Epiglottitis – Entzündug des Kehldeckels beim Kind
Diese Krankheit entsteht sehr schnell, ist lebensgefährlich und macht rasches Handeln notwendig.
Die Kehldeckelentzündung wird bei Kindern fast ausschliesslich durch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b verursacht. Seit gegen diesen Erreger aber verbreitet geimpft wird, ist die Anzahl der erkrankten Kinder sehr stark zurückgegangen. Aber auch andere Bakterien können eine Entzündung des Kehldeckels verursachen.
Was ist eine Epiglottitis?
Der Kehldeckel befindet sich auf dem Kehlkopf und verschliesst beim Schlucken die Luftröhre. Damit sorgt er dafür, dass die Nahrung in die Speise- und nicht in die Luftröhre gelangt.
Bei einer akuten Entzündung des Kehldeckels – einer Epiglottitis – schwillt der Kehldeckel an und kann so die Luftröhre lebensbedrohlich verschliessen. Die Epiglottitis kann aufgrund der Symptome mit anderen ähnlich verlaufenden Krankheiten wie zum Beispiel Pseudokrupp oder Diphtherie verwechselt werden.
Die Ansteckung geschieht durch Tröpfchen, zum Beispiel beim Husten oder Niesen. In den meisten Fällen entsteht die Epiglottitis ohne andere vorhergehende Erkrankung, manchmal aber auch in Zusammenhang mit Infektionen des Nasen-Rachen-Raums.
Symptome einer Kehldeckelentzündung
Die Symptome einer Epiglottitis entwickeln sich sehr schnell, 6 bis 12 Stunden nach Krankheitsbeginn kann es bereits zu Atmenot kommen. Weitere Symptome sind:
heftige Halsschmerzen
Schluckbeschwerden
hohes Fieber
klossige Sprache
starker Speichelfluss, der Speichel kann nicht mehr geschluckt werden
pfeifendes Geräusch beim Einatmen
Atmenot
Durch die Atemnot setzt sich das Kind auf, damit es nach vorne gebeugt, mit überstrecktem Hals und offenem Mund nach Luft ringen kann. Es ist blass und die Haut bläulich verfärbt. Diese Erkrankung ist also immer ein Notfall, der einen sofortigen Transport mit dem Rettungsdienst ins Spital erfordert, denn die Kehldeckelentzündung kann tödlich enden.
Die Behandlung einer Epiglottitis: immer im Spital
Um die Atmung sicher zu stellen, müssen Kinder mit einer Epiglottitis häufig intubiert, also künstlich beatmet werden. Ausserdem bekommen sie Antibiotika gegen die Erreger und in vielen Fällen Kortison gegen die Entzündung selber und um das Abschwellen des Kehldeckels zu beschleunigen.
Für Eltern ist es sehr beängstigend, das eigene Kind mit Atmenot zu erleben. Versuchen Sie trotzdem, so ruhig wie möglich zu bleiben, während Sie auf den Notarzt warten. Öffnen Sie die Fenster und entfernen Sie Ihrem Kind beengende Kleidung.
Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b
Die Impfung gegen das Haemophilus influenza- Bakterium – welches fast immer der Auslöser einer Epiglottitis ist – ist im Schweizerischen Impfplan aufgenommen. Vor Einführung der Impfung 1990 waren jedes Jahr gegen 200 Kinder von der Infektion betroffen. Heute sind es jährlich nur noch ungefähr 10 Kinder unter 5 Jahren, die meisten davon sind nicht oder ungenügend geimpft.