Behandlung von Verstopfung bei Babys
Nicht selten ist bei Babys ein (relativer) Flüssigkeitsmangel die Ursache für eine Verstopfung, vor allem bei heissem Wetter. Prüfen Sie deshalb zunächst, ob Sie den Schoppen bzw. Brei nicht zu dick, d.h. mit zuwenig Wasser zubereitet haben. Auch wenn Ihr Kind Fieber hat oder bei sehr heissem Wetter kann es leicht zu einem Flüssigkeitsmangel und dadurch zu Verstopfung kommen.
Geben Sie Ihrem Kind zwischen den Mahlzeiten öfter etwas Wasser oder Fencheltee zu trinken. Sollte das nicht helfen, versuchen Sie es mit etwas verdünntem Fruchtsaft (zweimal täglich ca. 30 – 50 ml Pflaumen- oder Apfelsaft). Milchzucker als Zusatz zur Flaschennahrung (ein Teelöffel pro Fläschchen) regt die Stuhlbildung an, ohne zu Gewöhnung zu führen. Breikinder sollten Vollkornbrei erhalten.
Wenn Ihr Baby dennoch weiterhin Verstopfung hat, ist es ratsam, einen Arzt, eine Ärztin aufzusuchen. Bei hartnäckiger Verstopfung kann eine Kuhmilcheiweissunverträglichkeit die Ursache sein. Der „Allergietest“ im Blut oder der Hautpricktest hilft da selten weiter. Eine kuhmilchfreie Ernährung über 2 bis 4 Wochen kann Klärung bringen
Abführmittel für Erwachsene oder Klistiere sind nicht zu empfehlen. Sie können die empfindliche Darmschleimhaut des Babys reizen. Mittlerweile stehen für Kinder Produkte in Pulverform zur Verfügung. Sie enthalten langkettige Moleküle, so genannte Polyethylenglykole (PEG, auch Macrogol genannt), die aufgrund ihrer osmotischen Wirkung im Darm Wasser binden und den Stuhl weich machen. Sie werden unverändert ausgeschieden. Das Pulver wird in Wasser oder andere Flüssigkeiten eingerührt und getrunken, kann aber auch mit Suppe oder Brei gegeben werden. Die Präparate können aufgrund ihrer guten Verträglichkeit auch über einen längeren Zeitraum angewandt werden.
Zum Abführen bei Kindern ebenfalls im Gebrauch sind auch noch Lactulose und – seltener – Paraffinöl. Sie haben jedoch mehr Nebenwirkungen wie Bauchweh und Blähungen als PEG.