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                              Va­sek­to­mie: Die Ste­ri­li­sa­ti­on beim Mann

                              Mann und Arzt während einer Beratung
                              ©
                              GettyImages

                              Bei ab­ge­schlos­se­ner Fa­mi­li­en­pla­nung kann die Un­ter­bin­dung (Va­sek­to­mie) beim Mann eine ein­fa­che Ver­hü­tungs­mass­nah­me sein.

                              Die Va­sek­to­mie ist in den meis­ten Fäl­len ein kom­pli­ka­ti­ons­lo­ser Ein­griff, der aber wahr­schein­lich end­gül­tig sein wird. Mit­tels ei­ner kom­pli­zier­ten mi­kro­chir­ur­gi­schen Ope­ra­ti­on zur Re­fer­ti­li­sie­rung sind nach­her nur etwa die Hälf­te der Män­ner wie­der zeu­gungs­fä­hig. Zwar kön­nen dann Sper­mi­en für eine künst­li­che Be­fruch­tung aus dem Ho­den­ge­we­be ent­nom­men wer­den (MESA oder TESE), die Er­folgs­ga­ran­tie ist aber be­grenzt. Je län­ger der Ein­griff zu­rück­liegt, des­to ge­rin­ger sind die Chan­cen der Wie­der­frucht­bar­ma­chung des Man­nes. Die Ent­schei­dung zur Ste­ri­li­sie­rung soll­te des­halb gut über­legt sein und ohne Druck ge­trof­fen wer­den.

                              So ver­läuft eine Va­sek­to­mie


                              Im Ver­gleich zur Ste­ri­li­sa­ti­on bei der Frau (Tu­ben­li­ga­tur) ist eine Un­ter­bre­chung der Sa­men­lei­ter kom­pli­ka­ti­ons­är­mer und preis­güns­ti­ger. Aus­ser­dem kann der Ein­griff am­bu­lant, meist in der Pra­xis des Uro­lo­gen/Chir­ur­gen, durch­ge­führt wer­den.

                              • Vor der Ope­ra­ti­on wird der Pe­nis mit ei­nem Kleb­strei­fen am Bauch fi­xiert.

                              • Der Ho­den­sack wird ra­siert und des­in­fi­ziert.

                              • Der Uro­lo­ge er­tas­tet den Sa­men­lei­ter mit der Hand, fi­xiert ihn und bringt die lo­ka­le Be­täu­bung an.

                              • Da­nach legt der Arzt den Sa­men­lei­ter durch ein bis zwei klei­ne Schnit­te am Ho­den­sack frei und ent­fernt ein cir­ca ein bis drei Zen­ti­me­ter lan­ges Stück des Sa­men­lei­ters.

                              • Die En­den wer­den ver­ödet und so ver­näht, dass sie nicht von selbst wie­der zu­sam­men­wach­sen kön­nen.

                              • An­schlies­send wird der of­fe­ne Be­reich mit ei­ner Naht un­ter­bun­den, die sich nach ei­ni­gen Ta­gen von selbst auf­löst.

                              • Der­sel­be Ein­griff er­folgt auf der an­de­ren Sei­te.

                              • Der Haut­schnitt wird mit ein paar Sti­chen zu­ge­näht.

                              Es kann sein, dass Män­ner wäh­rend der Ope­ra­ti­on ein leich­tes Zie­hen ver­spü­ren, Schmer­zen soll­ten aber kei­ne auf­tre­ten.

                              Bei ei­ner neue­ren Me­tho­de (Non-Scal­pel-Ver­fah­ren) wird die Haut um we­ni­ger als zehn Mil­li­me­ter ge­öff­net und der Sa­men­lei­ter mi­ni­mal-in­va­siv, das heisst mit kleinst­mög­li­chem Auf­wand, mit Spe­zi­al­in­stru­men­ten frei­ge­legt. Mit die­ser Me­tho­de ver­rin­gern sich Schmer­zen wie auch das Ri­si­ko ei­ner Nach­blu­tung oder In­fek­ti­on und die Haut­wun­de muss nicht ge­näht wer­den.

                              Nach der Va­sek­to­mie


                              In der Re­gel dau­ert der Ein­griff we­ni­ger als eine hal­be Stun­de, da­nach wird der Mann be­reits wie­der nach Hau­se ent­las­sen. Er be­kommt eine Ein­la­ge, die ein Nach­blu­ten ver­hin­dern soll, die Ho­den si­cher ein­packt und auch Schmer­zen ein­dämmt. Zu Hau­­se sol­l­­te er sich ein paar Stun­­­den hin­­le­gen und die Ho­den vor­sich­tig küh­len, eben­­falls um Nach­­blu­­tun­­gen, Schwel­­lun­­gen und En­t­­zün­­dun­­gen zu ver­­hin­­dern. Wenn die ör­t­­li­che Be­­täu­bung nach­­lässt, kann es sein, dass das Ope­ra­ti­ons­ge­biet paar Tage schmerzt. Ein leich­tes Schmerz­mit­tel hilft da­ge­gen. In sel­te­nen Fäl­len kann es zu ei­ner An­schwel­lung und da­mit ver­bun­den zu star­ken Schmer­zen in den Ho­den kom­men (Blut­stau). In die­sem Fall muss so­fort der Arzt kon­sul­tiert wer­den.

                              Die ers­ten fünf Tage darf der Mann kein Sitz- oder Voll­bad neh­men, da­mit die Naht nicht nass wird. Beim Du­schen kann die­se mit ei­nem spe­zi­el­len Pflas­ter ab­ge­deckt wer­den. Über den Zeit­raum von acht bis zehn Ta­gen darf nicht über 10 Ki­lo­gramm ge­ho­ben wer­den und auch mit Sport müs­sen Män­ner wäh­rend die­ser Tage pau­sie­ren.

                              Nach dem Ein­griff be­fin­den sich noch meh­re­re Mo­na­te be­fruch­tungs­fä­hi­ge Sper­mi­en in der Sa­men­flüs­sig­keit (Eja­ku­lat). Un­ge­schütz­ter Ge­schlechts­ver­kehr darf des­halb erst nach ei­ner Kon­trol­le des Eja­ku­lats statt­fin­den, wel­ches zu die­sem Zweck nach ein paar Wo­chen un­ter­sucht wird. Erst wenn beim Sper­mio­gramm zwei­mal hin­ter­ein­an­der mi­kro­sko­pisch kei­ne Sa­men mehr zu se­hen sind, kann un­ge­schütz­ter Ge­schlechts­ver­kehr statt­fin­den, ohne dass mit ei­ner Schwan­ger­schaft ge­rech­net wer­den muss.

                              Was ver­än­dert sich nach ei­ner Va­sek­to­mie?


                              Die Va­sek­to­mie macht den Mann zeu­gungs­un­fä­hig, be­ein­träch­tigt sei­ne Po­tenz je­doch nicht. Bei ei­ner fach­ge­recht aus­ge­führ­ten Va­sek­to­mie wird aus­schliess­lich der Sa­men­lei­ter durch­trennt, der le­dig­lich dazu dient, die Sper­mi­en zu trans­por­tie­ren. Das Männ­lich­keits­hor­mon Tes­to­ste­ron wird wei­ter­hin im Ho­den pro­du­ziert und ins Blut ab­ge­ge­ben. Die Lust auf Sex, Glied­ver­stei­fung und Eja­ku­la­ti­on so­wie die Or­gas­mus­fä­hig­keit blei­ben be­stehen. Die Sa­men­flüs­sig­keit ent­hält ein­fach kei­ne Sper­mi­en mehr, die aber nur ei­nen sehr klei­nen An­teil des Eja­ku­lats aus­ma­chen. Da­durch ent­fällt die Angst vor ei­ner un­ge­woll­ten Schwan­ger­schaft und die meis­ten Män­ner be­schrei­ben ihr Se­xu­al­le­ben nach dem Ein­griff als ent­spann­ter und so­gar bes­ser.

                              Wich­tig: Eine Va­sek­to­mie schützt in kei­nem Fall vor se­xu­ell über­trag­ba­ren Er­kran­kun­gen.

                              Si­cher­heit und Kos­ten ei­ner Va­sek­to­mie


                              Die Durch­tren­nung der Sa­men­strän­ge gilt als eine fast hun­dert­pro­zen­ti­ge Ver­hü­tungs­me­tho­de  mit ei­nem Pearl-In­dex von 0,1. Die­ser Wert gibt an, wie vie­le von 100 Frau­en in­ner­halb ei­nes Jah­res schwan­ger wer­den, ob­wohl die­se Me­tho­de an­ge­wen­det wur­de. Zum Ver­gleich: Der Pearl In­dex der Anti-Baby-Pil­le liegt bei 0,1 bis 0,9. In sehr sel­te­nen Fäl­len kön­nen sich die durch­trenn­ten Sa­men­strän­ge wie­der fin­den und er­neut zu­sam­men­wach­sen, dann kann es wie­der zu ei­ner Zeu­gungs­fä­hig­keit kom­men.

                              Die Va­sek­to­mie ist kei­ne kran­ken­kas­sen­pflich­ti­ge Leis­tung, meis­tens über­neh­men die Kran­ken­kas­sen trotz­dem ei­nen An­teil. Die Kos­ten be­lau­fen sich auf ca. 650 bis 1'000 Fr. Bei ei­ner Zu­satz­ver­si­che­rung be­steht die Chan­ce, dass die Kos­ten so­gar voll­stän­dig ge­deckt wer­den. Die Re­ope­ra­ti­on (Wie­der­frucht­bar­ma­chung) wird nicht von der Kran­ken­kas­se über­nom­men. Die­se Ope­ra­ti­on kos­tet in der Schweiz zwi­schen 3'000 und 4'000 Fran­ken.

                              Aus der For­schung


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