Rotavirus-Infektion bei Babys
Alles über diesen sehr häufigen und starken Brechdurchfall, wie Sie Ihr Kind behandeln können und was vorbeugend hilft.
Rotaviren sind weltweit die häufigste Ursache dafür, dass Kinder an Erbrechen und Durchfall erkranken. In der Schweiz werden jährlich ungefähr 1000 Kinder unter 5 Jahren wegen einer Rotavirusinfektion hospitalisiert.
Das Rotavirus
Rotaviren sind hochansteckend und werden hauptsächlich durch Schmierinfektionen übertragen. Wer an Rotaviren erkrankt ist, scheidet diese über den Stuhlgang aus. Da diese Viren sehr überlebensfähig sind, können Sie tagelang an einem Handtuch, am WC, einer Türklinke oder einem Spielzeug haften. Von dort gelangen sie auf die Hand und darüber in den Mund und den Verdauungstrakt, wo sie die Infektion auslösen. Im Wasser überleben Rotaviren sogar mehrere Wochen.
Während der ersten zwei Lebensjahren erkranken praktisch alle Kinder ein- oder auch mehrmals an einer Durchfallerkrankung wegen Rotaviren. Erst später entwickelt das Immunsystem eine gewisse Abwehr dagegen. Ältere Kinder und Erwachsene infizieren sich zwar auch mit Rotaviren, sie bleiben aber meist symptomlos oder reagieren mit nur ganz leichten Symptomen.
Die Symptome einer Infektion mit dem Rotavirus
Nach einer Ansteckung dauert es ungefähr drei Tage, bis die Krankheit ausbricht. Sie beginnt mit Fieber und Erbrechen, danach folgt heftiger, meist wässriger Durchfall. Die Symptome klingen nach zwei bis sechs Tagen ab.
Durch das Erbrechen und den Durchfall geht aber viel Flüssigkeit verloren. Babys und Kleinkinder können diesen Verlust durch Trinken oft nicht ersetzen, zumal das Erbrechen dies auch verunmöglicht. Dadurch kann es zu einer Dehydration kommen, das Kind trocknet aus.
Dass Ihr Kind zu wenig Flüssigkeit hat, erkennen Sie daran:
Es wirkt apathisch.
Es scheidet keinen Urin aus.
Die Fontanellen ist eingesunken.
Der Mund und die Lippen sind sehr trocken.
Die Behandlung einer Rotavirusinfektion
Gegen Rotaviren gibt es kein Medikament. Kinder mit Durchfall müssen genügend Flüssigkeit bekommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies Muttermilch, Wasser, Tee oder eine mit Milchpulver hergestellte Schoppennahrung ist.
Geeignet sind auch dem Verlust angepasste Trinklösungen, die aus einem Pulver mit normalem Wasser angerührt werden. Da solche Trinklösungen Mineralsalze enthalten, werden sie von vielen Kindern wegen des salzigen Geschmacks abgelehnt. Sie sollten trotzdem nicht mit anderen Getränken oder Lebensmitteln kombiniert werden, um das erforderliche Verhältnis von Natrium und Glucose nicht zu verändern. Oft hilft es, die Lösung kalt anzubieten. Die zusätzliche Gabe der probiotischen Laktobazillen (zum Beispiel in Joghurt) kann die Krankheitsdauer verringern.
Ist es nicht möglich, dass Ihr Kind den Flüssigkeitsverlust selber ausgleichen kann, muss es im Spital mit einer Infusion behandelt werden.
Einer Infektion mit Rotaviren vorbeugen
Mit verschiedenen Hygienemassnahmen können Sie versuchen, die Übertragung von Rotaviren zu verhindern.
Regelmässig gründlich die Hände waschen, vor allem nach dem Toilettengang und dem Windelwechseln.
Erkrankte sollen nicht dieselben Handtücher benutzen wie gesunde Familienmitglieder.
Desinfizieren Sie Türklinken und anderer Gegenstände, die von allen Familienmitglieder häufig angefasst werden.
Impfung gegen Rotaviren
Ab Januar 2024 wird die Rotavirusimpfung als ergänzende Impfung in den Schweizerischen Impfplan aufgenommen. Babys bekommen sie im Alter von 2 und 4 Monaten als Schluckimpfung.