Die Geburt der Plazenta (Nachgeburt)
Was während der Nachgeburt und danach mit der Plazenta geschieht.
In dieser letzten Phase der Geburt wird die Plazenta zusammen mit der Nabelschnur und den Eihäuten ausgestossen.
Wie es zur Nachgeburt kommt
Nach der Geburt des Kindes entspannt sich die Gebärmutter erst einmal. Nach ungefähr 10 bis 15 Minuten schüttet die Plazenta Prostaglandine aus, welche dafür sorgen, dass sich die Gebärmutter erneut zusammenzieht. Diese Kontraktionen fühlen sich an wie schwache Wehen. Dadurch verkleinert sich die Haftfläche der Plazenta an der Gebärmutter, wodurch sie sich lösen kann.
Ist dies geschehen, wird die Mutter aufgefordert, noch einmal leicht zu pressen. Die Ausstossung der Plazenta ist im Vergleich zur Geburt des Kindes sehr viel leichter.
Übrigens: Wenn das neugeborene Baby gleich nach der Geburt an der Brust anlegen wird, wird Oxytocin ausgeschüttet, was ebenfalls hilft, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, die Plazentaablösung begünstigt und damit auch die Blutung stillt.
Nach der Nachgeburt
Ist die Plazenta ausgestossen, wird sie sorgfältig auf Vollständigkeit untersucht. So wird ausgeschlossen, dass Teile davon in der Gebärmutter zurückgeblieben sind. Sollte dies der Fall sein, müssen die Plazentareste chirurgisch entfernt werden.
Auf Wunsch der Eltern können aus dem Nabelschnurblut Stammzellen gewonnen werden, die in einer Nabelschnurblutbank für die Behandlung bestimmter Erkrankungen gelagert werden.
Nach der Geburt der Plazenta kommt es zu einem Abfall der Hormone, welche diese produziert hat. Dadurch steigt nun aber die Prolaktinproduktion und die Milchbildung kommt in Gang. Im Grunde genommen beginnt mir der Nachgeburt das Wochenbett.
Wenn sich die Plazenta nicht ablöst
In seltenen Fällen löst sich die Plazenta nicht von allein. Da sich die Gebärmutter dadurch nicht ausreichend zusammenziehen kann, stoppt die Blutung nach der Geburt nicht und es kann zu einem grösseren Blutverlust kommen.
Wenn wehenfördernde Medikamente, die das Zusammenziehen der Plazenta bewirken, nicht helfen, kann mit verschiedenen Handgriffen von aussen versucht werden, die Plazenta von der Gebärmutter zu lösen. Diese Handgriffe sind mit viel Druck auf die Bauchdecke verbunden und können für die Mutter schmerzhaft sein. Löst sich die Plazenta nach wie vor nicht, muss sie in Narkose manuell gelöst werden.
Was geschieht mit der Plazenta?
Die Plazenta gehört rechtlich gesehen der Mutter. Möchte sie diese mit nach Hause nehmen, darf sie das. Manche Eltern vergraben sie im Garten und pflanzen einen Baum darauf, denn laut einem alten Brauch soll dies Glück bringen. Mittlerweile können aus der Plazenta auch Schmuck, Kunst oder homöopathische Globuli hergestellt werden.
Verzichten die Eltern darauf, wird die Plazenta vom Spital entsorgt.