Zeu­gungs­fä­hig­keit kann man stei­gern

Wie Sie als Mann dazu bei­tra­gen kön­nen, dass der Kin­der­wunsch schnel­ler er­füllt wird

Nachdenkliches Paar
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Die wich­tigs­ten Tipps für alle, die bald El­tern wer­den wol­len:

War­ten Sie nicht zu lan­ge mit dem Kin­der­wunsch!


Mit zu­neh­men­dem Al­ter wer­den Frau­en sel­te­ner schwan­ger, be­dingt durch Ei­lei­ter­ver­schlüs­se, En­do­me­trio­se und Myo­me. Auch die Ei­zell­qua­li­tät wird schlech­ter, denn der Ei­zell­vor­rat ei­ner je­den Frau ist bei der Ge­burt schon an­ge­legt und al­tert so­zu­sa­gen mit ihr.

Dar­aus er­gibt sich die Tat­sa­che, dass es bei äl­te­ren Frau­en auch sehr viel häu­fi­ger zu Fehl­ge­bur­ten und kind­li­chen Chro­mo­so­men­stö­run­gen kommt. Sper­mi­en wer­den zwar nach ei­nem Ent­ste­hungs­zy­klus von ca. 70 Ta­gen im­mer wie­der neu ge­bil­det, den­noch hat bei Frau­en ab 30 Jah­ren auch das Al­ter des Part­ners ei­nen ge­rin­gen Ein­fluss auf die Frucht­bar­keit, weil der An­teil der we­ni­ger be­weg­li­chen Sper­mi­en mit hö­he­rem Al­ter zu­nimmt.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen

In der Zeit, in der Sie voll stil­len, ha­ben Sie recht ge­rin­ge Chan­cen auf eine er­neu­te Schwan­ger­schaft. Aus­ser­dem muss auf­grund Ih­res Al­ters mit ei­ner leicht ver­min­der­ten Frucht­bar­keit und leicht er­höh­ten Fehl­ge­burts­ra­te ge­rech­net wer­den. So­fern Sie ge­sund sind und die Rück­bil­dung bis­her nor­mal …
Ja, das Al­ter der Frau spielt eine we­sent­li­che Rol­le bei der Wahr­schein­lich­keit, schwan­ger zu wer­den. Die Chan­ce, dass es in­ner­halb ei­nes Zy­klus "ein­schlägt", lässt mit zu­neh­men­dem Al­ter dras­tisch nach. Bei 20- bis 25Jäh­ri­gen be­trägt sie noch 30% pro Zy­klus. Das heisst, in­ner­halb ei­nes Jah­res …
Nein. Das gilt nur, wenn kei­ne au­gen­schein­li­chen Pro­ble­me vor­lie­gen wie un­re­gel­mäs­si­ge Zy­klen, frü­he­re Ope­ra­tio­nen, Schmer­zen im Un­ter­leib, Hor­mon­stö­run­gen oder aus­blei­ben­der Ei­sprung (ge­mäss Ei­sprungs­test). In sol­chen Fäl­len ist es sinn­voll, die Ab­klä­rung so­fort zu be­gin­nen. Die heu­ti­ge …

Hö­ren Sie auf zu rau­chen!


Es ist be­wie­sen, dass Rau­chen die Frucht­bar­keit be­ein­träch­tigt. Qual­men­de Män­ner pro­du­zie­ren im Ver­gleich zu Nicht­rau­chern nicht nur zah­len­mäs­sig we­ni­ger Sper­mi­en, son­dern dazu auch noch we­ni­ger be­weg­li­che. Und auch Pas­siv­rau­chen scha­det der Ge­sund­heit und der Fer­ti­li­tät in ei­nem bis­her weit un­ter­schätz­ten Aus­mass. Noch wich­ti­ger ist der Ver­zicht auf die Zi­ga­ret­te dann wäh­rend der Schwan­ger­schaft, denn Rau­chen – auch Pas­siv­rau­chen - scha­det dem Un­ge­bo­re­nen: Das Un­ge­bo­re­ne ge­deiht schlech­ter, sein Wachs­tum ver­zö­gert sich. Rau­chen er­höht aus­ser­dem das Ri­si­ko ei­ner Früh­ge­burt. Die gute Nach­richt: Etwa ein Jahr nach der letz­ten Zi­ga­ret­te ist die nor­ma­le Frucht­bar­keit wie­der her­ge­stellt.

Be­wuss­te Er­näh­rung er­höht die Frucht­bar­keit


Der Stoff­wech­sel un­se­res Kör­pers hat ei­nen wich­ti­gen Ein­fluss auf den Hor­mon­haus­halt. Und er wird sehr stark von un­se­rer Er­näh­rung ge­prägt. Eine ei­weiss- und vit­amin­rei­che Kost ist emp­feh­lens­wer­ter als Fet­te und Koh­le­hy­dra­te. Ei­weiss­reich ist bei­spiels­wei­se ma­ge­res Fleisch, Fisch, Ei, Käse und an­de­re Milch­pro­duk­te. Vit­amin­reich ist Obst und Ge­mü­se. Koh­len­hy­dra­te (wie Brot, Teig­wa­ren, Zu­cker und Kar­tof­feln) soll­ten eben­so wie Fet­te (Öl, But­ter) nur in mäs­si­gen Men­gen ge­ges­sen wer­den. Dies gilt vor al­lem bei Über­ge­wicht. Über­ge­wicht scheint sich al­ler­dings bei Män­nern nicht so stark auf die Frucht­bar­keit aus­zu­wir­ken wie bei Frau­en: Der Tes­to­ste­ron­spie­gel ist bei über­ge­wich­ti­gen Män­nern durch den Ver­dün­nungs­ef­fekt im Blut zwar nied­ri­ger, er scheint sich je­doch nur in Ex­trem­fäl­len auf die Fer­ti­li­tät aus­zu­wir­ken.

Al­ko­hol und Dro­gen sind nicht hilf­reich


Al­ko­hol (gleich­gül­tig, ob Bier, Wein oder Spi­ri­tuo­sen) ist Gift für die Le­ber, und da die Le­ber eine wich­ti­ge Rol­le im Stoff­wech­sel spielt, ist er bei Mann und Frau nur in klei­nen Men­gen ver­tret­bar, wenn Sie eine Schwan­ger­schaft pla­nen. So­fern eine Le­ber­er­kran­kung be­steht oder frü­her be­stand, ist Al­ko­hol ganz ver­bo­ten. 

Chro­ni­scher Al­ko­hol­kon­sum (ca. 40 Gramm Al­ko­hol pro Tag) hat eine di­rekt schä­di­gen­de Wir­kung auf das Ho­den­ge­we­be. Fer­ner ver­min­dert Al­ko­hol die Tes­to­ste­ron­bil­dung der Ho­den durch Ef­fek­te an der Steue­rungs­ach­se zwi­schen der Hirn­an­hang­drü­se und den Ho­den. Un­ter re­gel­mäs­si­gem Al­ko­hol­kon­sum ist die Sper­mi­en­qua­li­tät meist nied­ri­ger und die Be­weg­lich­keit der Sper­mi­en schwä­cher aus­ge­prägt. Da­durch fällt es ih­nen viel schwe­rer, die Ei­zel­le zu er­rei­chen und sie er­folg­reich zu be­fruch­ten.  

Dass Sie bei Kin­der­wunsch auf Dro­gen ver­zich­ten, soll­te ei­gent­lich selbst­ver­ständ­lich sein. Durch eine Dro­gen-Ab­hän­gig­keit tritt häu­fig eine Stö­rung des weib­li­chen Zy­klus auf. Die Mens­trua­ti­on kann aus­blei­ben, sehr un­re­gel­mäs­sig sein oder ohne ei­nen vor­her statt­ge­fun­de­nen Ei­sprung auf­tre­ten.

Beim Mann hat Dro­gen­kon­sum eine di­rek­te Wir­kung auf die Tes­to­ste­ron­pro­duk­ti­on:

  • Ko­ka­in, He­ro­in und Can­na­bis ver­rin­gern die Sa­men­qua­li­tät und wir­ken sich so­mit auf die Frucht­bar­keit aus.

  • LSD kann Chro­mo­so­men­schä­di­gung ver­ur­sa­chen.

  • Ec­sta­sy hat be­reits im Ge­hirn (Hy­po­tha­la­mus) ne­ga­ti­ve Ef­fek­te und be­ein­flusst schon von dort aus die Frucht­bar­keit über den Hor­mon­haus­halt und die Bil­dung von Sper­mi­en, senkt die Pro­duk­ti­on von Tes­to­ste­ron, wo­durch die Kon­zen­tra­ti­on der Sper­mi­en be­ein­flusst wird.

  • Ana­bo­le Ste­roi­de (z.B. Do­ping) kön­nen Un­frucht­bar­keit her­vor­ru­fen, stö­ren die Sper­ma­pro­duk­ti­on und kön­nen zu ei­ner Ho­den-Atro­phie („Schrumpf­ho­den“) füh­ren, in ex­tre­men Fäl­len stel­len die Ho­den ihre Funk­ti­on voll­stän­dig ein und pro­du­zie­ren we­der Hor­mo­ne noch Sper­mi­en.

Kör­per­li­ches Trai­ning nicht über­trei­ben


Sport soll­te nicht re­gel­mäs­sig bis an die Gren­zen der Leis­tungs­fä­hig­keit aus­ge­übt wer­den.  Wis­sen­schaft­ler war­nen vor nied­ri­gen Hor­mon­spie­geln und schlech­te­rer Sper­mi­en­qua­li­tät. Weil die Frucht­bar­keit von In­ter­ak­tio­nen zwi­schen dem Ge­hirn, der Hirn­an­hang­drü­se und den Ho­den ge­steu­ert wird, kön­ne zu in­ten­si­ves Trai­ning die­ses Sys­tem stö­ren, ver­mu­ten die For­scher. Da­ne­ben könn­ten auch ent­zünd­li­che Pro­zes­se als Fol­ge der Be­las­tung für die rasch re­ver­si­blen Ver­än­de­run­gen ver­ant­wort­lich sein.

Ho­den mö­gen es nicht zu warm


Das Tra­gen von en­ger Bein­klei­dung, ins­be­son­de­re eng an­lie­gen­der Un­ter­wä­sche, wel­che den Ho­den un­nö­tig an die In­nen­sei­te des Ober­schen­kels drückt, bzw. an die Damm­ge­gend hebt, ist un­güns­tig. Der Ho­den wird im Lau­fe der Ent­wick­lung ex­tra aus dem Bauch­raum nach aus­sen in den Ho­den­sack ver­la­gert, ob­wohl da­durch die Ge­fahr ei­ner evtl. Ver­let­zung er­höht wird. Da­durch wird dem Ho­den eine et­was nied­ri­ge­re Um­ge­bungs­tem­pe­ra­tur er­mög­licht, was für die Rei­fung der Sa­men­fä­den ganz wich­tig ist. Die­ser mit zu­sätz­li­chen Ri­si­ken er­kauf­te Vor­teil wür­de durch eng an­lie­gen­de Bein­klei­dung zu­nich­te ge­macht, und es könn­te zu ei­ner Stö­rung der Sper­mi­en­pro­duk­ti­on kom­men. Von die­ser An­wei­sung selbst­ver­ständ­lich aus­ge­nom­men ist die Wä­sche, die bei tie­fer Aus­sen­tem­pe­ra­tur, beim Fah­ren mit of­fe­nen Fahr­zeu­gen usw. zeit­wei­lig ge­tra­gen wird.

We­ni­ger Stress, mehr Schlaf


Be­ach­ten Sie aber auch ganz all­ge­mei­ne Din­ge in Ih­rem täg­li­chen Le­ben. Ver­su­chen Sie, be­ruf­li­chen Stress zu um­ge­hen. Ins­be­son­de­re ist geis­ti­ge Ar­beit un­ter Zeit­druck un­güns­tig. Schaf­fen Sie sich Aus­gleichs­pha­sen, in de­nen Sie sich wirk­lich er­ho­len kön­nen. Nut­zen Sie den be­stehen­den Ur­laubs­an­spruch mög­lichst un­ge­teilt und schal­ten Sie ein­mal so rich­tig ab. Der güns­ti­ge Ein­fluss von Ur­laub, Kli­ma- und Mi­lieu­ve­r­än­de­rung ist durch zahl­rei­che Ein­zel­fäl­le er­wie­sen. Wenn Sie auf den Ih­nen zu­ste­hen­den Ur­laub ver­zich­ten, ist das im Zu­sam­men­hang mit ei­nem Kin­der­wunsch oder Po­tenz­schwie­rig­kei­ten un­ver­nünf­tig. In den meis­ten Fäl­len ist ein Ur­laub in ei­nem Reiz­kli­ma (Meer und Ge­bir­ge) ei­nem Auf­ent­halt in mitt­le­ren Hö­hen­la­gen vor­zu­zie­hen.

Eine Nacht­ru­he von min­des­tens acht Stun­den ist emp­feh­lens­wert. Men­schen, die nachts be­rufs­tä­tig sind, müs­sen ver­su­chen, den Schlaf tags­über nach­zu­ho­len. Bei rein kör­per­li­chen Tä­tig­kei­ten soll­te nicht auch noch ein kör­per­lich an­stren­gen­der Sport in der Frei­zeit be­trie­ben wer­den. Bei rein geis­ti­gen Tä­tig­kei­ten da­ge­gen emp­fiehlt sich als Aus­gleich in der Frei­zeit Sport oder eine kör­per­li­che Ar­beit im Frei­en. Denn kör­per­li­che Ar­beit ist im all­ge­mei­nen ge­sün­der als eine rein geis­ti­ge Be­schäf­ti­gung.

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