Spa­ren mit Kin­dern und für Kin­der

Kind mit Sparschwein
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Hier ein paar Fran­ken zum Ge­burts­tag fürs Käs­se­li, dort eine klei­ne Zu­wen­dung fürs Züg­ger­li oder an­de­re Süs­sig­kei­ten - Kin­der ler­nen be­reits früh, dass Geld eine be­son­de­re Be­deu­tung hat. Al­ler­dings ist es nicht mit dem Geld aus­ge­ben ge­tan. Viel wich­ti­ger ist das Spa­ren.

Der Sparb­at­zen hat vie­le Auf­ga­ben. Ei­ner­seits soll er aus Sicht der El­tern den Bu­ben und Mäd­chen den Start ins Er­wach­se­nen­da­sein er­leich­tern. Auf der an­de­ren Sei­te macht Spa­ren auch des­halb Sinn, weil die Wün­sche vie­ler Kin­der mit zu­neh­men­dem Al­ter im­mer grös­ser wer­den.

Bei­spiel: Sind Klein­kin­der noch mit Pup­pen oder an­de­ren ein­fa­chen Din­gen zu be­schäf­ti­gen, sind im Schul­al­ter ganz an­de­re Gspähn­li ge­fragt - wie die Spiel­kon­so­le, das Han­dy oder ein PC. El­tern, die früh da­mit be­gin­nen Geld auf die Sei­te zu le­gen, kön­nen ih­ren Kin­dern vie­le Wün­sche er­fül­len. Al­ler­dings muss da­bei Mass ge­hal­ten wer­den. Auch wenn Kon­sum­wün­sche heu­te si­cher schnell aus­ge­spro­chen sind - Kin­der müs­sen ler­nen, was Geld für eine Be­deu­tung hat.

Gross­el­tern, Got­ten und Göt­ti ha­ben beim Schen­ken fast im­mer ein Pro­blem. Süs­sig­kei­ten gel­ten als un­ge­sund, Spiel­zeug ist so eine Sa­che und Klei­dung macht Kin­dern nur sel­ten Freu­de. Was liegt hier nä­her als der Griff zu Geld­ge­schen­ken. Auch wenn der Gold­vren­e­li mit Si­cher­heit gut an­kommt und auch was zum An­fas­sen ist - beim Spa­ren für und mit den Kin­dern darf man sich ru­hig noch auf et­was an­de­res ver­las­sen.

Spar­hef­te oder das Ju­gend­spar­kon­to sor­gen nach wie vor da­für, dass über die Jah­re der an­fangs klei­ne Bat­zen wei­ter wächst. Al­ler­dings kom­men Spar­hef­te zu­neh­mend aus der Mode, so man­ches Bank­haus ver­ab­schie­det sich im All­tag von die­ser Spar­va­ri­an­te, es wird ganz of­fen als Re­likt ver­gan­ge­ner Tage be­zeich­net. Bei fast al­len Ban­ken sind da­ge­gen Spar­kon­ten zu ha­ben, die oft lei­der nicht mehr als zwei Pro­zent Zin­sen pro Jahr bie­ten. Glei­ches gilt für die von di­ver­sen Ban­ken an­ge­bo­te­nen Ge­schenk­s­par­kon­ten, die Gross­el­tern oder Pa­ten auf den Ga­ben­tisch le­gen kön­nen.

Wich­tig: Die Ban­ken le­gen nor­ma­ler­wei­se eine Gut­ha­ben­gren­ze fest, ab wel­cher der Zins­satz deut­lich sinkt. Die­ser Be­trag ist bei ei­ni­gen Bank­häu­sern be­reits mit ei­nem Gut­ha­ben von 25.000 Fran­ken er­reicht, bei an­de­ren Häu­sern kön­nen El­tern und Gross­el­tern bis zu 50.000 Fran­ken an­spa­ren.

El­tern, die Spar­kon­ten im Na­men der Kin­der er­öff­nen und füh­ren, müs­sen da­bei be­den­ken, dass laut Art. 321 ff. ZGB das Kin­des­ver­mö­gen ei­nen be­son­de­ren Schutz ge­niesst. Und dass auf Zins­er­trä­ge die Ver­rech­nungs­steu­er in Höhe von 35 Pro­zent fäl­lig wird (Aus­nah­me: Der Zins­be­trag bleibt un­ter 200 Fran­ken pro Jahr).

Der Sparb­at­zen, den El­tern und Gross­el­tern ih­rem Nach­wuchs mit auf den Weg ge­ben wol­len, ist al­ler­dings nur eine Sei­te der Me­dail­le. Spricht man über das Spa­ren für und mit Kin­dern, muss zwangs­läu­fig auch de­ren Fi­nan­z­erzie­hung eine Rol­le spie­len. Füh­ren jun­ge Er­wach­se­ne ih­ren ei­ge­nen Haus­halt, ist es für die el­ter­li­che Ein­fluss­nah­me meis­tens zu spät. Und wie eine Un­ter­su­chung des Bun­des­amts für Sta­tis­tik für das Jahr 2008 zeigt, sind neun Pro­zent der jun­gen Er­wach­se­nen zwi­schen 18 und 29 Jah­ren von ei­ner Schul­den­pro­ble­ma­tik bet­of­fen, bei ih­nen kün­digt sich eine Über­schul­dung an.

Mit Kin­dern spa­ren heisst letz­ten En­des auch, ih­nen den Um­gang mit Geld bei­zu­brin­gen. Die De­vi­se lau­tet hier: Früh übt sich, wer ein Meis­ter wer­den will. El­tern kön­nen be­reits beim Ein­kau­fen mit dem Nach­wuchs das Be­zah­len üben und Kin­dern auf die­se schon fast spie­le­ri­sche Wei­se zei­gen, wel­che Be­deu­tung der „Bat­zen“ im All­tag hat. Eine wei­te­re be­lieb­te Mög­lich­keit sind Münz­spie­le, die nicht nur beim Rech­nen hel­fen - son­dern beim Er­ken­nen der ver­schie­de­nen Geld­stü­cke.

Ei­nes der wich­tigs­ten In­stru­men­te in der Fi­nan­z­erzie­hung ist und bleibt aber das Sack­geld. Hier­mit wird der Nach­wuchs nicht nur in die Lage ver­setzt, sich von den El­tern un­ab­hän­gig Schläck­züg oder Zeit­schrif­ten zu kau­fen. Kin­der ma­chen mit dem Sack­geld ihre ganz ei­ge­nen Er­fah­run­gen. Und es ist im­mer bes­ser, Feh­ler mit ei­nem über­schau­ba­ren Bud­get zu ma­chen, an­statt als jun­ger Er­wach­se­ner über die Stren­ge zu schla­gen. Wie viel Ta­schen­geld ist aber ei­gent­lich an­ge­mes­sen?

Das Ta­schen­geld ist aber nicht das ein­zi­ge Mit­tel zur Fi­nan­z­erzie­hung. Um im ei­ge­nen All­tag al­les rich­tig ma­chen zu kön­nen, brau­chen Ju­gend­li­che frü­her oder spä­ter ein Kon­to. Schwei­zer Ban­ken kom­men die­sem Wunsch mit spe­zi­el­len Ju­gend­kon­ten ent­ge­gen, die in der Re­gel kos­ten­los ge­führt und de­ren Gut­ha­ben teil­wei­se so­gar ver­zinst wer­den. Hin­weis: Im Schwei­zer Recht ge­niesst das Kin­des­ver­mö­gen nach dem Zi­vil­ge­setz­buch ei­nen um­fas­sen­den Schutz. El­tern dür­fen zwar des­sen Er­trä­ge ver­wen­den, dem Zu­griff auf das ei­gent­li­che Ver­mö­gen sind da­ge­gen Gren­zen ge­setzt, die ei­ni­ge Ban­ken auch recht ri­go­ros über­wa­chen.

Wel­ches Fa­zit lässt sich für das Spa­ren mit Kin­dern zie­hen? Wer ohne Fonds oder Ähn­li­ches aus­kom­men will, hat es schwer nen­nens­wer­te Er­trä­ge zu er­zie­len. Das Spar­heft schei­det al­lein schon we­gen der Rah­men­be­din­gun­gen aus - es blei­ben nur Spar­kon­ten. Hier kommt es letzt­lich nicht nur dar­auf an, den Zins im Auge zu be­hal­ten. Auch die Gut­ha­ben­li­mits spie­len eine Rol­le. Und min­des­tens ge­nau­so wich­tig wie das ei­gent­li­che Spa­ren ist eine so­li­de Fi­nan­zier­zie­hung - um Feh­lern, die Kin­der als jun­ge Er­wach­se­ne ma­chen kön­nen, früh ei­nen Rie­gel vor­zu­schie­ben.

Quel­le: www.fest­geld­ver­gleich.org

Letzte Aktualisierung: 03.03.2020, BH

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