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                              Lauflernhilfen oder Lauflerngeräte

                              Der Name ist irreführend: Diese Geräte unterstützen Babys keineswegs beim Laufenlernen – sie sind sogar gefährlich.

                              Baby im Lauflerngerät
                              ©
                              GettyImages

                              Mit dem Begriff Lauflernwagen, -hilfen, -geräte oder Baby-Walker ist ein Rahmen mit Rädern und einem Sitz gemeint. Das Kind sitzt in dem Rahmen so, dass es mit den Füssen den Boden berührt und sich – vermeintlich gehend – fortbewegen kann.

                              Falsch Laufen lernen mit einer Lauflernhilfe


                              Gegen Ende des ersten Lebensjahres lernt ein Kind das Laufen, indem es sich erst einmal an Wänden, Möbeln und anderen Gegenständen hochzieht und sich daran festhält, um das sichere Stehen zu üben. Erst wenn es sich im Stehen stabil fühlt, geht es seitwärts an den Möbeln entlang. Die Seitwärtsbewegung ist für das Kind also ein wichtiger erster Schritt, der im Lauflerngerät versäumt wird, denn es bewegt sich vorwärts. Ausserdem hat es in einem Lauflerngerät keinen natürlichen Bewegungsablauf:

                              1. Es tritt mit den Zehen und nicht mit dem ganzen Fuss auf. Dadurch lernt es nicht, das Gleichgewicht zu halten, wenn es das Gewicht von der einen Seite auf die andere verlagert. Ausserdem kann es dadurch zu Fussfehlstellungen kommen.

                              2. Durch die hängende Haltung in den Geräten eignet sich das Baby ein falsches Gangbild an. Auch die Bildung der Muskulatur von Becken, Beinen und Rumpf, die für die Körperhaltung wichtig ist, wird gehemmt.

                              Gefährliche Lauflerngeräte


                              Mit einem Lauflernwagen kann sich das Baby frei und selbstständig fortbewegen. Dadurch, dass die Eltern davor nicht den Prozess des Laufenlernens beobachten konnten, sind sich viele nicht bewusst, wie gefährlich diese Mobilität für ein Baby ist. Bis zu einem Drittel aller Kinder, welche einen Lauflernwagen benutzen, haben damit irgendwann einmal einen kleinen oder leider auch grösseren Unfall.

                              Zum einen kann ein Kind mit einer Lauflernhilfe die Kontrolle verlieren, wenn es zu schnell unterwegs ist. Es sind Geschwindigkeiten bis 10 Stundenkilometer möglich. Fährt das Baby dann gegen den Tisch, befindet sich die Tischkante auf Höhe des Kopfes. Beim Fahren über einen herumliegenden Gegenstand oder den Teppichrand kippt der Wagen um. Stürze mit einem Lauflerngerät sind so gefährlich, weil das Kind mit dem Kopf voran stürzt, was zu schweren Kopfverletzungen führen kann. Und immer wieder kommt es vor, dass ein Kind mit Lauflernhilfe die Treppe hinunterfällt

                              Lauflernhilfen erleichtern es Kindern durch die erhöhte Position auch, Dinge in die Hände zu bekommen, die sie normalerweise nicht erreicht hätten. So können sie zum Beispiel an Kabeln oder Tischdecken ziehen, auf den Kochherd fassen oder nach giftigen Haushaltssubstanzen oder Medikamenten greifen.

                              Wichtig!

                              In Kanada wurden die Babywalker 2004 verboten. In der Schweiz rät der Berufsverband Kinderärzte Schweiz und die Fachgesellschaft Pädiatrie Schweiz dringend von der Verwendung eines Lauflerngerätes ab.

                              Letzte Aktualisierung: 05.02.2024, KM