Während der Geburt – So können werdende Väter unterstützen
Tipps, was Sie während der Geburt für ihre Partnerin tun können und No-Gos, die Sie vermeiden sollten.
Viele Väter möchten bei der Geburt des eigenen Kindes dabei sein. Möglicherweise stellen Sie sich aber die Frage, was Sie dabei denn überhaupt tun können. Auch wenn Sie vielleicht befürchten, sich dabei überflüssig zu fühlen: Das sind Sie auf keinen Fall! Denn niemand kennt Ihre Partnerin so gut wie Sie und kann darum Ihre Bedürfnisse so gut wahrnehmen, ihr in dieser aussergewöhnlichen Situation Halt geben und sie motivieren.
Was Sie als Eltern vor der Geburt besprechen sollten
Die werdende Mutter befindet sich während der Geburt in einer Ausnahmesituation. Sie wird wahrscheinlich nicht nur körperlich, sondern auch psychisch an ihre Grenzen kommen. In dieser Situation kann es schwierig sein, Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren. Besprechen Sie darum vor der Geburt, wie Sie Ihre Partnerin unterstützen können und was sie auf keinen Fall möchte. Wenn die werdende Mutter sicher sein kann, dass Sie zusammen mit dem Geburtshilfeteam Ihre Wünsche berücksichtigen, kann sie sich ganz auf die Vorgänge in ihrem Körper einzulassen, entspannen und loslassen.
Besprechen Sie auch, von wo aus Sie die Geburt verfolgen. Nicht alle werdenden Väter möchten den Intimbereich der Partnerin in dieser Situation so genau sehen. Es gibt aber natürlich auch Frauen, die den Partner lieber neben sich wünschen. Allerdings: Was Sie in der Theorie miteinander besprochen haben, kann sich in der Praxis ja auch wieder ändern: Nicht selten möchte der werdende Papa den bereits sichtbaren Haarschopf dann doch sehen und auch für die Mama ist diese Abmachung unmittelbar vor der Geburt vielleicht doch nicht mehr passend.
Ihre Beschäftigung als Vater nach der Geburt
Ist Ihr Baby auf da, dürfen Sie die Nabelschnur durchtrennen. Für viele Väter ist dies ein sehr besonderer Augenblick, denn Sie trennen damit die körperliche Verbindung zwischen Mutter und Kind und werden selbst ein aktiver Teil im Leben Ihres Kindes. Die Nabelschnur ist sehr dick und es erfordert ein wenig Kraft, sie zu durchschneiden. Machen Sie sich keine Sorgen, Ihrem Baby tut das Durchtrennen der Nabelschnur nicht weh.
Nun können Sie die ersten glücklichen Stunden mit Ihrem Baby geniessen. Nehmen Sie sich viel Zeit für diesen besonderen Moment, Verwandte und Freunde können auch noch eine Stunde später informiert werden.
So können Sie die werdende Mutter während der Geburt unterstützen
Seien Sie während den schmerzhaften Wehen einfach da, ermutigen Sie Ihre Partnerin, die Wehe auszuhalten und erinnern Sie sie daran, dass der Schmerz wieder vorbei geht und sie sich danach ein paar Momente ausruhen kann. Entspannung ist in diesen schmerzfreien Phasen wichtig, um neue Kraft zu schöpfen.
Mit einer Massage fällt die Entspannung zwischen den Wehen möglicherweis leichter. Allerdings mögen einige Frauen während der Geburt Berührungen nicht ertragen.
In den Wehenpausen mag Ihre Partnerin vielleicht etwas essen, trinken oder die Position wechseln.
Bleiben Sie immer positiv. Die werdende Mutter braucht jemanden, der sie ermutigt, wenn sie phasenweise übellaunig, ungeduldig oder mutlos wird.
Die richtige Atmung während den Wehen kann helfen, die Schmerzen besser auszuhalten, ist aber für Frauen in den Wehen nicht immer einfach umzusetzen. Atmen Sie darum mit ihr zusammen, so können Sie ihr helfen, die richtige Technik zu finden.
Ein Spaziergang hilft manchmal, wenn es mit den Wehen nicht richtig voran geht.
Was Sie als werdender Vater während der Geburt vermeiden sollten
Auch wenn sich die Geburt über viele Stunden hinzieht: Lassen Sie sich Ihre Ungeduld nicht anmerken! Wenn Sie das Gefühl haben, eine Pause zu brauchen, besprechen Sie dies offen mit Ihrer Partnerin. Bestimmt können Sie sie für ein paar Minuten in der Obhut der Hebamme lassen und einen Kaffee trinken gehen oder frische Luft schnappen.
Lassen Sie das Handy links liegen.
Machen Sie nur Fotos oder filmen Sie nur dann, wenn es für Ihre Partnerin in Ordnung ist.
Wenn Sie sich plötzlich unwohl fühlen, es in Ihren Ohren rauscht und Sie nur noch verschwommen sehen, setzten oder noch besser legen Sie sich sofort hin, bevor Sie umkippen.