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                              Lauf­lern­hil­fen, Lauf­lern­ge­rä­te

                              Hilf­reich, über­flüs­sig oder so­gar ge­fähr­lich?

                              Baby sitzt im Lauflerngerät
                              ©
                              Shutterstock

                              Geh­frei-Sys­te­me, Lauf­lern­wa­gen oder Baby-Wal­ker sind aus der Sicht der Kin­der­ärz­te ein­deu­tig über­flüs­sig. Ba­bys ler­nen dar­in kei­nes­wegs schnel­ler lau­fen, im Ge­gen­teil: Für die Be­we­gungs­ent­wick­lung des Ba­bys sind Lauf­lern­ge­rä­te so­gar schäd­lich, denn sie ler­nen falsch lau­fen. Durch die fes­te Hal­tung in den Ge­rä­ten wird die Bil­dung der Mus­ku­la­tur ge­hemmt, der Ze­hen­spit­zen­stand un­na­tür­lich lan­ge bei­be­hal­ten und Kin­der ler­nen nicht, das Gleich­ge­wicht bei ei­ner sei­ten­wech­seln­den Ver­la­ge­rung zu hal­ten.

                              Beim nor­ma­len Lau­fen­ler­nen am Ende des ers­ten Le­bens­jah­res zieht sich das Kind erst ein­mal an Wän­den, Mö­beln und an­de­ren Ge­gen­stän­den hoch und hält sich dar­an fest, um das si­che­re Ste­hen zu üben. Erst wenn es sich im Ste­hen sta­bil fühlt, geht es seit­wärts an den Mö­beln ent­lang. Die Seit­wärts­be­we­gung ist für das Kind also ein wich­ti­ger ers­ter Schritt, der im Lauf­lern­ge­rät ver­säumt wird, denn es be­wegt sich vor­wärts.

                              Aus­ser­dem sind Lauf­lern­hil­fen aus­ge­spro­chen ge­fähr­lich. Die Kin­der er­rei­chen zum Teil ganz be­acht­li­che Ge­schwin­dig­kei­ten. Sie rol­len oft blitz­schnell durch die Woh­nung, ha­ben das Ge­rät und sich selbst aber nicht un­ter Kon­trol­le. Wenn das Ge­rät an Stol­per­fal­len kommt, z.B. am Tep­pich­rand stoppt oder an ein Mö­bel­stück stösst, kön­nen sich die Kin­der da­mit schwer ver­let­zen. Und im­mer wie­der kommt es vor, dass ein Kind mit Lauf­lern­hil­fe die Trep­pe hin­ab­fällt und sich schwe­re Ver­let­zun­gen zu­zieht. Die meis­ten Ver­let­zun­gen ent­ste­hen heu­te je­doch da­durch, dass die Kin­der aus der Lauf­lern­hil­fe her­aus­fal­len, was eben­falls häu­fig zu Kopf­ver­let­zun­gen bis hin zu Hirn­er­schüt­te­rung füh­ren kann.

                              Die Lauf­lern­hil­fen er­leich­tern es den Kin­dern auch, in un­be­ob­ach­te­ten Mo­men­ten Din­ge an­zu­fas­sen, die sie nor­ma­ler­wei­se nicht er­reicht hät­ten. Ge­fähr­lich sind heis­se Ge­gen­stän­de wie Hei­zun­gen oder Ge­trän­ke. Auch Ver­gif­tun­gen sind mög­lich. 

                              Eine Stu­die in den USA aus dem Jah­re 2018 be­schreibt, dass es bei "In­fant Wal­ker"-Un­fäl­len in 9 von 10 Fäl­len zu Kopf­ver­let­zun­gen kam. In 3 von 4 Fäl­len war die Ur­sa­che ein Sturz von Trep­pen­stu­fen. Die ame­ri­ka­ni­schen Kin­der­ärz­te for­dern des­halb ein Ver­bot der Lauf­lern­ge­rä­te, wie es im Nach­bar­land Ka­na­da schon be­steht.

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                              Letzte Aktualisierung: 03.03.2022, BH