührungsempfindlichkeit oder Allgemeinsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und verminderter Schlaf auftreten. Bei Frühgeborenen kann es auch zu Atemaussetzern kommen. Die Risiken einer Impfung sind im Vergleich zu den Risiken der Erkrankung jedoch sehr gering.

                              Aus medizinischer Sicht gibt es nur wenige Indikationen gegen eine Impfung von Frühgeborenen. Man wird zum Beispiel kein Baby impfen, das noch beatmet werden muss, das eine akute Infektion, einen schweren Immundefekt hat oder dem unmittelbar eine Operation bevorsteht.

                              Letzte Aktualisierung: 09.01.2020, BH