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                              We­ni­ger Neu­ro­der­mi­tis in Tier­haus­hal­ten

                              Aus der For­schung

                              Mutter liegt mit Baby und Katze auf dem Sofa
                              ©
                              GettyImages

                              Kin­der von Müt­tern, die mit Nutz­tie­ren und Kat­zen le­ben, sind bes­ser ge­gen Neu­ro­der­mi­tis ge­schützt. Bis zum zwei­ten Le­bens­jahr er­kran­ken sie we­ni­ger häu­fig an die­ser schmerz­haf­ten Ent­zün­dung der Haut. Dies zeigt eine Stu­die von For­schen­den der Uni­ver­si­tät Zü­rich und ih­ren Kol­le­gen an­de­rer Uni­ver­si­tä­ten, die im «Jour­nal of Al­l­er­gy & Cli­ni­cal Im­mu­no­lo­gy» pu­bli­ziert wur­de.

                              Neu­ro­der­mi­tis (auch «at­o­pi­sche Der­ma­ti­tis» oder «at­o­pi­sches Ek­zem» ge­nannt) ist eine chro­ni­sche und schmerz­haf­te Ent­zün­dung der Haut. Die Krank­heit tritt oft in der frü­hen Kind­heit auf, meist be­ginnt sie schon im Säug­lings­al­ter. Sie be­trifft bis zu 20 % der Kin­der in in­dus­tria­li­sier­ten Län­dern und ge­hört da­mit zu den häu­figs­ten Haut­er­kran­kun­gen im Kin­des­al­ter.

                              So gross das Lei­den für die Kleins­ten, so gross auch ist der Be­darf, die­se Krank­heit bes­ser zu ver­ste­hen. Doch Neu­ro­der­mi­tis ist eine all­er­gi­sche Krank­heit, und die Ur­sa­chen al­ler all­er­gi­scher Krank­hei­ten sind kom­plex: Denn: Ge­ne­ti­sche Fak­to­ren und Um­welt­ein­flüs­se wir­ken sich wech­sel­sei­tig auf das Im­mun­sys­tem aus. For­schungs­er­geb­nis­se zei­gen, dass all­er­gi­sche Krank­hei­ten bei Kin­dern we­ni­ger häu­fig auf­tre­ten, wenn sie auf ei­nem Bau­er­hof auf­wach­sen und wenn de­ren Müt­ter wäh­rend der Schwan­ger­schaft auf ei­nem Bau­er­hof le­ben. Schüt­zen­de Wir­kung ha­ben da­bei der Kon­takt zu Nutz­tie­ren, der Ge­nuss von Milch vom Bau­ern­hof so­wie der Kon­takt mit Be­stand­tei­len von Bak­te­ri­en. Al­ler­dings konn­te die­ser schüt­zen­de Ef­fekt be­züg­lich der Neu­ro­der­mi­tis bis­her noch nicht nach­ge­wie­sen wer­den.

                              In der im "Jour­nal of Al­l­er­gy & Cli­ni­cal Im­mu­no­lo­gy" (JACI) er­schie­ne­nen Stu­die ana­ly­sie­ren Ca­ro­li­ne Ro­du­it aus der For­schungs­grup­pe von Ro­ger Laue­ner von der Uni­ver­si­tät Zü­rich zu­sam­men mit Kol­le­gen an­de­rer Uni­ver­si­tä­ten erst­mals, wel­chen Ef­fekt vor­ge­burt­li­che Um­welt­ein­flüs­se und ge­ne­ti­sche Me­cha­nis­men auf die Ent­wick­lung von Neu­ro­der­mi­tis wäh­rend der ers­ten bei­den Le­bens­jah­re ha­ben. Die Au­torin­nen und Au­toren der Stu­die un­ter­such­ten hier­für Kin­der in länd­li­chen Ge­gen­den aus fünf eu­ro­päi­schen Län­dern (Ös­ter­reich, Finn­land, Frank­reich, Deutsch­land, Schweiz). Von den ins­ge­samt 1'063 un­ter­such­ten Kin­dern stamm­ten 508 Kin­der aus Bau­ern­fa­mi­li­en und 555 aus Nicht-Bau­ern­fa­mi­li­en.

                              Die For­schen­den konn­ten nach­wei­sen, dass bei Kin­dern von Müt­tern, die ihre Schwan­ger­schaft im Um­feld von Nutz­tie­ren (Kühe, Pfer­de und Schwei­ne) oder Kat­zen ver­leb­ten, das Ri­si­ko ge­rin­ger war, in den ers­ten bei­den Le­bens­jah­ren an ei­ner Neu­ro­der­mi­tis zu er­kran­ken. Die schüt­zen­de Wir­kung scheint aus der fri­schen Milch, dem di­rek­ten Kon­takt zu den Tie­ren und aus Be­stand­tei­len ei­ni­ger Bak­te­ri­en zu stam­men.

                              "Da es eine Be­ob­ach­tungs­stu­die war, kön­nen die ge­nau­en Zu­sam­men­hän­ge für den Schutz nicht ge­klärt wer­den. Wir fan­den je­doch meh­re­re Um­welt­fak­to­ren, die eine prä­ven­ti­ve Wir­kung ha­ben", er­klärt die Stu­di­en­lei­te­rin Ca­ro­li­ne Ro­du­it.  Zu­dem iden­ti­fi­zier­ten sie bei die­sen Kin­dern zwei Gene, wel­che für die an­ge­bo­re­ne Im­mu­ni­tät zen­tral sind, und de­ren Aus­prä­gung mit ei­ner ge­rin­ge­ren Wahr­schein­lich­keit ver­bun­den ist, dass eine all­er­gi­sche Krank­heit dia­gnos­ti­ziert wird.

                              Dass aus­ge­rech­net Kat­zen vor Neu­ro­der­mi­tis schüt­zen, über­rascht. Bis­her rät man Schwan­ge­ren stets, Kat­zen­haa­re zu mei­den um eine All­er­gie des Kin­des vor­zu­beu­gen. "Ohne den Wirk­me­cha­nis­mus zu ken­nen, kön­nen wir noch kei­ne Emp­feh­lung aus­spre­chen. Un­güns­ti­ge Aus­wir­kun­gen für die Ent­ste­hung von Neu­ro­der­mi­tis hat eine Kat­ze je­doch nicht. Kat­zen­be­sit­ze­rin­nen müs­sen sich des­halb wäh­rend der Schwan­ger­schaft nicht von ih­rem Haus­tier tren­nen", so die Stu­di­en­lei­te­rin.

                              Die­se For­schungs­re­sul­ta­te sind nicht nur an­ge­sichts der Grös­se des Lei­dens und sei­ner wei­ten Ver­brei­tung von gros­ser Be­deu­tung, sie un­ter­stüt­zen zu­sätz­lich auch die Theo­rie, dass die Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Ge­nen und Um­welt und dem sich ent­wi­ckeln­den Im­mun­sys­tem eine Rol­le spie­len bei der Ent­wick­lung von Neu­ro­der­mi­tis bei klei­nen Kin­dern.

                              Aus der For­schung: Ca­ro­li­ne Ro­du­it et al.: Jour­nal of Al­l­er­gy & Cli­ni­cal Im­mu­no­lo­gy (JACI), doi:10.1016/j.jaci.2010.10.010

                              Letzte Aktualisierung: 10.03.2021, BH

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