• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Vaginalprobleme: Wenn die Scheide Beschwerden bereitet

                              Welche Probleme im Intimbereich auftreten können und was das Scheidenmilieu damit zu tun hat.

                              Stethoskop auf Unterwäsche
                              ©
                              GettyImages

                              Wenn die Scheidenflora nicht mehr im Gleichgewicht ist, kann dies zu einem unangenehmer Geruch, Juckreiz, Brennen, Schmerzen, Ausfluss oder Trockenheit führen und das Wohlbefinden beeinträchtigen.

                              Die Vaginalflora


                              Die gesunde Scheidenflora ist mit Bakterien – hauptsächlich Milchsäurebakterien– besiedelt. Wie der Name schon sagt, produzieren diese nützlichen Bakterien Milchsäure. Das Hormon Östrogen sorgt dafür, dass sich diese Laktobazillen vermehren können und ein saures Milieu mit einem pH-Wert von 4,5 erzeugen. Damit haben Pilze, andere Bakterien, Viren oder Mikroorganismen keine Möglichkeit, sich zu vermehren.

                              Wird dieses empfindliche Ökosystem gestört, kann es zu Irritationen und Infektionen im Scheidenbereich kommen.

                              Ursachen für Probleme im Intimbereich


                              Verschiedene Faktoren führen zu Veränderungen des Scheidenmilieus und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit für Probleme:

                              • Antibiotika: Bekämpfen nicht nur die krankmachenden Bakterien, sondern auch die nützlichen.

                              • Übertriebene Intimhygiene, zum Beispiel Vaginalduschen

                              • Hygieneartikel, zum Beispiel Slipeinlagen

                              • Geschlechtsverkehr

                              • Schwangerschaft

                              • Menopause

                              • Stoffwechsel- oder Immunerkrankungen

                              • Hormonelle Verhütungsmittel

                              Scheidentrockenheit


                              Die fehlende Feuchtigkeit der Schleimhaut der Scheide führt oft zu einem Jucken oder Brennen im Intimbereich. Es können auch leichte Blutungen und Entzündungen, Schmerzen und Risse auftreten.

                              Vor allem ein veränderter Östrogenspiegel, wie zum Beispiel während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren sowie bestimmte Medikamente, Stress, psychische Probleme oder eine übertriebene Intimhygiene können die Schleimhaut der Scheide austrocknen.

                              Die Behandlung ist von der Ursache abhängig, besprechen Sie sich am besten mit dem Apotheker oder Ihrer behandelnden Gynäkologin. Befeuchtungsgele, Cremes oder Vaginalzäpfchen mit Hyaluronsäure können die Schleimhaut der Vagina befeuchten, mit Vaginalzäpfchen mit Milchsäure oder Laktobazillen stellen Sie das saure Milieu wieder her.

                              Pflanzliche Mittel wie Nachtkerzen-, Ringelblumen- oder Weizenkeimöl regulieren die Scheidenfeuchtigkeit auf sanfte Weise.

                              Infektionen der Scheide


                              Sinkt der Säuregehalt in der Vagina, steigt der pH-Wert an und die Anzahl der schützenden Milchsäurebakterien verringert sich. Krankmachende Keime haben dann leichtes Spiel, sich zu vermehren und eine Infektion zu begünstigen.

                              Eine Infektion in der Vagina erkennen Sie durch Ausfluss, der meist unangenehm und eventuell etwas fischig riecht. Begleitsymptome sind Juckreiz, Rötungen, Brennen und Wundsein im Intimbereich.

                              Am häufigsten ist die bakterielle Scheidenentzündung (bakterielle Vaginose). Daneben können aber auch Viren, zum Beispiel Typen der Herpes-Viren, Pilze (Candidiasis) oder andere Mikroorganismen, zum Beispiel Trichomonaden, eine Infektion verursachen.  

                              Durch einen Abstrich bei der Gynäkologin lasen sich die Infektionserreger feststellen und diesen gezielt behandeln. Je nach Erreger wird systemisch, also mit einer Tablette oder lokal mit einer Salbe oder einem Zäpfchen behandelt.

                              Mit einer guten Intimhygiene können Sie die Therapie unterstützen. Hausmitteln sind hier Grenzen gesetzt. Möchten Sie zum Beispiel Sitzbäder mit Heilpflanzen anwenden, sollten Sie sich dazu mit Ihrer Ärztin abstimmen.

                              Ausfluss


                              Bei jeder Frau verursacht der Monatszyklus punktuell mehr oder weniger Ausfluss. Ist er geruchlos und wird auch nicht durch weitere Symptome begleitet, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. 

                              Ein Arztbesuch wird erst dann nötig, wenn der Ausfluss gelb oder bräunlich ist, unangenehm riecht und ausserdem in der Konsistenz auffällig ist (bröcklig, klumpig).

                              So beugen Sie Problemen im Intimbereich vor


                              Um eine gesunde Scheidenflora aufrechtzuerhalten oder zu schaffen, bieten sich verschiedene Massnahmen an:

                              • Halten Sie den Genitalbereich trocken

                              • Waschen Sie den Intimbereich nur mit Wasser. Möchten Sie dennoch ein Pflegeprodukt benutzen, wählen Sie ein Intimpflegeprodukt. Es sollte seifen- und parfümfrei und der pH-Wert nicht neutral, sondern eher sauer (ca. pH 5) sein. 

                              • Wischen Sie sich nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten ab, um keine Darmbakterien in die Vagina zu verschleppen.

                              • Tragen Sie atmungsaktive Unterwäsche und wechseln Sie diese täglich. 

                              • Ziehen Sie nach dem Schwimmen die nasse Badebekleidung sofort aus.

                              • Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund, trinken Sie viel und versuchen Sie, auf zuckerhaltige Nahrungsmittel und Alkohol zu verzichten.

                              • Mit ausreichend Schlaf, genügend Bewegung und der benötigten Vitaminzufuhr stärken Sie Ihr Immunsystem und schützen damit auch die Scheidenflora nachhaltig.

                              • Stärken Sie Ihren Beckenboden, wenn dieser geschwächt ist.

                              Häufige Fragen zum Thema

                              Bei  Scheidentrockenheit haben sich Hausmittel wie Nachtkerzen-, Ringelblumen- oder Weizenkeimöl bewährt, da sie die Scheidenfeuchtigkeit auf sanfte Weise regulieren. Tritt jedoch ein übelriechender Ausfluss auf, handelt es sich um eine Infektion, die durch den Arzt behandelt werden sollte.
                              Ja, Sie sollten sich unbedingt untersuchen lassen. Eine allfällige Infektion kann durch einen Abstrich nachgewiesen werden, und der Erreger kann gezielt medikamentös behandelt werden. 
                              Letzte Aktualisierung: 07.12.2022, CSL/KM