Schürfwunden
Hingefallen, Haut aufgerissen - bei Kindern gehört das zum Alltag. Die Knie und Ellbogen sind aufgeschlagen, die Wunde häufig mit Steinchen oder Erde verunreinigt - und es tut sehr weh. Da ist zunächst einmal Beruhigung und Trost gefragt...
Ist der erste Schmerz bewältigt, sollte man sich die Blessur genauer ansehen. Grober Schmutz muss entfernt werden. Das geht am besten unter fliessendem Wasser. Um die Wunde anschliessend zu desinfizieren, gibt es heutzutage Desinfektionsmittel, die wenig oder gar nicht beissen und brennen. Danach sollte die Wunde feucht gehalten werden mit einem Hydrogel. Wund- und Heilsalben bzw. Fettsalben sind bei frischen und offenen Wunden ungeeignet. Sie verschliessen die Wunde und sorgen für einen Stau von Wundsekret. Unter der Fettschicht bildet sich eine feuchte Kammer, die zum Infektionsherd werden kann.
Anschliessend kann die Wunde mit einem Pflaster oder einer sterilen Kompresse (kein Papiertaschentuch!) abgedeckt werden. Das ist v.a. sinnvoll, wenn die Wunde z.B. vor Reibung durch Kleidung geschützt werden muss. Praktisch ist es, immer ein kleines "Erste Hilfe Set" bei sich zu tragen, das Desinfektionsmittel und ein wenig Verbandsmaterial enthält. Ein Verband ist nur so lange nötig, bis sich auf der Wunde Schorf gebildet hat. Der Schorf schützt die neu entstehende Haut; wird er abgelöst, gibt es wahrscheinlich eine bleibende Narbe.
Wann muss das Kind zum Arzt? Eigentlich nur bei grossen, tiefen, klaffenden oder stark verschmutzten Wunden bzw. Fremdkörpern in der Wunde.
Wichtig ist grundsätzlich der Tetanus-Schutz, der aber im normalen Impfprogramm enthalten ist. Im Zweifelsfall sehen Sie bitte im Impfpass nach oder fragen den Arzt.
Dasselbe gilt übrigens auch für Kratzwunden oder Risswunden.