• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Irr­tü­mer und rich­ti­ge Ver­hal­tens­wei­se der Ers­ten Hil­fe bei Kin­dern

                              Kind mit Medikanmenten und Pillendose
                              ©
                              iStock

                              Im Not­fall ist schnel­les Han­deln ge­fragt. Doch nicht alle gän­gi­gen So­fort­mass­nah­men sind auch tat­säch­lich hilf­reich. Man­che kön­nen gar scha­den. Wel­ches sind die am wei­tes­ten ver­brei­te­ten Irr­tü­mer der Ers­ten Hil­fe – und wie han­delt man in die­sen Si­tua­tio­nen kor­rekt?

                              Nur Nichts­tun ist falsch!


                              Irr­tum: Aus Angst, et­was falsch zu ma­chen und da­für auch noch haft­bar ge­macht zu wer­den, un­ter­las­sen vie­le Men­schen die Ers­te Hil­fe an ei­nem Un­fall­ort. Das ist falsch. Denn wenn je­man­dem bei der Ers­ten-Hil­fe-Mass­nah­me ein Feh­ler un­ter­läuft, macht er sich nicht straf­bar, da nach bes­tem Wis­sen und Ge­wis­sen ge­han­delt wur­de. Nur bei un­ter­las­se­ner Hil­fe­leis­tung kann man zur Re­chen­schaft ge­zo­gen wer­den.

                              Rich­tig: Zei­gen Sie Zi­vil­cou­ra­ge! Jede Hil­fe ist bes­ser als kei­ne Hil­fe und kann im Ernst­fall so­gar Le­ben ret­ten. Denn die Mi­nu­ten bis zum Ein­tref­fen des Kran­ken­wa­gens kön­nen sinn­voll ge­nutzt wer­den und sind oft ent­schei­dend.

                              Mass­nah­men am Un­fall­ort


                              Irr­tum: Kommt man als Erst­hel­fer an ei­nen Un­fall her­an, so wird aus der In­tui­ti­on her­aus oft zu­erst den Op­fern ge­hol­fen. Da­bei geht schnell ver­ges­sen, dass der Un­fall­ort erst ge­si­chert wer­den soll­te, um die Ver­un­fall­ten und sich sel­ber zu schüt­zen.

                              Rich­tig: 1. Be­ge­ben Sie sich bei der Ers­ten Hil­fe in kei­ne selbst­ge­fähr­den­de Si­tua­ti­on. 2. Si­chern Sie den Un­fall­ort ab. 3. Leis­ten Sie Ers­te Hil­fe 4. Ver­stän­di­gen Sie, falls nö­tig, den Not­ruf 144.

                              Ach­tung:  Be­en­den Sie den te­le­fo­ni­schen Not­ruf 144 erst, wenn man Ih­nen be­stä­tigt, Sie ver­stan­den zu ha­ben.

                              Wund­ver­sor­gung von star­ken Blu­tun­gen


                              Irr­tum: Es herrscht die Mei­nung vor, schwe­re Blu­tun­gen kön­ne man am bes­ten durch Ab­bin­den der Glied­mas­sen stop­pen. Das ist nicht ganz rich­tig. Denn dies kor­rekt durch­zu­füh­ren, ist nicht so ein­fach und durch eine un­sach­ge­mäs­se An­wen­dung kön­nen Ner­ven oder Ge­we­be ver­letzt wer­den.

                              Rich­tig: Jede sicht­ba­re Blu­tung kann durch ge­nü­gend Druck auf die Wun­de ge­stillt wer­den. Die­se Mass­nah­me kann man an je­dem Kör­per­teil vor­neh­men. Da­bei drü­cken Sie, vor­zugs­wei­se mit ei­ner ste­ri­len Kom­pres­se, ei­ner nicht aus­ge­roll­ten Ver­band­rol­le, Ih­rer Hand, ei­nem T-Shirt oder ei­nem Hand­tuch, fest auf die Wun­de. Bei star­kem Blut­ver­lust ist die Blut­stil­lung eine der wich­tigs­ten Ers­te-Hil­fe-Mass­nah­men, denn ra­scher und ho­her Blut­ver­lust kann zum Kreis­lauf­still­stand füh­ren.

                              Na­sen­blu­ten stop­pen


                              Irr­tum: Um eine Na­sen­blu­tung zu stop­pen, wird oft emp­foh­len, den Kopf nach hin­ten in den Na­cken zu le­gen. Da­bei läuft das Blut je­doch in den Ra­chen und wird ge­schluckt. Es kann zu Übel­keit, Er­bre­chen oder Ver­schlu­cken kom­men.

                              Rich­tig: Na­sen­blu­ten ist in den meis­ten Fäl­len harm­los. Bei Na­sen­blu­ten soll sich das Kind auf­recht hin­set­zen, den Kopf leicht nach vor­ne beu­gen und bei­de Na­sen­flü­gel 5 bis 10 Mi­nu­ten zu­sam­men­drü­cken. Le­gen Sie ei­nen kal­ten Wasch­lap­pen in den Na­cken. So wer­den die Blut­ge­fäs­se der Nase ver­engt, der Druck und die Blu­tung las­sen nach. Ver­wen­den Sie we­gen der Frost­beu­len-Ge­fahr kei­ne Eis­kom­pres­sen. Das Blut im Mund soll das Kind aus­spu­cken und nicht schlu­cken.

                              Ach­tung: Hält das Na­sen­blu­ten län­ger als 30 Mi­nu­ten an oder lei­det das Kind an häu­fi­gem Na­sen­blu­ten, ist es rat­sam, ei­nen Arzt auf­zu­su­chen.

                              Ver­schlu­cken und Er­sti­ckungs­ge­fahr


                              Irr­tum: Ver­schluckt sich ein Kind, liegt es nahe, den noch sicht­ba­ren Fremd­kör­per mit dem Fin­ger aus dem Kin­der­mund zu ent­fer­nen. So­lan­ge sich der Ge­gen­stand noch im Mund­raum be­fin­det, ist es si­cher kor­rekt, die­sen so rasch als mög­lich zu ent­fer­nen. Be­fin­det er sich je­doch be­reits im Ra­chen, soll­ten Sie nicht ver­su­chen, ihn her­aus­zu­fi­schen. Da­durch schiebt man den Fremd­kör­per nur noch tie­fer hin­ein.

                              Rich­tig: Der ver­schluck­te Fremd­kör­per muss tat­säch­lich so schnell wie mög­lich aus­ge­stos­sen wer­den. Dies er­reicht man mit hus­ten, hus­ten und noch­mals hus­ten. Den Hus­ten­reiz lö­sen Sie aus, in­dem Sie das  Kind mit dem Ge­sicht nach un­ten auf den Ober­schen­kel oder den Un­ter­arm le­gen, so­dass sein Kopf un­ter der Brust­korb­hö­he liegt. Beim Säug­ling und Klein­kind 5 Schlä­ge mit der fla­chen Hand auf den Rü­cken zwi­schen die Schul­ter­blät­ter ge­ben.
                              Sind die Atem­we­ge noch nicht be­freit, mit zwei Fin­gern 5 Mal in der Brust­mit­te, knapp un­ter der Brust­war­zen­li­ne, drü­cken. Bei Kin­dern im Schul­al­ter kann die Kom­pres­si­on des Ober­bau­ches, das sog. Heim­lich-Ma­nö­ver, an­ge­wandt wer­den. Wie­der­ho­len Sie die Mass­nah­men bis zu 5 Mal.

                              Ach­tung: Schüt­teln Sie nie­mals Ihr Baby, wenn es et­was ver­schluckt hat! Da es sei­nen Kopf noch nicht sel­ber hal­ten kann, kann dies dies zu ei­nem Schüt­tel­trau­ma mit schwe­ren Hirn­ver­let­zun­gen füh­ren.

                              Ver­bren­nun­gen be­han­deln


                              Irr­tum: Der ge­läu­fi­ge Rat, Ver­bren­nun­gen mit Eis oder But­ter zu küh­len, ist ein Trug­schluss. Bei Eis­pa­ckun­gen be­steht das Ri­si­ko von lo­ka­len Er­frie­run­gen. But­ter ist die fal­sche Mass­nah­me, weil Fet­te die Hit­ze in der Wun­de fest­hal­ten kön­nen. Ein wei­te­rer Irr­tum ist, dass Brand­bla­sen bes­ser hei­len, wenn sie ge­öff­net sind. Das Ge­gen­teil ist der Fall. Bei ei­ner of­fe­nen Brand­bla­se kön­nen Kei­me in die Wun­de ge­ra­ten.

                              Rich­tig: Küh­len ja, aber nicht eis­kalt. Klein­flä­chi­ge Ver­bren­nun­gen soll­ten so schnell wie mög­lich min­des­tens 10 Mi­nu­ten mit kal­tem Was­ser ge­kühlt wer­den. Um eine Un­ter­küh­lung zu ver­mei­den, soll­te das Was­ser aber nicht zu kalt sein (ca. 20 Grad). Brand­bla­sen soll­ten nicht ge­öff­net und mit ei­nem ste­ri­len Ver­band ver­sorgt wer­den.

                              Ach­tung: Be­son­de­re Vor­sicht ist bei der Küh­lung von Ver­bren­nun­gen bei Säug­lin­gen oder Klein­kin­dern ge­bo­ten, um kei­ne Un­ter­küh­lung aus­zu­lö­sen.

                              Ver­gif­tun­gen


                              Irr­tum: Isst oder trinkt ein Kind et­was Gif­ti­ges, ist man ver­sucht, die Sub­stanz durch Er­bre­chen mit Salz­was­ser mög­lichst schnell wie­der aus dem Kör­per zu schaf­fen. Das ist ge­fähr­lich. Denn bei ät­zen­den Sub­stan­zen wür­de beim Er­bre­chen ein zwei­tes Mal die Spei­se­röh­re an­ge­grif­fen. Hat das Kind gif­ti­ge Bee­ren, Pil­ze oder Pflan­zen ge­ges­sen, be­steht die Ge­fahr, dass durch das Über­ge­ben Teil­chen in die Atem­we­ge ge­lan­gen.

                              Häu­fig wird auch Milch zum Run­ter­spü­len ver­ab­reicht. Auch das ist falsch, denn das Fett der Milch be­schleu­nigt die Auf­nah­me der Gif­te im Kör­per.

                              Rich­tig: Bei Ver­dacht auf eine Ver­gif­tung soll­ten Sie auf kei­nen Fall Er­bre­chen her­bei­füh­ren. Stel­len Sie fest, was ein­ge­nom­men wor­den ist und ru­fen Sie so rasch wie mög­lich Tox Info Su­is­se (145) an. 

                              Er­trin­ken


                              Irr­tum: Ein fa­ta­ler Irr­tum ist es zu den­ken, dass man Kin­der hört, wenn Sie er­trin­ken. Dem ist häu­fig nicht so. Klein­kin­der er­trin­ken oft laut­los, ohne vor­he­ri­ge ein­deu­ti­ge An­zei­chen.

                              Rich­tig: Be­hal­ten Sie Ihr Kind am Was­ser un­ab­läs­sig im Auge. Schon die kleins­te Un­acht­sam­keit kann dazu füh­ren, dass et­was schief geht. Dies gilt auch in der Ba­de­wan­ne und an fla­chen Ge­wäs­sern, denn ein klei­nes Kind kann schon bei ei­ner Was­ser­tie­fe von 10 cm er­trin­ken. Blei­ben Sie aus­ser­dem stets in Griff­nä­he, da­mit Sie Ihr Kind zu­rück­hal­ten kön­nen, wenn es dem Was­ser all­zu nahe kommt.

                              Um­fra­ge


                              Ers­te Hil­fe bei Kin­dern

                              Samariter Booklet Bild

                              Damit Sie im Notfall rasch und richtig reagieren können - das Info-Büchlein der Schweizerischen Samariter.

                              Zum download »

                              Letzte Aktualisierung: 16.01.2020, TV, JL

                              Mehr zum The­ma

                              Ak­tu­el­les

                              kurz&bündigkurz&bündig
                              5/23/2023
                              Kinder mit Hund und Katze im Garten

                              Haus­tie­re schüt­zen vor Nah­rungs­mit­tel­all­er­gi­en

                              In ei­ni­gen Län­dern ha­ben mehr als zehn Pro­zent der Kin­der Nah­rungs­mit­tel­all­er­gi­en, Ten­denz stei­gend. Kin­der, die früh …

                              Neu­es­te Ar­ti­kel

                              Unsere Partner