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                              Darmverschluss (Invagination)

                              Mutter hält ihrem schreienden Baby den Schoppen hin

                              Kolikartige Bauchschmerzen treten im Säuglings- und Kleinkindalter relativ häufig auf. Meist sind sie harmlos. Sie können aber auch auf eine Darmeinstülpung (Invagination) mit Darmverschluss (Ileus) hindeuten. In mehr als der Hälfte der Fälle sind vorher völlig gesunde Säuglinge zwischen sechs Monaten und einem Jahr betroffen. Knaben haben ein etwa zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko im Vergleich zu Mädchen.

                              Dabei schiebt sich ein Darmabschnitt teleskopartig in einen anderen hinein, meist im Anfangsbereich des Dickdarms. Die Blutgefässe werden abgedrückt und die Blutzufuhr wird unterbrochen. Der Darminhalt kann nicht mehr ungehindert passieren und staut sich. Die genauen Ursachen dafür sind nicht bekannt. Häufig geht eine virale Erkrankung des Magen-Darm-Trakts oder der Luftwege voraus (z.B. eine Rotavirus-Infektion oder Adeno-Virus-Infektion). Seltener können auch Stuhlsteine, Tumore, Polypen und sogar verschluckte Fremdkörper dahinter stecken.

                              Zwischen den kolikartigen Schmerzattacken können bei einem Darmverschluss ca. 15-minütige (u.U. bis stundenlange) beschwerdefreie Episoden verstreichen. Meist nehmen die Schmerzen im Verlauf der Zeit zu. Das Kind schreit plötzlich unstillbar, zieht die Beinchen an oder macht sich ganz steif. Es ist blass und kaltschweissig, erbricht, sein Bauch wirkt gebläht. Zunächst kommt gar kein Stuhlgang mehr in die Windel, später vermischt mit Schleim und Blut (himbeergeleeartig). Oft kann man eine walzenartige Struktur im Bauch fühlen.

                              Der Verdacht auf eine Invagination ist ein Grund für die notfallmässige Einlieferung in ein Spital, denn es droht ein Darmdurchbruch mit lebensbedrohlicher Bauchfellentzündung. Im Spital kann eine Ultraschalluntersuchung die Invagination zuverlässig nachweisen. Im Röntgenbild kann man manchmal eine Luftansammlung vor der Invaginationsstelle sehen, es kann aber auch völlig unauffällig ausfallen.

                              Im frühen Stadium kann der Darm häufig noch mit Hilfe eines speziellen Einlaufs mit warmer Kochsalzlösung wieder in seine ursprüngliche Position gedrückt werden. Gelingt dies nicht oder dauerte die Darmeinstülpung schon länger an, muss operiert werden. In den meisten Fällen heilt eine Invagination nach dieser Behandlung komplikationslos aus. Ein Rückfall, also eine erneute Invagination, ist eher selten.

                              Letzte Aktualisierung: 15.09.2021, BH