Die optimale Sonnencreme für Babys und Kinder
Welche Sonnencreme für Kinder geeignet ist, wie Sie diese richtig anwenden und warum die Sonne schädlich sein kann.
Die empfindliche Kinderhaut braucht aufgrund der UV-Strahlung der Sonne von Anfang an einen guten Schutz.
❗️Das Wichtigste in Kürze
- Der sicherste Ort für Babys ist im Schatten.
- Verwenden Sie grundsätzlich einen hohen Lichtschutzfaktor.
- Verwenden Sie eine ausreichende Menge Sonnencreme.
Darum ist Sonnenschutz so wichtig
Die Sonnenstrahlung enthält ultraviolette Strahlen. Diese wirken besonders intensiv und können Haut und Augen schädigen. Wenn sich die Haut wegen der Sonne rötet, deutet dies immer auf eine Schädigung hin.
Grundsätzlich sollten Babys komplett vor der Sonne geschützt werden, denn Babyhaut ist noch besonders empfindlich. Am sichersten ist es im Schatten, obwohl UV-Strahlung auch dort hingelangt. Mit Kleidung und der konsequenten Anwendung von Sonnenschutzmitteln können Sie einem Sonnenbrand bei Ihrem Kind aber vorbeugen. Denn schwere Sonnenbrände in der Kindheit gelten als Risikofaktor für die Entwicklung von Hautkrebs.
Die richtige Sonnencreme für Babys und Kinder
Auf dem Markt sind Sonnenschutzmittel mit zwei verschiedenen Filtern oder solche mit einer Kombination aus beiden erhältlich. Achten Sie darauf, dass Sie ein Sonnenschutzmittel speziell für Babys und Kinder auswählen.
Mineralische oder physikalische Filter wirken durch Mikropigmente auf der Hautoberfläche. Diese reflektieren, streuen und absorbieren das UV-Licht, sodass es nicht in die Haut eindringen kann. Die Nanopartikel gelten als unbedenklich, da mit einem Durchmesser von > 40 nm, wie sie in Sonnenschutzmitteln eingesetzt werden, auf der Hautoberfläche verbleiben und nicht in den Körper gelangen. Sonnencremes mit physikalischem Filter wirken sofort und lösen weniger Allergien aus. Sie sind aber nicht so gut zu verstreichen und können einen weissen Film auf der Haut hinterlassen.
Chemische Filter dringen in die Haut ein und wirken, indem Sie die UVA-Strahlung absorbieren und in Wärmestrahlung umwandeln. Wichtig zu wissen ist, dass chemische Filter erst wirken, nachdem sie in die Haut eingedrungen sind, also nach 20 bis 30 Minuten.
Verwenden Sie für Babys und Kleinkinder mit sehr empfindlicher Haut eine Sonnencreme mit physikalischem Lichtschutzfilter. Dass sie sich nicht so gut verreiben lassen, muss kein Nachteil sein: Am weissen Film auf der Haut können Sie gut erkennen, welche Stellen schon eingecremt wurden und welche nicht. Die Sonnencreme sollte frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sein. In vielen Fällen ist es ausserdem sinnvoll, wenn die Sonnencreme wasserfest ist.
Für ältere Kinder und Erwachsene sind Kombinationen mit chemischen und physikalischen Filtern empfehlenswert. Achten Sie ausserdem darauf, dass die Produkte sowohl UVA- als auch UVB-Strahlung blockieren.
Tipps für die Anwendung von Sonnencreme
Verwenden Sie grundsätzlich immer einen hohen Lichtschutzfaktor, unabhängig vom Hauttyp.
Denken Sie beim Eincremen auch an die Hände und Fussrücken.
Durch mehrmaliges Eincremen kann die berechnete Schutzwirkung nicht verlängert werden. Trotzdem macht wiederholtes Eincremen Sinn: Durch Abrieb vom Abtrocknen oder Spielen im Sand geht Sonnencreme verloren.
Vermeiden Sie Sonnenschutz-Gels, denn diese wirken austrocknend.
Beachten Sie, dass Babyöl die Lichtempfindlichkeit der Haut fördert und Wassertropfen auf nackter Haut wie ein Brennglas wirken.
Sparen Sie nicht beim Sonnenschutzmittel und tragen Sie genug davon auf!
Alter | Menge für den ganzen Körper | entspricht |
---|---|---|
Bis 1 Jahr | 10ml | 2 Esslöffel |
Bis 4 Jahre | 15ml | 3 Esslöffel |
Bis 12 Jahre | 25ml | 5 Esslöffel |
Erwachsene | 35ml | 7 Esslöffel |
UV-Strahlen schaden der Haut
Die Sonnenstrahlung setzt sich aus Strahlen von unterschiedlicher Wellenlänge zusammen:
50 % aus sichtbarem Licht; dies ermöglicht uns, Formen und Farben zu sehen.
44 % aus Infrarotstrahlen; diese nehmen wir als Wärme wahr.
6 % aus ultravioletten Strahlen
Ultraviolette Strahlen werden in UVA, UVB und UVC-Strahlen unterteilt. UVC-Strahlen werden in der Atmosphäre absorbiert. Auf die Erdoberfläche treffen nur UVA- und UVB-Strahlen.
Kühle Temperaturen und Bewölkung täuschen oft über die Strahlungsintensität hinweg. Auch bei bedecktem Himmel dringen bis zu 80 Prozent der UV-Strahlen durch die Wolkendecke. Besonders hoch sind die UV-Werte im Gebirge, da die Strahlen dort durch die dünnere Atmosphäre weniger gefiltert werden. In den meisten Gegenden ist die UV-B-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr am höchsten, weil die Sonne zu diesem Zeitpunkt hoch am Himmel steht. Helle Flächen wie Schnee, Eis, Sand, Beton oder Wasser reflektieren die UV-Strahlen und verstärken so deren Wirkung.
Strahlung | Anteil | Eigenschaft | Wirkung |
---|---|---|---|
UVA | 95% | Dringen in tiefe Hautschichten und durch Fensterglas | Oberflächliche Sofortbräunung, Hautalterung, verursachen Sonnenallergie, können das Erbgut von Hautzellen schädigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen |
UVB | 5% | Dringen in die Oberhaut ein | Verzögerte Bräunung, verursachen Sonnenbrand, können das Erbgut von Hautzellen schädigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen |
UVC | werden absorbiert | dringen nicht bis zur Erdoberfläche vor |
Was der UV-Index bedeutet
Der UV-Index ist ein internationales Mass für die Stärke der UV-Strahlen der Sonne. Je höher der UV-Index, desto intensiver und schädlicher ist die UV-Strahlung. Die Intensität der UV-Strahlung hängt stark von der geografischen Lage, der Tages- und Jahreszeit, der Höhe über Meer und dem Wetter ab.
MeteoSchweiz erstellt täglich eine Prognose für den UV-Index für verschiedene Regionen und Höhenlagen. Dort sehen Sie auch, wie gut Sie sich je nach UV-Index schützen sollten.
Eigenschutzzeit und Lichtschutzfaktor
Die Haut kann eine bestimmte Zeit ungeschützt der Sonne ausgesetzt sein, ohne sich zu röten. Diese Zeitspanne wird als Eigenschutzzeit bezeichnet. Die Dauer der Eigenschutzzeit hängt vom Hauttyp ab.
Hauttyp I: Sehr helle, extrem empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar, häufig Sommersprossen. Wird nie braun und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand. Die Eigenschutzzeit beträgt weniger als 10 Minuten.
Hauttyp II: Helle, empfindliche Haut, blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare, häufig Sommersprossen. Wird kaum bis mässig braun und bekommt oft einen Sonnenbrand. Die Eigenschutzzeit beträgt 10 bis 20 Minuten.
Hauttyp III: Helle bis hellbraune Haut, graue oder braune Augen, dunkelblonde bis braune Haare. Selten Sommersprossen. Wird langsam, aber gut braun und bekommt manchmal einen Sonnenbrand. Die Eigenschutzzeit beträgt 20 bis 30 Minuten.
Hauttyp IV: Hellbraune, olivfarbene Haut, braune bis dunkelbraune Augen und dunkelbraunes Haar. Wird schnell braun, bekommt selten einen Sonnenbrand und die Eigenschutzzeit beträgt über 30 Minuten.
Hauttyp V: Dunkelbraune Haut, dunkelbraune Augen und dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Wird schnell braun, bekommt kaum einen Sonnenbrand und die Eigenschutzzeit beträgt über 90 Minuten.
Hauttyp VI hat dunkelbraune bis schwarze Haut, dunkelbraune Augen und schwarze Haare. Wird schnell braun, bekommt nie einen Sonnenbrand und die Eigenschutzzeit beträgt über 90 Minuten.
Der Lichtschutzfaktor (LSF) auf Sonnenschutzmitteln gibt an, um wie lange die persönliche Eigenschutzzeit der Haut verlängert wird. Dies bedeutet: Nach dem Auftragen einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 können Sie sich zwanzig Mal länger als Ihre Eigenschutzzeit in der Sonne aufhalten.
Der Lichtschutzfaktor bezieht sich immer auf die UVB-Strahlung. Ein auf dem Produkt zusätzliches UVA-Label signalisiert, dass ein sinnvolles Verhältnis von UVA- und UVB-Schutz gewährleistet ist.
Eigenschutzzeit x Sonnenschutzfaktor = Anzahl Minuten, die Sie pro Tag der Sonne ausgesetzt sein dürfen.
Die angegebenen Zahlen sind Richtwerte und können individuell abweichen. Darum ist es empfehlenswert, die Sonnencreme bereits nach zwei Drittel der berechneten Zeit erneut aufzutragen oder sich in den Schatten zu begeben.