Akupunktur
Die Akupunktur ist eine der beliebtesten komplementärmedizinischen Methoden. Mithilfe der Nadeln soll der blockierte Energiefluss wieder zum Fliessen gebracht werden.
Die Akupunktur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ihr zugrunde liegt die Vorstellung, dass das Yin und das Yang, die in einem gesunden Körper im Einklang sind, in ein Ungleichgewicht geraten sind. Leichte Erkrankungen, chronische Schmerzen, Suchtverhalten oder Alltagsprobleme wie Schlafstörungen oder Nervosität werden als Folgen davon verstanden.
Was ist das Ziel der Akupunkturbehandlung?
Ziel der Akupunkturbehandlung ist, das Gleichgewicht wieder herzustellen, indem blockierte Energien zum freien Fliessen gebracht werden. Dazu wird mit Nadeln an bestimmten Akupunkturpunkten eingestochen. Die Vorstellung dahinter ist, dass der Körper von Energiebahnen, den sogenannten Meridianen, durchzogen ist, auf denen sich Punkte befinden, die Organen, Körperfunktionen oder auch Krankheitsbildern zugeordnet werden.
Mit der Akupunktur verwandt ist die Akupressur. Bei dieser Methode wird Druck auf die Akupunkturpunkte ausgeübt. Bei der Moxibustion werden die Punkte durch die Wärme einer brennenden Moxastange (hergestellt aus Beifusskraut) stimuliert.
Wo wird die Akupunktur eingesetzt?
Akupunkturbehandlungen kommen bei chronischen Beschwerden, Schmerzen und Suchterkrankungen zum Einsatz. In der Schwangerschaft wird Akupunktur zur Linderung von typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Rückenschmerzen und Wassereinlagerungen sowie zur Geburtsvorbereitung eingesetzt, unter der Geburt zur Schmerzlinderung und Entspannung. Bei einer Beckenendlage wird mithilfe von Moxibustion versucht, das Kind dazu anzuregen, sich in die Kopflage zu drehen.
Manche Akupunktur-Therapeuten therapieren auch Kinder, z. B. bei Bettnässen. Diese werden jedoch meistens mit dünneren Nadeln oder Laser-Akupunktur behandelt.
Welche Risiken gibt es bei Akupunkturbehandlungen?
Obschon eine Akupunkturbehandlung in den allermeisten Fällen weder zu Nebenwirkungen noch zu Komplikationen führt, ist sie nicht komplett risikofrei. Ist die Hygiene nicht gewährleistet, kann es zu Infektionen kommen. Wird eine Nadel nicht korrekt oder zu tief gesetzt, können Verletzungen die Folge sein. In sehr seltenen Fällen kommt es dabei vor, dass innere Organ (z. B. die Lunge) verletzt werden, was zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.
Was ist Alternativmedizin?
Als Alternativmedizin bezeichnet man Diagnose- und Behandlungsmethoden, die anstelle von naturwissenschaftlich begründeten Therapieformen zum Einsatz kommen. Werden sie ergänzend zu "schulmedizinischen" Behandlungen eingesetzt, spricht man von "Komplementärmedizin". Obschon sich die einzelnen Methoden stark unterscheiden, gibt es einige Gemeinsamkeiten:
- Sie basieren auf Grundprinzipien, die sich nicht mit dem aktuellen Wissensstand der Forschung decken. Oft sind sie auch durch weltanschauliche Überzeugungen geprägt.
- Ihre Wirkungsweise kann nicht mithilfe der Naturwissenschaft erklärt werden.
- Ihre Wirksamkeit ist nicht zweifelsfrei durch wissenschaftliche Studien, deren Ergebnisse reproduziert werden konnten, belegt. Aus naturwissenschaftlicher Sicht wirken die Therapien nicht über den Placeboeffekt hinaus.
- Werden die Diagnose- und Therapiemethoden als Ersatz für nachweislich wirksame Behandlungen eingesetzt, besteht das Risiko, dass schwere Krankheiten unerkannt bleiben und zu spät behandelt werden.