Ohrentzündung beim Kind
Ohrenschmerzen gehören zum Unangenehmsten, was Ihrem Kind widerfahren kann. Denken Sie immer an eine Mittelohrentzündung, wenn Ihr Kind relativ plötzlich untröstlich weint oder erschöpft einschläft, jedoch weinend wieder aufwacht oder unruhig schläft. Auch wenn es nicht flach liegen möchte und am Ohr zieht oder reibt, deutet dies auf eine Entzündung im Mittelohr hin. Ältere Kinder berichten über ein Druckgefühl im Ohr, ein pulsierendes Ohrgeräusch, Ohrensausen oder schlechteres Hören.
Ohrinfektionen erkennen Sie ebenfalls oft daran, dass das Kind erhöhte Temperatur oder Fieber (über 39°C) hat, evtl. Durchfall bekommt und weint. Die Schmerzen können sich vom Ohr ausgehend auch in den hinteren Hals- und Kieferbereich ausdehnen. Der knöcherne Warzenfortsatz hinter dem Ohr kann klopfempfindlich sein. In manchen Fällen wird eitriges oder blutiges Sekret aus dem Ohr abgesondert. Mitunter ist das Hörvermögen eingeschränkt sein: Flüstern oder leise Töne können nicht mehr wahrgenommen werden. Auch eine vorübergehende Schwerhörigkeit kann auftreten.
Eine Mittelohrentzündung tritt häufig in Zusammenhang mit einer Erkältung bzw. Infektion der oberen Luftwege auf. Bei älteren Kindern sind häufig die vergrösserten Rachenmandeln (Polypen, Rachenmandelhyperplasie oder Adenoide) die Ursache für die Ohrentzündung.
Vor allem chronische Infektionen des Ohres (Seromukotympanon) können zu Schwerhörigkeit führen, denn mitunter bleiben Löcher oder Narben im Trommelfell zurück. Deshalb ist es sehr wichtig, sie so früh wie möglich zu erkennen und behandeln zu lassen. Wird eine Ohrenentzündung verschleppt, kann sie sich zu einer sogenannten Mastoiditis ausweiten. Dabei vereitert ein Knochen hinter dem Ohr, der sogenannte Mastoid. Das macht sich durch eine stark gerötete Schwellung hinter der Ohrmuschel und ein scheinbar abstehendes Ohr bemerkbar. Neben Berührungsempfindlichkeit kann es zu Fieber kommen. Die gefährlichste Folge ist eine Meningitis (Hirnhautentzündung). Konsultieren Sie daher rechtzeitig Ihren Arzt, Ihre Ärztin der/die die richtige Diagnose stellen und entsprechende Behandlungsschritte einleiten kann.
Empfehlung der Kinderärzte
Eine akute Mittelohrentzündung bei Kindern sollte nicht routinemässig mit einem Antibiotikum behandelt werden. MEHR DAZU