Wie sieht ein Krampfanfall aus?
Einem Anfall gehen manchmal Verstimmung, Bauchschmerzen, Reizbarkeit und Kopfschmerzen voraus, die so genannte Aura. Auch bestimmte halluzinogene Sinneswahrnehmungen können auftreten. Die Kinder hören Geräusche oder sehen Dinge, die nicht existieren.
Oft verdreht das Kind bei einem Anfall die Augen oder es hat einen starren Blick und reagiert nicht auf Ansprache.
Die Muskeln des gesamten Körpers oder einzelner Körperteile (z.B. Arme und/oder Beine) können dauerhaft stark angespannt sein (tonischer Krampfanfall) oder zuckende Bewegungen zeigen (klonischer Krampfanfall). Beide Formen können nacheinander oder im Wechsel auftreten.
Ein Anfall kann mit Zuckungen der Mundwinkel oder einer Hand beginnen, also zunächst auf einen kleinen Körperbereich beschränkt sein (fokale Form) und sich dann weiter ausbreiten ("March").
Bei manchen Anfällen treten Blässe, Atemunregelmässigkeiten und kurze Atemstillstände auf. Vor allem während der tonischen Phase kann sich das Kind auf die Zunge beissen. Allerdings kommt es nur sehr selten zu schweren Zungenverletzungen.
Durch starke Zungenbewegungen während der klonischen Krampfphase wird der Speichel schaumig geschlagen und tritt aus dem Mund aus ("Schaum vor dem Mund").
Eventuell hat das Kind keine Kontrolle über seine Ausscheidungsorgane.
Nach dem Anfall ist das Kind meist für einige Minuten nicht ansprechbar und meist sehr schläfrig. Manche Krampfanfälle (v.a. vom Typ „petit mal“) erscheinen nur wie eine kurze Bewusstseinsstörung mit ruckartiger Bewegung und Hinfallen des Kindes. Sie werden mitunter gar nicht bemerkt. Die Absence ist sogar eine kurze Periode von Bewusstseinstrübung (einige Sekunden), ohne dass das Kind hinstürzt. Die momentane Tätigkeit (Spielen, Sprechen, Gehen) wird kurz unterbrochen und dann fortgesetzt, als wäre nichts gewesen.