Verstopfung bei Babys
Wie Sie eine Verstopfung bei Ihrem Baby erkennen und behandeln.
Auch wenn ein Baby bei der Stuhlentleerung gewaltig mit hochrotem Kopf presst, muss das keine Verstopfung sein. Solange der Stuhl nicht hart ist und die Kinder gut gedeihen, ist das ganz normal.
So erkennen Sie eine Verstopfung bei Ihrem Baby
Folgende Symptome deuten auf eine Verstopfung hin:
Ihr Kind hat für ein oder zwei Tage keinen Stuhlgang.
Der Stuhl ist fest und besteht aus kleinen Kügelchen.
Ihr Kind hat Blut im Stuhl, das von kleinen Rissen am After herrührt, die durch die starke Anstrengung beim Pressen verursacht werden.
Ihr Kind hat Bauchschmerzen.
Gestillte Babys leiden eher selten an Verstopfung, obwohl sie meist weniger häufig Stuhlgang haben als Schoppenkinder. Besonders unter reiner Muttermilchernährung kann die Streubreite zwischen sechs Mal am Tag und nur alle 10 Tage einmal liegen. Muttermilch ist leichter bekömmlich und stimuliert den Verdauungstrakt des Babys. Wenn Sie Ihr Baby stillen und sein Stuhl weich und gelblich ist, hat es sicher keine Verstopfung.
Bei Babys, die den Schoppen bekommen, tritt eine Verstopfung auf. Auch die Umstellung von der Brust auf das Fläschchen oder die erste Breimahlzeit kann der Auslöser sein. Nicht selten ist dann ein relativer Flüssigkeitsmangel die Ursache, wenn der Schoppen oder Brei mit zu wenig Wasser zubereitet wurden. Auch wenn Ihr Kind Fieber hat oder bei sehr heißem Wetter kann es leicht zu einem Flüssigkeitsmangel und dadurch zu Verstopfung kommen.
Behandlung von Verstopfung bei Babys
Wenn Sie vermuten, dass ein Flüssigkeitsmangel im Grunde für die Verstopfung Ihres Kindes liegt, geben Sie ihm zwischen den Mahlzeiten öfter etwas Wasser oder Kamilleentee zu trinken. Hilft dies nicht, können Sie es zweimal täglich mit 30 bis 50 Milliliter verdünntem Apfelsaft versuchen. Ausserdem regt Milchzucker als Zusatz zur Flaschennahrung (ein Teelöffel pro Fläschchen) die Stuhlbildung an, ohne zu Gewöhnung zu führen. Ist Ihr Kind bereits Brei, dann versuchen Sie es mit Vollkornbrei.
Leidet Ihr Baby dennoch weiterhin an Verstopfung, sollten Sie den Kinderarzt informieren. Bei hartnäckiger Verstopfung kann eine Kuhmilcheiweißunverträglichkeit die Ursache sein und eine kuhmilchfreie Ernährung über 2 bis 4 Wochen bringt Klärung.
Mittelweile stehen für Kinder Abführprodukte in Pulverform zur Verfügung. Diese enthalten langkettige Moleküle, sogenannte Polyethylenglykole (PEG, auch Macrogol genannt), die aufgrund ihrer osmotischen Wirkung im Darm Wasser binden und den Stuhl weich machen. Ebenfalls im Gebrauch sind Lactulose und – seltener – Paraffinöl. Sie haben jedoch mehr Nebenwirkungen wie Bauchweh und Blähungen als PEG.
Verwenden Sie keine Abführmittel für Erwachsene oder Klistiere, denn sie können die empfindliche Darmschleimhaut des Babys reizen.