Lichttherapie
Die Licht- oder Phototherapie wird eingesetzt, wenn Neugeborene eine Gelbsucht zeigen, die stärker ist und länger andauert als normalerweise üblich ist. Ab bestimmten Konzentrationen kann der ansonsten normale („physiologische“) Bilirubin-Anstieg im Blut nämlich schädliche Auswirkungen, v.a. auf das Gehirn haben. Bei Frühgeborenen oder einer Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind liegt der Grenzwert, ab dem die Lichttherapie eingesetzt wird, deutlich niedriger.
Das Baby wird mit einem besonderen Licht bestrahlt, wobei Dauer und Dosis sorgfältig kontrolliert werden. Es handelt sich hierbei nicht um ultraviolettes Licht. Verwendet wird meistens Blaulicht, seltener Rotlicht oder eine Quarzlampe. Die Funktionsweise: Durch die Bestrahlung mit dem Licht einer bestimmten Wellenlänge (450 nm) wird der Abbau des Bilirubin, das bei der Neugeborenen-Gelbsucht die Gelbfärbung verursacht, in der Haut des Babys beschleunigt. So wird die noch unreife Leber entlastet, die normalerweise das Bilirubin abbauen müsste.
Zum Schutz der Augen vor dem Licht wird dem Baby eine Augenmaske aufgesetzt. Die Bestrahlung erfolgt rund um die Uhr und wird nur unterbrochen, wenn das Kind gestillt wird bzw. die Flasche bekommt. Während der gesamten Behandlungszeit wird das Kind ständig überwacht, um zu verhindern, dass es zu einer Überhitzung oder Austrocknung (Dehydrierung) kommt.
Oft reichen schon einige wenige Behandlungstage aus, um die Gelbsucht abklingen zu lassen. In sehr schweren Fällen kann allerdings eine Bluttransfusion notwendig werden.