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                              5 Fragen zur RSV-Infektion

                              Symptome, Behandlung und Infektionsschutz – und wann es sinnvoll ist, Ihr Kind ärztlich untersuchen zu lassen.

                              Kind im Spitalbett
                              ©
                              GettyImages

                              Die akute Bronchiolitis ist eine Viruserkrankung, die durch das sogenannte RS-Virus verursacht wird. Winterzeit ist die Zeit der RSV-Infektionen, vor allem bei Babys. Was müssen Eltern über diese manchmal lebensbedrohliche Erkrankung wissen? Wie kann man vorbeugen?

                              Wie erkenne ich eine RSV-Infektion bei meinem Kind?


                              Eine Bronchiolitis beginnt wie eine gewöhnliche Erkältung mit Schnupfen, eventuell Fieber, Halsschmerzen und leichtem Husten. Das Kind wirkt zunehmend krank und hat keinen Appetit. Nach wenigen Tagen kommen Atembeschwerden dazu, weil die kleinen Verästelungen der Atemwege anschwellen und sich mit Schleim füllen. Der Husten wird stärker bis hin zu Atemnot mit schnellem und keuchendem Luftholen. Bei der Ausatmung hört man ein pfeifendes, rasselndes oder knisterndes Atemgeräusch. Auf der Brust sind Einziehungen zwischen den Rippen und oberhalb des Brustbeines zu sehen. Auch der Herzschlag beschleunigt sich. Das Kind verweigert oft die Brust oder die Schoppenflasche, weil es nicht gleichzeitig atmen und saugen kann. Durch sehr starken Husten kann Erbrechen ausgelöst werden.

                              Wie wird eine Bronchiolitis behandelt?


                              Bieten Sie Ihrem Kind immer wieder zu trinken an, um den zähen Schleim zu verflüssigen. Geben Sie auch regelmässig Kochsalzlösung in die Nase und saugen Sie den Nasenschleim ab. Ausserdem braucht Ihr Kind viel Ruhe.

                              Bei Viruserkrankungen sind Antibiotika wirkungslos. Bei RSV-Infektionen nützen auch Inhalationen nur sehr selten und kortisonähnliche Medikamente oder Asthma-Medikamente sollten nicht routinemässig eingesetzt werden. Hustenmittel helfen ebenfalls nicht. Bei Fieber kann aber ein fiebersenkendes Medikament wie Paracetamol nützlich sein.

                              Die Ansteckungsgefahr ist über ausgehustete Tröpfchen, Nasensekret oder Speichel sehr hoch. Erkrankte Kinder deshalb nicht mit gesunden in Kontakt kommen. Die Hygiene besonders wichtig: Eltern und andere Betreuungspersonen sollten sich häufig die Hände waschen, harte Oberflächen desinfizieren und Geschirr und Besteck nicht gemeinsam benutzen. Die Ansteckungsgefahr dauert so lange wie die Symptome – bis zu vier Wochen. Die durchgemachte Erkrankung hinterlässt keine Immunität, man kann also erneut erkranken.

                              Wann muss ich mit meinem Kind mit RSV-Infektion zum Arzt?


                              Eine leichte Form der Bronchiolitis kann ambulant behandelt werden. Die Erkrankung kann aber in kürzester Zeit auch lebensbedrohlich werden. Achten Sie auf Symptome von Atemnot wie Atemgeräusche und Einziehungen zwischen den Rippen und Sauerstoffmangel. Diesen erkenne Sie an blau verfärbten Lippen und Haut unter den Fingernägeln. Auch bei Trinkschwierigkeiten sollte ein Baby immer ärztlich untersucht werden, denn durch Appetitlosigkeit und Erbrechen kann es zu einem lebensgefährlichen Flüssigkeitsmangel kommen.

                              Je jünger das Kind ist, umso grösser ist die Gefahr von Komplikationen und umso eher wird es ins Spital eingewiesen. Dort erhält es zusätzlichen Sauerstoff. Kann es nicht mehr trinken, bekommt es Flüssigkeit über eine intravenöse Infusion. Wenn dies rechtzeitig geschieht, geht es dem Kind sehr bald besser.

                              Welche Kinder sind besonders gefährdet?


                              Die Bronchiolitis ist die häufigste Infektionskrankheit der unteren Atemwege bei Kindern in den ersten beiden Lebensjahren, vor allem zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat. Erwachsene und ältere Kinder können sich anstecken und die Infektion übertragen, haben aber einen leichteren Verlauf.

                              Babys im ersten Lebenshalbjahr sind besonders anfällig, weil ihr Immunsystem noch sehr unreif ist. Kinder mit vorbestehenden Lungenerkrankungen, Frühgeborene und Kinder mit Herzfehlern sind besonders gefährdet.

                              Wie kann ich mein Kind vor RSV schützen?


                              • Halten Sie Ihr Baby so gut als möglich von Kindern und Erwachsenen mit Schnupfen und Husten fern. Es ist aber auch möglich, ohne Sympotme ansteckend zu sein. 

                              • Eine gute Händehygiene 

                              • Tragen Sie eine Hygienemaske, wenn Sie selber erkältet oder krank sind.

                              • Meiden Sie öffentliche Orte und grössere Menschenansammlungen.

                              • Da die Krankheit bei Kindern, deren Eltern zu Hause rauchen, häufiger auftritt, sollten Sie Ihr Kind vor Tabakrauch schützen.

                              • Auch Stillen schützt: Gestillte Babys bekommen von ihrer Mutter Antikörper und erkranken seltener.

                              Seit Ende Dezember 2023 ist eine passive Impfung mit einem monoklonalen Antikörper in der Schweiz zugelassen, ab Herbst 2024 soll der Impfstoff zur Verfügung stehen. Dieser kann in den ersten 5 Lebensmonaten intramuskulär als einmalige Injektion zur Prophylaxe verabreicht werden.    

                              Für Kinder mit angeborenen Herzkrankheiten, zusätzlichen Lungenerkrankungen, geschwächtem Immunsystem und für zu früh geborene Kinder steht schon seit einiger Zeit eine passive Immunisierung gegen RS-Viren zur Verfügung, die in den Wintermonaten einmal im Monat gespritzt werden muss. 

                              Eine Impfung für Schwangere, welche – wie bei der Keuchhustenimpfung – das Neugeborene vor RSV schützen soll, ist in der Schweiz noch nicht zugelassen.

                              Häufige Fragen zum Thema

                              Das RSV-Virus hinterlässt keine lebenslange Immunität, wie bei einer Grippe kann man immer wieder daran erkranken. Trotzdem existiert eine passive Impfung. Dabei wird nicht der Erreger, sondern der Antikörper gespritzt. Das Immunsystem muss also nicht selber die Krankheit "erleben" und Antikörper …

                              Newsticker zum Thema

                              kurz&bündig
                              12/29/2023
                              RSV-Virus

                              Swissmedic lässt Arzneimittel zur RSV-Prophylaxe zu

                              Nach sorgfältiger Prüfung hat das Schweizerische Heilmittelinstitut swissmedic das Arzneimittel Beyfortus zugelassen. …
                              kurz&bündig
                              7/24/2023
                              Schwangere wird geimpft

                              RSV-Impfung für Babys von EMA zugelassen

                              Um Neugeborene vor einer Infektion mit dem RS-Virus zu schützen, können sich voraussichtlich bald werdende Mütter vor …
                              Letzte Aktualisierung: 29.12.2023, BH