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                              Abnehmen hilft Frauen mit PCOS

                              Ernährung beim PCO Syndrom

                              Frau stellt sich auf die Waage
                              ©
                              GettyImages

                              Stellt sich die Erfüllung des Kinderwunschs nicht ein und dauert das Warten an, ist das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS oder POS) eine mögliche Ursache. Sie ist häufigste hormonelle Störung von Frauen im gebärfähigen Alter. Oftmals hat das PCO-Syndrom gravierende Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und den Zuckerstoffwechsel der betroffenen Frau.

                              Frauen mit polyzystischen Ovarien sind aufgrund eines Überschusses männlicher Hormone meist unfruchtbar. Sie produzieren jedoch nicht nur zu viele männliche Geschlechtshormone, sondern auch zu viel Insulin. Bei Gesunden senkt Insulin effektiv den Blutzuckerspiegel. Bei Frauen mit PCOS ist es dagegen weniger wirksam. Aufgrund dieser "Insulinresistenz" produziert der Körper immer mehr davon. Der hohe Insulinspiegel begünstigt wiederum Übergewicht und stört den Hormonhaushalt.

                              Typische Symptome von POCS


                              Frauen mit PCOS leiden häufig unter Akne und sind am Körper stark behaart, während das Kopfhaar ausfällt – alles Zeichen für ein Zuviel an männlichen Hormonen.

                              Für das Einschleusen von Glucose in Körperzellen wird verhältnismässig viel Insulin benötigt. Neben dem bauchbetonten Übergewicht findet sich auch bei schlanken Frauen vermehrt typisches Bauchfett. Eine nichtalkoholische Fettleber (NESH) bildet sich zudem viermal häufiger als bei Gesunden aus. Auch Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen werden häufiger beobachtet. Die autoimmunbedingte Hashimoto-Thyreoiditis kann eine Begleiterkrankung des PCOS sein.

                              Während der gynäkologischen Untersuchung zeigen sich im Ultraschall in den Eierstöcken viele kleine Eibläschen, die aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichtes nicht ausreifen. Die Eierstöcke sind von Zysten durchsetzt. Eisprünge finden selten oder gar nicht statt. Die Monatszyklen sind unregelmässig, manchmal stark verlängert oder die Menstruation bleibt gar ganz aus. Viele dieser Symptome, die von Frau zu Frau variieren, können als Folge der Insulinresistenz angesehen werden. 

                              Ernährungsumstellung stellt die Hormonbalance wieder her


                              Für die meisten Patientinnen ist ein erster und sehr wirksamer Schritt in Richtung Schwangerschaft, Gewicht zu verlieren. Allein schon eine Gewichtsabnahme um fünf Prozent kann die Symptome beim PCO-Syndrom erheblich verringern. Dadurch verbessert sich die Wirkung des Insulins. Die Chancen auf einen normalen Eisprung und eine Schwangerschaft steigen und gleichzeitig sinkt das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Fehlgeburten.

                              Ein aktiver Lebensstil und eine Ernährungsumstellung durchbrechen den hormonellen Teufelskreis. Ziel ist es, bei einer Zufuhr von gesunden Nährstoffen wie Obst, Gemüse, Nüssen, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und hochwertigem Protein für eine niedrige Insulinausschüttung und, falls erforderlich, für eine Gewichtsabnahme zu sorgen.

                              Ist das Gleichgewicht der Hormone wiederhergestellt, werden Zyklen mit Eisprüngen wieder häufiger. Sobald die Körperzellen empfindlicher auf Insulin reagieren, erholt sich die Bauchspeicheldrüse und kann so die Insulinproduktion auf ein normales Mass herunterfahren. Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2 werden so vermieden. Der Blutdruck und die Blutfette kehren in einen gesunderen Bereich zurück. Eine Fettleber bildet sich zurück.

                              Medikamente zur Einstellung eines Diabetes mellitus können deshalb Frauen mit PCOS helfen. Sie müssen aber off-label verordnet werden, weil sie für die Behandlung dieser Hormonstörung nicht zugelassen sind. Ihr Einsatz erfordert unter anderem eine ausführliche ärztliche Aufklärung über mögliche Risiken und eine Einverständniserklärung der Patientin. Bewährt hat sich der Einsatz von Antidiabetika wie Metformin oder - in besonderen Fällen - Glitazon. Diese Wirkstoffe helfen, auch wenn kein Diabetes besteht. Die Therapie kann bei den betroffenen Frauen die Zahl der Eisprünge um das Fünf- bis Zehnfache steigern. Häufig bessern sich ebenfalls die durch männliche Hormone (Androgene) hervorgerufenen Störungen.

                              Letzte Aktualisierung: 27.09.2023, BH, AS

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