Wie um­ge­hen mit Smart­pho­ne, Ta­blet & Co.?

Denk­an­stös­se für El­tern, die sich da­mit aus­ein­an­der­set­zen, wel­chen Stel­len­wert Ta­blet, Smart­pho­ne & Co. in ih­rer Fa­mi­lie ein­neh­men sol­len

Zwei Kinder mit Tablet

Di­gi­ta­le Me­di­en, also elek­tro­ni­sche Me­di­en, die mit di­gi­ta­len Codes ar­bei­ten, sind in un­se­rem Le­ben all­ge­gen­wär­tig. Die Mei­nun­gen, ob und in wel­chem Um­fang Vor­schul­kin­der da­mit in Be­rüh­rung kom­men sol­len, ge­hen weit aus­ein­an­der. Wäh­rend der eine Ex­per­te da­für plä­diert, Kin­der mög­lichst lan­ge von Com­pu­tern fern­zu­hal­ten, mahnt der an­de­re, die Klei­nen könn­ten den An­schluss ver­pas­sen, wenn sie nicht früh­zei­tig ler­nen, wie man die Ge­rä­te be­dient. Sol­che Grund­satz­de­bat­ten un­ter Ex­per­ten sind zwar span­nend, im Fa­mi­li­en­all­tag, wo die Ge­rä­te meist oh­ne­hin vor­han­den sind, stel­len sich je­doch ganz an­de­re Fra­gen. 

Der Rea­li­tät ins Auge se­hen


Di­gi­ta­le Me­di­en sind ein wich­ti­ger Be­stand­teil un­se­res Le­bens ge­wor­den, ob uns dies nun passt oder nicht. El­tern kön­nen also nicht ver­hin­dern, dass ihre Kin­der frü­her oder spä­ter da­mit in Be­rüh­rung kom­men. Sie kön­nen aber sehr viel dazu bei­tra­gen, dass ihre Kin­der ei­nen ge­sun­den Um­gang mit den Ge­rä­ten fin­den.

Ge­mein­sam auf Ent­de­ckungs­rei­se ge­hen


Die Welt der di­gi­ta­len Me­di­en ist rie­sig, span­nend und bunt, aber auch ganz schön un­ver­ständ­lich und über­for­dernd für klei­ne Kin­der. Um sich dar­in zu­recht­zu­fin­den, brau­chen sie des­halb Er­wach­se­ne, die sich in die­ser Welt aus­ken­nen und die sie auf ih­ren Ent­de­ckungs­tou­ren be­glei­ten. Kon­kret be­deu­tet dies, dass El­tern die her­un­ter­ge­la­de­nen In­hal­te ge­mein­sam mit dem Kind an­schau­en, um Fra­gen zu be­ant­wor­ten und Er­klä­run­gen ab­zu­ge­ben. Wich­tig ist auch die so­ge­nann­te An­schluss­kom­mu­ni­ka­ti­on, also das Re­den dar­über, was das Kind beim Spie­len er­lebt hat, ob es po­si­ti­ve Ge­füh­le oder viel­leicht auch Ängs­te emp­fun­den hat und wie es das Ge­se­he­ne ein­ord­nen soll. 

Eine gute Aus­wahl tref­fen


Das An­ge­bot in den App-Stores ist rie­sig, Kin­der­zeit­schrif­ten und Spiel­sa­chen kom­men kaum noch ohne be­glei­ten­des di­gi­ta­les An­ge­bot aus. Al­ler­dings ist längst nicht al­les, was für Kin­der be­stimmt ist, auch wirk­lich kin­der­ge­recht auf­be­rei­tet. El­tern kom­men also nicht um­hin, die Zeit zu in­ves­tie­ren, um ge­zielt aus­zu­wäh­len, wo­mit sich ihr Kind be­schäf­ti­gen soll. Le­sen Sie hier, wor­auf Sie bei der Aus­wahl ach­ten soll­ten. 

Kei­ne ge­trenn­ten Wel­ten


Hier die All­tags­welt mit ih­ren viel­fäl­ti­gen Sin­nes­er­fah­run­gen, dort die künst­li­che Welt mit dem star­ren Blick auf den Bild­schirm – ge­nau so soll­te es nicht sein. Am wert­volls­ten sind Apps, die in ei­nem di­rek­ten Zu­sam­men­hang zur Le­bens­welt des Kin­des ste­hen. Also zum Bei­spiel ein Spiel, das an ein Bil­der­buch an­knüpft, das man dem Kind vor­ge­le­sen hat. Oder eine Wis­sens-App, die An­lei­tun­gen für span­nen­de Ex­pe­ri­men­te lie­fert. Oder eine Stop-Mo­ti­on-App, mit der die Kin­der klei­ne Fil­me, in de­nen z. B. Lego-Fi­gu­ren die Haupt­rol­le spie­len, dre­hen kön­nen. 

Ech­te Aben­teu­er 


Auf die rich­ti­ge Mi­schung kommt es an: Die Na­tur ent­de­cken, mit Papa oder Mama ei­nen Ku­chen ba­cken, gross­flä­chi­ge Bil­der ma­len, in Rol­len­spie­le ein­tau­chen, im Sand bud­deln, mit Kne­te mo­del­lie­ren und ab und zu auch mal ein un­ter­halt­sa­mes Game am Ta­blet spie­len. Wenn die zwan­zig Mi­nu­ten "Mine Craft" das span­nends­te Er­leb­nis des Ta­ges sind, ist es kaum ver­wun­der­lich, dass das Kind das Ge­rät nicht mehr her­ge­ben will, wenn die Spiel­zeit um ist. 

Kei­ne über­zo­ge­nen Er­war­tun­gen


Klei­ne Kin­der ler­nen die Welt durch eine Viel­zahl von Sin­nes­er­fah­run­gen ken­nen. Auch die bes­te, päd­ago­gisch wert­vol­le App kann die­se Er­fah­run­gen nicht er­set­zen. Wer also er­war­tet, sein Kind wer­de mit ei­nem schu­li­schen Vor­sprung be­lohnt, wenn es nur die rich­ti­gen Spie­le spielt, wird lei­der ent­täuscht wer­den. 

We­der Ba­by­sit­ter...


Im her­aus­for­dern­den All­tag ist die Ver­su­chung zu­wei­len gross, dem Kind das Ta­blet in die Hän­de zu drü­cken, um es eine Wei­le zu be­schäf­ti­gen. Wie oben er­wähnt ist es aber kaum rat­sam, klei­ne Kin­der in den Wei­ten der di­gi­ta­len Welt sich selbst zu über­las­sen. Will man den­noch auf ei­ner lan­gen Au­to­fahrt die Lan­ge­wei­le mit­hil­fe des Ta­blets ver­trei­ben, greift man am bes­ten auf Apps zu­rück, die Kind und El­tern be­reits ge­mein­sam ent­deckt ha­ben. 

...noch Er­zie­hungs­mit­tel


Ähn­lich wie der Fern­se­her tau­gen auch di­gi­ta­le Me­di­en nicht als Druck- oder Er­zie­hungs­mit­tel. Wer­den Smart­pho­ne und Ta­blet für Be­loh­nun­gen und Be­stra­fun­gen ein­ge­setzt, er­hal­ten sie in den Au­gen des Kin­des ei­nen er­höh­ten Stel­len­wert, es dreht sich al­les nur noch um die Fra­ge, ob man die ver­spro­che­ne Spiel­zeit auch wirk­lich be­kommt. 

El­tern sind Vor­bil­der


Kin­der ler­nen, was sie bei ih­ren El­tern se­hen. Wen­det sich die Mama so­fort dem Smart­pho­ne zu, wenn eine Nach­richt ein­geht, si­gna­li­siert sie da­mit ih­rem Kind, dass das Ge­rät Vor­rang hat. Nutzt der Papa jede sich bie­ten­de Ge­le­gen­heit, um kurz sei­ne Nach­rich­ten oder die ak­tu­el­len Sport­re­sul­ta­te zu che­cken, lernt das Kind die di­gi­ta­len Me­di­en als stets ver­füg­ba­ren Lü­cken­büs­ser ken­nen. El­tern tun also gut dar­an, ih­ren ei­ge­nen Um­gang mit di­gi­ta­len Me­di­en kri­tisch zu re­flek­tie­ren und schlech­te Ge­wohn­hei­ten ab­zu­le­gen. 

Aus der For­schung


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