Zeugungsfähigkeit kann man steigern
Wie Sie als Mann dazu beitragen können, dass der Kinderwunsch schneller erfüllt wird
Die wichtigsten Tipps für alle, die bald Eltern werden wollen:
Warten Sie nicht zu lange mit dem Kinderwunsch!
Mit zunehmendem Alter werden Frauen seltener schwanger, bedingt durch Eileiterverschlüsse, Endometriose und Myome. Auch die Eizellqualität wird schlechter, denn der Eizellvorrat einer jeden Frau ist bei der Geburt schon angelegt und altert sozusagen mit ihr.
Daraus ergibt sich die Tatsache, dass es bei älteren Frauen auch sehr viel häufiger zu Fehlgeburten und kindlichen Chromosomenstörungen kommt. Spermien werden zwar nach einem Entstehungszyklus von ca. 70 Tagen immer wieder neu gebildet, dennoch hat bei Frauen ab 30 Jahren auch das Alter des Partners einen geringen Einfluss auf die Fruchtbarkeit, weil der Anteil der weniger beweglichen Spermien mit höherem Alter zunimmt.
Hören Sie auf zu rauchen!
Es ist bewiesen, dass Rauchen die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Qualmende Männer produzieren im Vergleich zu Nichtrauchern nicht nur zahlenmässig weniger Spermien, sondern dazu auch noch weniger bewegliche. Und auch Passivrauchen schadet der Gesundheit und der Fertilität in einem bisher weit unterschätzten Ausmass. Noch wichtiger ist der Verzicht auf die Zigarette dann während der Schwangerschaft, denn Rauchen – auch Passivrauchen - schadet dem Ungeborenen: Das Ungeborene gedeiht schlechter, sein Wachstum verzögert sich. Rauchen erhöht ausserdem das Risiko einer Frühgeburt. Die gute Nachricht: Etwa ein Jahr nach der letzten Zigarette ist die normale Fruchtbarkeit wieder hergestellt.
Bewusste Ernährung erhöht die Fruchtbarkeit
Der Stoffwechsel unseres Körpers hat einen wichtigen Einfluss auf den Hormonhaushalt. Und er wird sehr stark von unserer Ernährung geprägt. Eine eiweiss- und vitaminreiche Kost ist empfehlenswerter als Fette und Kohlehydrate. Eiweissreich ist beispielsweise mageres Fleisch, Fisch, Ei, Käse und andere Milchprodukte. Vitaminreich ist Obst und Gemüse. Kohlenhydrate (wie Brot, Teigwaren, Zucker und Kartoffeln) sollten ebenso wie Fette (Öl, Butter) nur in mässigen Mengen gegessen werden. Dies gilt vor allem bei Übergewicht. Übergewicht scheint sich allerdings bei Männern nicht so stark auf die Fruchtbarkeit auszuwirken wie bei Frauen: Der Testosteronspiegel ist bei übergewichtigen Männern durch den Verdünnungseffekt im Blut zwar niedriger, er scheint sich jedoch nur in Extremfällen auf die Fertilität auszuwirken.
Alkohol und Drogen sind nicht hilfreich
Alkohol (gleichgültig, ob Bier, Wein oder Spirituosen) ist Gift für die Leber, und da die Leber eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielt, ist er bei Mann und Frau nur in kleinen Mengen vertretbar, wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Sofern eine Lebererkrankung besteht oder früher bestand, ist Alkohol ganz verboten.
Chronischer Alkoholkonsum (ca. 40 Gramm Alkohol pro Tag) hat eine direkt schädigende Wirkung auf das Hodengewebe. Ferner vermindert Alkohol die Testosteronbildung der Hoden durch Effekte an der Steuerungsachse zwischen der Hirnanhangdrüse und den Hoden. Unter regelmässigem Alkoholkonsum ist die Spermienqualität meist niedriger und die Beweglichkeit der Spermien schwächer ausgeprägt. Dadurch fällt es ihnen viel schwerer, die Eizelle zu erreichen und sie erfolgreich zu befruchten.
Dass Sie bei Kinderwunsch auf Drogen verzichten, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Durch eine Drogen-Abhängigkeit tritt häufig eine Störung des weiblichen Zyklus auf. Die Menstruation kann ausbleiben, sehr unregelmässig sein oder ohne einen vorher stattgefundenen Eisprung auftreten.
Beim Mann hat Drogenkonsum eine direkte Wirkung auf die Testosteronproduktion:
Kokain, Heroin und Cannabis verringern die Samenqualität und wirken sich somit auf die Fruchtbarkeit aus.
LSD kann Chromosomenschädigung verursachen.
Ecstasy hat bereits im Gehirn (Hypothalamus) negative Effekte und beeinflusst schon von dort aus die Fruchtbarkeit über den Hormonhaushalt und die Bildung von Spermien, senkt die Produktion von Testosteron, wodurch die Konzentration der Spermien beeinflusst wird.
Anabole Steroide (z.B. Doping) können Unfruchtbarkeit hervorrufen, stören die Spermaproduktion und können zu einer Hoden-Atrophie („Schrumpfhoden“) führen, in extremen Fällen stellen die Hoden ihre Funktion vollständig ein und produzieren weder Hormone noch Spermien.
Körperliches Training nicht übertreiben
Sport sollte nicht regelmässig bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit ausgeübt werden. Wissenschaftler warnen vor niedrigen Hormonspiegeln und schlechterer Spermienqualität. Weil die Fruchtbarkeit von Interaktionen zwischen dem Gehirn, der Hirnanhangdrüse und den Hoden gesteuert wird, könne zu intensives Training dieses System stören, vermuten die Forscher. Daneben könnten auch entzündliche Prozesse als Folge der Belastung für die rasch reversiblen Veränderungen verantwortlich sein.
Hoden mögen es nicht zu warm
Das Tragen von enger Beinkleidung, insbesondere eng anliegender Unterwäsche, welche den Hoden unnötig an die Innenseite des Oberschenkels drückt, bzw. an die Dammgegend hebt, ist ungünstig. Der Hoden wird im Laufe der Entwicklung extra aus dem Bauchraum nach aussen in den Hodensack verlagert, obwohl dadurch die Gefahr einer evtl. Verletzung erhöht wird. Dadurch wird dem Hoden eine etwas niedrigere Umgebungstemperatur ermöglicht, was für die Reifung der Samenfäden ganz wichtig ist. Dieser mit zusätzlichen Risiken erkaufte Vorteil würde durch eng anliegende Beinkleidung zunichte gemacht, und es könnte zu einer Störung der Spermienproduktion kommen. Von dieser Anweisung selbstverständlich ausgenommen ist die Wäsche, die bei tiefer Aussentemperatur, beim Fahren mit offenen Fahrzeugen usw. zeitweilig getragen wird.
Weniger Stress, mehr Schlaf
Beachten Sie aber auch ganz allgemeine Dinge in Ihrem täglichen Leben. Versuchen Sie, beruflichen Stress zu umgehen. Insbesondere ist geistige Arbeit unter Zeitdruck ungünstig. Schaffen Sie sich Ausgleichsphasen, in denen Sie sich wirklich erholen können. Nutzen Sie den bestehenden Urlaubsanspruch möglichst ungeteilt und schalten Sie einmal so richtig ab. Der günstige Einfluss von Urlaub, Klima- und Milieuveränderung ist durch zahlreiche Einzelfälle erwiesen. Wenn Sie auf den Ihnen zustehenden Urlaub verzichten, ist das im Zusammenhang mit einem Kinderwunsch oder Potenzschwierigkeiten unvernünftig. In den meisten Fällen ist ein Urlaub in einem Reizklima (Meer und Gebirge) einem Aufenthalt in mittleren Höhenlagen vorzuziehen.
Eine Nachtruhe von mindestens acht Stunden ist empfehlenswert. Menschen, die nachts berufstätig sind, müssen versuchen, den Schlaf tagsüber nachzuholen. Bei rein körperlichen Tätigkeiten sollte nicht auch noch ein körperlich anstrengender Sport in der Freizeit betrieben werden. Bei rein geistigen Tätigkeiten dagegen empfiehlt sich als Ausgleich in der Freizeit Sport oder eine körperliche Arbeit im Freien. Denn körperliche Arbeit ist im allgemeinen gesünder als eine rein geistige Beschäftigung.