Ihr Baby im elften Monat
Ihr Kind wird immer selbstständiger, nicht nur motorisch und auch die eigene Persönlichkeit entwickelt sich langsam.
Tatendrang, Neugier und eine neu gewonnenen Selbstständigkeit treiben die motorische Entwicklung schnell voran. Ihr Baby kann sich eigenständig hinsetzten, auch beim Aufstehen wird es immer sicherer und wagt erste Schritte zur Seite.
Motorische Entwicklung und Sprache
Die meisten Babys können jetzt schon durch die ganze Wohnung krabbeln und sich an Möbelstücken hochziehen. Vielleicht haben Sie folgende Bewegung bei Ihrem Baby auch schon beobachtet: Es hält sich am Möbelstück fest und zieht einen Fuss nach vorn. Wenn es schon soweit ist, wird es nicht mehr lange dauern, bis Ihr Baby laufen lernt. An der Hand macht es die ersten unsicheren Schritte. Im Stehen kann es bei gutem Halt einen Fuss hochheben, ohne umzufallen.
Gehen Sie auf Ihr Kind ein und reagieren Sie auf dessen Geplapper, auch wenn Sie es noch nicht verstehen. Spielen Sie mit ihm vor allem Wiederholungs- und Nachahmungsspiele, wobei Sie Ihr Kind nachahmen und auch das Umgekehrte forcieren sollten. Sie sind für Ihr Kind wie ein Spiegel und wenn es sich darin wiederfindet, ist das sowohl für seine Sprachentwicklung, als auch für seine gesamte geistige Entwicklung optimal.
Sicherheit in Ihrem Zuhause
Bis dahin wird es sein Krabbeln intensivieren, denn mittlerweile hat es gelernt, Arme und Beine, Hände und Füsse zu koordinieren, um sich fortzubewegen. Dabei können Babys eine erstaunliche Schnelligkeit entwickeln und damit steigt auch die Unfallgefahr. Sicher haben Sie die Wohnung schon längst kindersicher ausgerüstet.
Baby-Kolumne
11. Monat: "Mein freier Tag"
In diesem Alter kann ein Kind noch nicht abschätzen, was gefährlich ist. Denken Sie auch daran, dass Ihr Kind jetzt viele Dinge herunterziehen und sich daran verletzten kann. Auch harte und scharfe Kanten lauern überall. Um sich einen Eindruck von der "Babyfreundlichkeit" Ihres Umfelds zu verschaffen, betrachten Sie Ihre Wohnung am besten aus dessen Perspektive. Legen Sie sich auf den Boden und schauen Sie sich um, wo Gefahren für Ihr Kind lauern.
Selbständig handeln, aber nicht alleine sein
Alleine essen, trinken, Zähne putzen – aber nicht alleine sein, das ist typisch für ein Kind in diesem Alter. Längst hat es entschieden, wen es mag und wen nicht, was es essen will und was ihm nicht schmeckt. Selbstständig essen wollen kann Ihre Nerven sehr strapazieren. Falls es mit dem Löffel nicht so gut klappt, versuchen Sie es doch einmal mit der BLW-Methode. Die Schoppenflasche kann jetzt langsam durch eine Trinklern-Tasse ersetzt werden, die kipp- und auslaufsicher ist. Alleine sein will Ihr Baby bei all dem aber nicht. Wenn Sie sich anderen Dingen widmen, behagt ihm dies gar nicht
.
Ihr Kind ist ein eigenes Persönchen geworden
Lang, lang ist es her, dass Sie ein hilfloses Baby hatten. Mittlerweile haben Sie ein Kind mit einem ausgeprägten Willen und eigenen Wünschen, die durchgesetzt werden wollen.
Das Kind weiss schon sehr wohl, dass es nicht nur eine "Verlängerung" der Mutter, sondern eine eigenständige Person ist. Es hat bereits sehr individuelle Charakterzüge und will seine Grenzen austesten, am liebsten gleich überschreiten.
Für Eltern wird es ein Balance-Akt, dem Kind einerseits seinen Willen zu lassen und andererseits dieses Ausprobieren zu unterstützen. Denn auch das Austesten der Grenzen gehört zur Entwicklung. Genau diese Grenzen muss man dem Kind aber auch aufzeigen, damit es lernt, Respekt vor anderen, in diesem Fall vor seinen Eltern, zu entwickeln. Es begreift mit fast einem Jahr schon sehr gut, dass „Nein“ ein Verbot bedeutet, auch wenn es nicht immer sofort darauf reagiert.
Knapp einjährige Kinder verstehen sehr gut, was Loben und Strafen bedeutet, wobei natürlich Begeisterung, Freundlichkeit und Anerkennung höchst motivierend wirken.
Ihr Baby wird im ersten Lebensjahr auf unterschiedlichste Art seine Welt entdecken, Erfahrungen sammeln und die Sinne trainieren. Es wird immer kräftiger, mobiler und geschickter. Dies aber auf seine ganz eigene Weise und mit individueller Geschwindigkeit. Unsere Informationen basieren auf Durchschnittswerten. Entwickelt sich Ihr Kind langsamer, ist das in einem bestimmten Rahmen völlig normal und sollte Sie als Eltern nicht beunruhigen. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin kann bei der nächsten Kontrolluntersuchung einordnen, ob eine gezielte Förderung sinnvoll ist.