Umfrage - Impf-Pflicht um Masern auszurotten?
Weltweit grassieren Masern-Epidemien mit teilweise tödlichen Verläufen, obwohl die Masern nach WHO-Plan bis 2020 ausgerottet sein sollten. Laut dem Bundesamt für Gesundheit gab es in den ersten zwei Monaten 2019 insgesamt 50 Masernfälle in der Schweiz, was im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 317 Prozent bedeutet. Die Behörden machen dafür den Widerstand von Impfgegnern verantwortlich.
Unkomplizierte Masern-Fälle heilen zwar ziemlich rasch und ohne bleibende Folgen ab. Kommt es zu Komplikationen, können sie aber zum Tod führen. Das BAG empfiehlt deshalb die Masern-Impfung, nach neuem Impfplan mit 9 und 12 Monaten. In Italien und Frankreich herrscht sogar eine Impfflicht, die insgesamt zwölf häufige Kinderkrankheiten, darunter Masern, Hirnhautentzündung, Tetanus, Kinderlähmung, Mumps, Keuchhusten und Windpocken umfasst.
In der Schweiz kann jede Kita ihre Aufnahmebedingungen selbst festlegen. Sollte es zu einer Impfflicht kommen oder die Kita bestimmen, dass ungeimpfte Kinder nicht aufgenommen werden, könnte das bedeuten, dass Babys unter 9 Monaten (also vor der ersten Impfung) vom Betreuungsangebot ausgeschlossen werden - bei dem im europäischen Vergleich sehr kurzen Mutterschaftsurlaub ein grosser Nachteil für berufstätige Eltern in der Schweiz.