Was sagt die Stuhlfarbe bei Ihrem Baby aus?
Welchen Einfluss die Ernährung und bestimmte Krankheiten auf den Inhalt der Windel hat.
Eltern sind meist erstaunt oder sogar alarmiert, wenn sich die Farbe des Windelinhalts plötzlich ändert. Dabei spielt nicht nur die Konsistenz eine Rolle, sondern auch die Farbe des Darminhalts.
Ernährung färbt den Stuhl am stärksten
Meist sind Nahrungsmittel die Ursache für Stuhlverfärbungen bei Kindern. Besonders deutlich ist es dann, wenn Beikost eingeführt wird: Der Baby-Darm muss sich erst an die für ihn neue Nahrung gewöhnen und nach und nach die passenden Enzyme für die Verdauung der Nährstoffe bereitstellen. Deshalb ist es gerade in der ersten Zeit mit Beikost nicht ungewöhnlich, Reste unverdauter Nahrung in der Windel zu finden, die dem verspeisten Gemüse farblich entsprechen.
Die Bedeutung der verschiedenen Stuhlfarben
Grün-schwarz und recht flüssig ist das Kindspech (Mekonium), der erste Stuhlgang kurz nach der Geburt. Das Mekonium besteht aus allem, was das Kind im Mutterleib aufgenommen hat. Die Vormilch der Mutter regt die Verdauung an und sorgt so dafür, dass das Kindspech ausgeschieden wird.
Hellbraun-gelblich ist der Kot eines Babys, das gestillt wird. Er riecht nur wenig, die Konsistenz ist cremig bis flüssig. Die Aufnahme von Muttermilch regt beim Baby die Verdauung und damit den Stuhlgang an. Es ist also ganz normal, dass ein Baby während des Stillens die Windel füllt.
Hellgelb oder gelb-braun ist der Stuhlgang eines Schoppenbabys. Die künstliche Babynahrung verändert Aussehen, Geruch und Menge des Stuhls. Er ist meist breiig, manchmal aber auch bereits geformt. Der Geruch ist säuerlich, aber aromatisch, nicht streng. Babys, die Schoppennahrung bekommen, haben üblicherweise einmal am Tag Stuhlgang, es ist aber auch möglich, dass sie mal eine Woche keinen haben. Je länger die Nahrung im Darm bleibt, desto fester wird der Stuhl. Verstopfungen sind bei Babys in den ersten Monaten aber selten.
Heller, lehmfarbener Stuhl bildet sich bei einem Mangel von Gallenflüssigkeit, zum Beispiel aufgrund einer Verstopfung der Gallengänge. Arzneien gegen Durchfall können manchmal ebenso helle Ausscheidungen zur Folge haben. Zusammen mit dunklem Urin ist heller Stuhl ein Warnzeichen für eine Gelbsucht (Hepatitis). Tritt schon im ersten Lebensmonat eine Stuhlentfärbung auf, kann dies auf eine angeborene Gallengangatresie hindeuten, die schnellstmöglich behandelt werden muss.
Grüner und/oder schleimiger Stuhl wird bei starkem Durchfall gesehen, durch unverdaute Gallenflüssigkeit.
Grünes Gemüse wie Spinat führt in der Regel zu einem grünen Stuhl, der aber unter entsprechendem Licht schwarz gefärbt aussehen kann. Eisenpräparate können ebenso schuld an dieser Verfärbung sein.
Roter Stuhl basiert selten auf Blut aus den Verdauungsorganen. Meist sind Früchte wie Preiselbeeren oder Gemüse wie Rote Bete (Randen) dafür verantwortlich.
Schwarzer Stuhl kann auf Blut aus dem oberen Darmtrakt hinweisen, aber ebenso von bestimmten Medikamenten (Eisenpräparate) oder von Lakritze herrühren.
Alarm: Sehr heller Stuhl
Scheidet das Kind zweimal oder mehrmals über 24 Stunden hellgrauen oder weissen, fast entfärbten Stuhl aus, sollten Eltern mit ihrem Kind den Kinderarzt aufsuchen. Wenn zusätzliche Krankheitszeichen wie Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall oder Abgeschlagenheit auftreten, sollten sie dies schnellstmöglich tun.
Die Stuhlprobe zur Untersuchung
Wenn Sie der Arzt auffordert, eine Stuhlprobe mitzubringen, ziehen Sie sich Einmalhandschuhe an, nehmen mit Hilfe einer Plastikfolie etwas Kot auf und geben ihn in eine verschliessbare Plastiktüte oder in ein Plastikgefäss. Bis zum Arzttermin kann der Beutel im Kühlschrank aufbewahrt werden.