ihr Baby im zehnten Monat
Durch die zunehmende Mobilität wird das Kind zwar selbstständiger, gleichzeitig aber auch anhänglicher.
Diese Zeit ist geprägt von Neugier und Entdeckungen. Es kann sich selber von Ort zu Ort bewegen und auf bisher Unbekanntes und Interessantes stossen.
Der Bewegungsdrang wächst
Aus der Bauchlage kann sich Ihr Baby vielleicht bereits alleine aufsetzen. Wenn es sich an Ihrer Hand oder an einem Möbelstück festhält, steht es schon eine Weile. Seien Sie also nicht überrascht, wenn Ihr Kind Sie eines Morgens im Bettchen stehend begrüsst, denn es gelingt ihm jetzt, sich aus dem Sitzen hochzuziehen.
In diesem Alter trainieren Babys fleissig das Krabbeln und manche sind darin schon sehr schnell. Treppenstufen sind für krabbelnde Kinder ein gutes Training für die Koordination, dabei sollten Sie aber zwingend immer in der Nähe sein.
10 Monate alte Kinder lieben Sie es, in die Hände zu klatschen, zum Beispiel zu Musik. Ausserdem spielen sie gerne Verstecken, was sie nun, da sie mobiler sind, gut können. Indem sie sich verstecken, also von der Mutter wegkriechen, probieren sie auch die ersten Schritte zur Selbstständigkeit. Wenn sie Ihr Kind rufen, wird es aus seinem Versteck kommen, weil es seinen Namen erkannt hat.
Ihr Kind lernt spielend
Spielsachen sind für das Kind nicht einfach nur Spiel und Zeitvertreib. Vielmehr können die Gegenstände erforscht werden, was ein wichtiger Lernprozess in der Entwicklung Ihres Babys darstellt. Durch die aktive Beschäftigung mit Gegenständen lernt es zum Beispiel zwischen rau und glatt, warm und kalt, hart und weich, fest und beweglich zu unterscheiden. Es begreift, erkennt Zusammenhänge und trainiert seine Sinne.
Beim Spielen können Sie beobachten, dass Ihr Kind eine Hand schon häufiger gebraucht als die andere. Es greift nun im Pinzettengriff, also mit den Spitzen von Daumen und Zeigefinger. Der Zeigefinger wird auch eingesetzt, um auf etwas zu zeigen. Einige Kinder helfen in diesem Alter beim An- und Ausziehen mit, möchten den Löffel beim Essen und die Tasse beim Trinken selber halten. Anstelle von Brei können Sie Ihrem Kind übrigens auch Fingerfood anbieten.
Wenn Sie Ihr Kind loben, wenn es etwas selbstständig versucht, beginnt es zu verstehen, was Lob und Anerkennung bedeutet.
In diesem Monat erlebt Ihr Kind den 7. Wachstumsschub oder Entwicklungsschritt.
Nur noch die Mama akzeptieren
Nach den ersten Lebenswochen hat Ihr Baby praktisch jedem Menschen, der sich ihm freundlich genähert hat, ein Lächeln geschenkt. Mit sieben Monaten hat es begonnen zu selektionieren und mit zehn Monaten hat Ihr Baby nun den Höhepunkt der Fremdelphase erreicht. Es akzeptiert nicht mehr jeden und möchte eigentlich nur noch seine Eltern und eine kleine ausgewählte Gruppe an bekannten Personen um sich herum. Manchmal reduziert ein Baby sogar alles auf eine Person, nämlich die Mutter.
In dieser Phase wird Ihrem Kind immer intensiver bewusst, dass es ein eigenständiges Wesen ist und diese Eigenständigkeit macht ihm Angst. Weil in vielen Fällen die Mutter die am nächsten stehende Bezugsperson ist, wird sie jetzt noch wichtiger. Ist die Mama nicht in der Nähe oder ist nicht sie es, die das Kind auf den Arm nimmt oder ins Bett bringt, ist es untröstlich.
Mit der Zeit wird das Kind aber verstehen, dass die Mutter immer zurückkehrt und seine Angst unbegründet ist. Dann beginnt es wieder, Vertrauen zu anderen Bezugspersonen aufzubauen. Für die Väter oder auch die Grosseltern ist es wichtig zu wissen, dass das Kind sie nicht als Person ablehnt, sondern sich bei der Mutter einfach am sichersten fühlt.
In dieser Phase des Fremdelns braucht Ihr Kind mehr als bisher seine gewohnte Umgebung und Routine im Tagesablauf. Besonders wichtig sind auch die Lieblingsspielsachen oder das Kuscheltier.
Ihr Baby wird im ersten Lebensjahr auf unterschiedlichste Art seine Welt entdecken, Erfahrungen sammeln und die Sinne trainieren. Es wird immer kräftiger, mobiler und geschickter. Dies aber auf seine ganz eigene Weise und mit individueller Geschwindigkeit. Unsere Informationen basieren auf Durchschnittswerten. Entwickelt sich Ihr Kind langsamer, ist das in einem bestimmten Rahmen völlig normal und sollte Sie als Eltern nicht beunruhigen. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin kann bei der nächsten Kontrolluntersuchung einordnen, ob eine gezielte Förderung sinnvoll ist.