10 Fallen, in die fast jede Mutter mal tappt
Jede Mutter erlebt den Start ins Familienleben ein wenig anders. Trotzdem gibt es ein paar Fallen, denen fast jede auf dem Weg durchs erste Jahr begegnet. Was natürlich nicht heissen soll, dass es unmöglich wäre, ihnen auszuweichen...
1. Ich muss das alles alleine schaffen...
Auf eigenen Füssen stehen, das Leben selbständig meistern - das ist es doch, was zählt? Nun, solange man irgendwann Feierabend oder Wochenende hat und die Ferien ganz nach dem eigenen Gusto gestalten kann, funktioniert das in den meisten Fällen ganz gut. Was aber, wenn plötzlich jemand anders über die Länge der Erholungspausen, den Zeitpunkt des Feierabends und die Dauer der Nachtruhe bestimmt? Wenn dieser Jemand ein kleines Baby ist, das nicht einfach auf später vertröstet werden kann? Wenn dieses Baby immer dann, wenn man endlich einen dampfenden Teller Spaghetti vor sich stehen hat, nach der Brust verlangt? Wenn der Alltag nicht mehr geregelt, sondern von früh bis spät hohe Improvisationskunst ist? So etwas können und müssen Sie nicht alleine schaffen, sonst sind Sie nach kurzer Zeit selber total geschafft. Teilen Sie sich die Verantwortung mit Ihrem Partner, sagen Sie ja, wenn Ihnen jemand Hilfe anbietet und vernetzen Sie sich mit Menschen, die Ihnen beistehen können.
2. Nur ich weiss, wie es richtig geht
Nach einigen Wochen sind Sie und Ihr Baby ein eingespieltes Team und vermutlich haben Sie den einen oder anderen Trick auf Lager, dank dem es sich ganz bestimmt beruhigen lässt. Das heisst aber nicht, dass andere es nicht auch richtig machen. Das Baby wird keinen Schaden nehmen, wenn Papa beim Wickeln lieber Watte statt Feuchttücher verwendet, wenn es bei Grossmama Gläschenbrei statt Selbstgekochtes bekommt oder wenn der Götti ihm immer dieses lustige Lied singt, das Sie so furchtbar finden.
3. Sich an Vorstellungen festklammern
Jede Frau macht sich während der Schwangerschaft Gedanken darüber, wie sie als Mutter die Dinge handhaben will. Einiges lässt sich problemlos so umsetzen, anderes funktioniert erst nach gewissen Startschwierigkeiten. Von manchen Vorstellungen jedoch müssen Sie möglicherweise Abschied nehmen, was zuweilen schmerzhaft sein kann. Dies ist kein Versagen, auch wenn es sich im ersten Moment vielleicht so anfühlt. Vertrauen Sie darauf, dass Sie und Ihr Baby einen Weg finden, der zu Ihnen beiden passt. Es gibt nicht nur diese eine perfekte Methode, wie ein Kind geborgen und glücklich gross werden kann.
4. Nur noch schnell, schnell...
Es ist der Klassiker: Das Baby hält seinen Mittagsschlaf, eigentlich möchte man sich auch kurz aufs Ohr hauen, doch dann ist da noch der volle Geschirrspüler. "Den räume ich schnell aus, dann mache ich Pause", sagt man sich, setzt dann aber noch schnell eine Wäsche auf, beantwortet ein paar Nachrichten, nutzt die Gelegenheit am Computer gleich, um die Zahlungen zu erledigen, sichtet die Post - und dann ist das Baby auch schon wieder wach. Versuchen Sie es mal anders: Wecker stellen, hinlegen und wenn die Pause um ist, erledigen Sie, was eben noch drin liegt, ehe das Baby wieder wach wird.
5. Alles muss wieder werden wie vorher
Irgendwie hat sich diese sonderbare Vorstellung eingeschlichen, dass nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung alles wieder werden muss, wie es einmal war. Gleich strukturiert, gleich ordentlich, gleich planbar. Die Frau, die das nicht schafft, macht etwas falsch. Aber so ist es nun mal nicht. Kinder verändern den Tagesablauf, das Haus, die Partnerschaft, den Körper, die Prioritäten, das Budget... Je schneller Sie sich mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Leben mit Kind nie genau so sein wird wie ein Leben ohne Kind, desto eher können Sie sich damit befassen, das Familienleben so zu gestalten, wie es Ihnen allen zusagt.
6. Bloss nichts falsch machen
Nichts ist so einmalig und kostbar wie ein Kind. Da versteht es sich von selbst, dass Eltern alles daran setzen, nichts falsch zu machen. Zu dumm, dass so etwas gar nicht möglich ist. Erst recht nicht, weil Eltern ihre "schlimmsten" Fehler oft gar nicht erkennen und dann Jahre später unter die Nase gerieben bekommen: "Ihr habt mir nie die Schuhe mit den blinkenden Sohlen gekauft. Dabei habe ich mir die so sehr gewünscht." Entspannen Sie sich! Niemand verzeiht so grosszügig wie ein Kind, das sich geliebt weiss. Für den Fauxpas mit den Blinklichtschuhen werden Sie sich trotzdem eines Tages gebührend entschuldigen müssen.
7. Aber die anderen Babys...
Es ist verrückt: Jede Mutter ist überzeugt, dem einmaligsten aller menschlichen Wesen das Leben geschenkt zu haben. Dennoch lässt sie sich einreden, wenn Neffe Jake und Nachbars Anna-Luna sich bereits drehen, müsste ihr kleiner Goldschatz doch schon längst auch soweit sein. So schwer es auch fallen mag, versuchen Sie, die Vergleiche bleiben zu lassen. Der kleine Goldschatz wird sich nämlich erst drehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
8. Mütter sind so und nicht anders
Eigentlich weiss jede Frau, dass es die Mutter nicht gibt. Und auch die Gesellschaft schreibt nicht mehr so starre Rollenmuster vor wie früher. Doch was, wenn die Glücksgefühle nach der Geburt erst mal auf sich warten lassen? Wenn das Ankommen im neuen Lebensabschnitt harziger läuft als erwartet? Wenn Sie sich in Mütterrunden fremd fühlen, weil Sie sich lieber über Politik als über Breirezepte unterhalten? Dann kommen trotzdem schnell einmal Zweifel auf: "Mache ich etwas falsch? Bin ich denn überhaupt eine richtige Mutter?" Jawohl, das sind Sie! Sie sind Mutter Ihres Kindes und Sie müssen nicht sein wie alle anderen, sondern so, wie es für Sie und Ihre Familie gut ist.
9. Vor lauter Sorgen die Freude vergessen
Bestens informiert zu sein, ist ja im Grunde genommen eine gute Sache. Manchmal aber sieht man vor lauter Wissen überall nur noch Gefahren. Wenn Ihnen die Sorgen die Freude an Ihrem Baby rauben, ist es vielleicht Zeit, mal eine Weile lang einen weiten Bogen zu machen um Artikel mit der Überschrift: "Wenn DIESE Mama DAS gewusst hätte, hätte sie besser aufgepasst auf ihr Kind!"
10. Sich selber verlieren
Ohne eine tüchtige Portion Hingabe und Verzicht geht es in den ersten Monaten nicht. Früher oder später aber gibt es wieder mehr Freiräume. Freiräume, die bei vielen sofort gefüllt werden mit der Rückkehr in den Job, dem Aufarbeiten von liegengebliebener Hausarbeit, der Entlastung des Partners,... Das alles mag wichtig sein. Wichtig ist aber auch, dass Sie Ihren eigenen Bedürfnissen wieder mehr Aufmerksamkeit schenken. Sie haben unendlich viel gegeben und Sie werden auch in Zukunft noch sehr oft Ihre eigenen Interessen in den Hintergrund stellen. Nehmen Sie sich darum unbedingt Zeit, um herauszufinden, was Sie brauchen, um immer wieder neue Energie tanken zu können.