• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Natürliche Familienplanung

                              Die Methode zur gezielten Schwangerschaftsplanung und Empfängnisverhütung, die nicht in den weiblichen Körper eingreift.

                              Frau hält Thermometer in der Hand
                              ©
                              iStock

                              Bei der natürlichen Familienplanung handelt es sich nicht ein­fach um eine wei­te­re Me­tho­de zur Emp­fäng­nis­ver­hü­tung. Vielmehr ist es das Er­ler­nen ei­nes be­wuss­ten Um­gangs mit der ei­ge­nen Frucht­bar­keit. Die Frau muss bereit sein, sich mit Ihrem Köper und dessen Signalen auseinanderzusetzen und kennenzulernen. Aus diesem Grund spricht man nicht von einer Verhütungsmethode, sondern von einer Methode zur Familienplanung oder zur Empfängnisregelung. Diese Methode muss erlernt werden und kann nicht vom ersten Zyklus an als Verhütungsmethode sicher angewendet werden.

                              Was natürliche Familienplanung bedeutet


                              1965 beschrieb der österreichische Arzt Josef Rötzer zum ersten Mal die symptothermale Methode. Sie basiert auf der Tatsache, dass sich anhand von körperlichen Symptomen (sympto) und der Körpertemperatur (thermal) die fruchtbaren Tage sehr genau bestimmen lassen.   

                              • Körpertemperatur: Diese steigt ungefähr zwei Tage nach dem Eisprung messbar an und bleibt bis zur nächsten Menstruation erhöht. Dieser Temperaturanstieg wird durch das Hormon Progesteron verursacht, welches nach dem Eisprung im Gelbkörper gebildet wird. Das Ende der fruchtbaren Phase wird angenommen, wenn die Körpertemperatur an drei Tagen in Folge um mindestens 0.2° Celsius höher liegt als an den vorangehenden sechs Tagen. Um eine aussagekräftige Temperaturkurve zu bekommen, wird jeden Morgen nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen die Basaltemperatur gemessen.

                              • Zervixschleim: Dieser wird in den Drüsen des Gebärmutterhalses gebildet und dient den Spermien als Nahrungs- und Transportmittel. Abhängig vom Östrogenspiegel verändert der Zervixschleim seine Konsistenz im Verlaufe des Zyklus und liefert dadurch wichtige Hinweise über fruchtbare und unfruchtbare Phasen. Um den Eisprung herum ist er klar, durchsichtig, zwischen zwei Fingern spinnbar, glitschig und gleicht in seiner Konsistenz rohem Eiweiss. 

                              • Gebärmutterhals (Muttermund): Auch er verändert sich während des Zyklus. Nach der Menstruation ist er hart, verschlossen und reicht tief in die Scheide hinein. Vor dem Eisprung öffnet er sich. Er fühlt sich weich an und steigt etwas höher, sodass er sich möglicherweise nicht mehr so leicht ertasten lässt. Nach dem Eisprung verschliesst er sich wieder, wird hart und ragt erneut in die Scheide hinein. Die Selbstuntersuchung des Gebärmutterhalses empfiehlt sich vor allem für Frauen, bei denen wenig oder gar kein Zervixschleim vorhanden ist.

                              Die Verantwortung für die Verhütung teilen


                              Wenn Sie sich für die natürliche Empfängnisregelung ent­schei­den, liegt die Ver­ant­wor­tung für eine si­che­re Ver­hü­tung nicht nur bei Ih­nen al­lein. Ihr Partner ist genau so wie Sie dafür verantwortlich, dass an den frucht­ba­ren Ta­gen kein oder nur ge­schütz­ter Ge­schlechts­ver­kehr statt­fin­det. Vie­le Frau­en er­le­ben dies als ei­nen Vor­teil, vor al­lem, wenn der Part­ner mit der Zeit ein Ver­ständ­nis für die ver­schie­de­nen Pha­sen des weib­li­chen Zy­klus ent­wi­ckelt. Be­din­gung ist al­ler­dings, dass er den Ent­scheid voll und ganz mit­trägt, da­mit es nicht je­des Mal zu Dis­kus­sio­nen kommt, wenn un­ge­schütz­ter Sex nicht mög­lich ist.   

                              Keine Nebenwirkungen


                              Der grosse Vorteil der natürlichen Empfängnisregulierung ist das Fehlen von Nebenwirkungen, wie sie bei hormonellen Verhütungsmittel häufig auftreten. Für viele Frauen ist dies ausschlaggebend, diese Methode anzuwenden. Sie empfinden es als spannend zu erleben, wie sich die verschiedenen Phasen des Zyklus anfühlen. Dazu können unter Umständen auch Menstruationsbeschwerden gehören, woran sich Frauen, die zuvor dank der Pille beschwerdefrei waren, zuerst wieder gewöhnen müssen. 

                              Natürliche Empfängnisregulierung bei Kin­der­wunsch


                              Frau­en, die be­reits vor der dem Kinderwunsch die na­tür­li­che Fa­mi­li­en­pla­nung an­wen­den, ken­nen ih­ren Zy­klus schon sehr ge­nau, wenn sie schwan­ger wer­den möch­ten. Dies ist hilf­reich, wenn man die frucht­ba­ren Tage voll aus­schöp­fen möch­te. Die Dokumentation des Zyklus kann wert­vol­le Hin­wei­se lie­fern, wenn die Er­fül­lung des Kin­der­wun­sches auf sich war­ten lässt. 

                              Informationen über natürliche Familienplanung 


                              Im deutschsprachigen Raum sind es heute vor allem zwei Institutionen, die Informationsmaterial für Anwenderinnen und medizinische Fachpersonen erarbeiten, Paare in der Anwendung schulen und Beraterinnen ausbilden.

                              • Das Institut für Natürliche Empfängnisregelung INER

                              • Sensiplan

                              Letzte Aktualisierung: 19.05.2022, TV/KM