Die neue Lust nach der Geburt

Paar küssend  im Bett,Paar zärtlich im Bett
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In der ersten Zeit nach der Geburt ist bei den meisten Paaren die Lust erst einmal stillgelegt. Die Frau muss die körperlichen Auswirkungen der Entbindung verarbeiten. So braucht zum Beispiel der Dammschnitt Zeit, um zu heilen. Auch der Wochenfluss sollte sich reduziert haben.

GUT ZU WISSEN!

TIPPS ZUR NEUEN LUST:

Der junge Vater ist meist auch erst einmal damit beschäftigt, das Erlebnis der Geburt zu bewältigen. Er hat erlebt, wie die zarten Organe, die sonst der Lust dienen, beansprucht werden. Viele Umfragen haben zwar gezeigt, dass es den Männern keineswegs die Freude am Sex austreibt, wenn sie miterleben, wie ihr Kind zur Welt kommt. Aber die Bilder aus dem Gebärsaal müssen erst wieder verblassen, und die Sorge weichen, der Frau beim Liebesspiel Schmerzen zu bereiten. Hinzu kommen die unruhigen Nächte mit der Rund-um-die-Uhr-Betreuung, die ein Neugeborenes braucht. Da bleibt vielen jungen Müttern und Vätern erst einmal gar keine Zeit für Sex.

Doch je mehr sich das Leben mit dem Kind einspielt, desto stärker erwacht auch das Liebesleben der Eltern wieder. Bald schon schläft das Kleine nachts wenigstens vier oder fünf Stunden am Stück, das gibt endlich wieder Gelegenheit. Männer sollten allerdings ihre Partnerin in dieser Phase nicht bedrängen. Es ist wichtig, dass der Impuls, wieder Sex zu haben, von der Frau kommt. Oft ist jetzt erst einmal Zärtlichkeit, Verständnis und Wertschätzung angesagt und nicht die grosse Leidenschaft. Wenn einer will und der andere nicht, neigen Menschen immer dazu, sich selbst und ihre Beziehung in Frage zu stellen. Da gibt es nur eins: Darüber reden und die entsprechenden Schlüsse ziehen. Ein Problem entsteht in der Regel erst dann, wenn die Partner nicht miteinander reden können, wenn Enttäuschung nicht ausgesprochen werden darf, weil man fürchtet, einander damit unter Druck zu setzen oder wenn man sich angegriffen fühlt.

Viele Paare berichten von erfüllterem Sex, seit sie Eltern geworden sind. Oft liegt das am grösseren Selbstbewusstsein der Frau. Sie hat erlebt, was ihr Körper kann - ein Kind austragen und es auf die Welt bringen. Vielen Frauen fällt es jetzt leichter zu sagen, was ihnen Lust macht. Sie sind auch mutiger, im Bett mal etwas Neues zu probieren. Denken Sie aber auch in der Stillzeit an eine wirksame Verhütungsmethode, wenn Sie nicht gleich wieder schwanger werden wollen! Bei vorübergehender Trockenheit der Scheide hilft übrigens sehr gut ein Gleitgel.

Ab und zu kommt es vor, dass Frauen ihr Kind als Abgrenzung gegen den Mann benutzen, es im wörtlichen Sinn zwischen sich und ihren Partner schieben: Das Kleine liegt immer mit im Ehebett und verhindert jeden Annäherungsversuch. Wenn das passiert, gab es in der Regel schon vor dem Baby Beziehungsprobleme. Vielleicht gelingt es dann, dem Kind zuliebe an der Ehe zu arbeiten, nötigenfalls mit fachkundiger Hilfe.

Letzte Aktualisierung: 05.05.2020, BH