Gallengangatresie bei Neugeborenen
Wie diese Krankheit erkannt und behandelt wird und wie gut die Lebensqualität nach der Behandlung ist.
Diese seltene Erkrankung tritt nur bei Neugeborenen auf, bei Mädchen etwas häufiger als bei Jungen.
Was ist eine Gallengangatresie?
Eine Atresie bezeichnet den Verschluss eines Hohlorgans oder einer Körperöffnung. Bei dieser seltenen Erkrankung sind die Gallengänge verstopft und damit verschlossen. Die Gallengänge transportieren die Gallenflüssigkeit, die in der Leber gebildet wird, in die Gallenblase. Von dort wird sie für die Verdauung in den Darm abgegeben.
Bei einem Verschluss der Gallengänge staut sich die Galle in der Leber, welche dadurch stark geschädigt wird.
Ursachen und Symptome einer Gallengangatresie
Die Ursache dieser Erkrankung ist bis heute nicht geklärt. Vermutet wird eine Entzündung mit anschliessender Vernarbung der Gallengänge.
Die Symptome treten in den ersten sechs Wochen nach der Geburt auf:
Starke Gelbfärbung der Haut (Ikterus)
Heller, farbloser Stuhlgang
Dunkler Urin
Tastbare Lebervergrösserung
Gallengangatresie: Behandlung und Prognosen
Unbehandelt verursacht eine Gallengangatresie innerhalb weniger Monate eine Leberzirrhose. Dabei wird das Lebergewebe zerstört, was zum Tod des Kindes führt. Eine medikamentöse Behandlung existiert nicht.
Die einzige Behandlungsmethode ist eine möglichst schnelle Operation. Sie verspricht in den ersten 45 bis 60 Lebenstagen am meisten Erfolg. Damit können allerdings nur die verschlossenen Gallengänge ausserhalb der Leber behandelt werden. Sind diejenigen innerhalb der Leber ebenfalls verschlossen, wird die Leberzirrhose fortschreiten. In diesem Fall ist eine Lebertransplantation notwendig.
Etwa 40 Prozent der Kinder mit einer Gallengangsatresie benötigen vor dem 5. Lebensjahr eine Lebertransplantation, 80 Prozent vor dem 20. Lebensjahr. Die Überlebenschancen für Kinder mit Gallengangatresie sind sehr gut, und die meisten von ihnen erreichen eine nahezu normale Lebensqualität.