Son­ne tut Män­nern gut

Aus der For­schung

Mann sonnt sich in der Hängematte
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Ein Son­nen­bad hat für Män­ner eine er­re­gen­de Wir­kung. Ei­ner Stu­die der Uni­ver­si­tä­ten Graz und Hei­del­berg zu­fol­ge wird der Tes­to­ste­ron­spie­gel durch Vit­amin D deut­lich an­ge­ho­ben. Der Gross­teil des Vit­amins wird un­ter Ein­wir­kung von Son­nen­licht in der Haut ge­bil­det, ein ge­rin­ge­rer Teil stammt aus der Nah­rung. Für die Pu­bli­ka­ti­on im Fach­ma­ga­zin Cli­ni­cal En­docri­no­lo­gy wur­den rund 2.300 Män­ner un­ter­sucht.

"Jene Män­ner, die ge­nug Vit­amin-D im Blut hat­ten, zeig­ten auch hö­he­re Tes­to­ste­ron-Wer­te als jene mit ge­rin­ge­ren Vit­amin-D-Wer­ten", so Stu­di­en­lei­ter März. Tes­to­ste­ron sorgt für die Li­bi­do so­wie die Bil­dung und Auf­recht­erhal­tung ty­pisch männ­li­cher Merk­ma­le: Sper­ma­pro­duk­ti­on und Po­tenz. Da in den Win­ter­mo­na­ten das Ta­ges­licht im­mer we­ni­ger wird, sinkt auch der Tes­to­ste­ron­spie­gel. Der Tiefst­punkt wird im März er­reicht, erst dann geht der Lust­le­vel wie­der lang­sam nach oben. Das Ge­schlechts­hor­mon spielt bei bei­den Ge­schlech­tern aber auch noch eine wich­ti­ge Rol­le für die all­ge­mei­ne En­er­gie, Mus­kel­kraft und Kno­chen­dich­te.

"Un­se­re For­schungs­grup­pe hat sich seit ei­ni­gen Jah­ren mit dem Vit­amin-D und sei­nen ver­schie­de­nen kli­ni­schen Wir­kun­gen auf Stoff­wech­sel und Ge­fäs­se be­schäf­tigt", so März. "Es war sehr in­ter­es­sant fest­zu­stel­len, dass Män­ner in Mit­tel­eu­ro­pa im jah­res­zeit­li­chen Ver­lauf ver­schie­den hohe Vit­amin-D-Wer­te auf­wie­sen."

Die höchs­ten Wer­te konn­ten die For­scher im Au­gust mes­sen. In den Win­ter­mo­na­ten sank der Wert und er­reich­te im März sei­nen Tief­punkt. Män­ner mit min­des­tens 30 Na­no­gramm Vit­amin-D pro Mil­li­li­ter Blut hat­ten hö­he­re Tes­to­ste­ron-Wer­te als jene, die ge­rin­ge­re Vit­amin-D-Wer­te auf­wie­sen. "Das könn­te er­klä­ren, war­um die Hor­mo­ne im Früh­ling ver­rückt spie­len", so März.

80 % des Vit­amin-D wird in der Haut ge­bil­det, rund 20 % kön­nen über die Nah­rung auf­ge­nom­men wer­den. Be­son­ders fet­ter Fisch ist ein gu­ter Vit­amin-D-Lie­fe­rant. Den­noch kön­ne die Nah­rung al­lei­ne nicht ge­nü­gend Vit­amin D lie­fern und durch Er­näh­rungs­um­stel­lung sei ein Vit­amin-D-Man­gel nicht aus­zu­glei­chen. Das UVB-Licht ist und bleibt mit 90 % der wich­tigs­te Lie­fe­rant. Nach ei­nem ein­stün­di­gen Bad in der Son­ne kann sich der Tes­to­ste­ron­spie­gel so um 69 % er­hö­hen. Wer zu we­nig in der Son­ne ist, müs­se even­tu­ell Vit­amin D zu­sätz­lich ein­neh­men.

Nun wol­len die For­scher un­ter­su­chen, ob Vit­amin-D-Prä­pa­ra­te den glei­chen Ef­fekt auf den Tes­to­ste­ron­spie­gel ha­ben wie ech­tes Son­nen­licht. "Die­ses Hu­m­an­ex­pe­ri­ment steht noch aus", er­klärt März. Künst­li­ches Son­nen­licht in So­la­ri­en kann das feh­len­de Son­nen­licht im Win­ter je­den­falls er­set­zen. "Die nö­ti­ge Men­ge ist nicht ein­mal be­son­ders hoch. Eine Ex­po­si­ti­on von 15 bis 20 Mi­nu­ten reicht da­für aus", so der Me­di­zi­ner ab­schlies­send.

Aus der For­schung: Wehr E et al.: Clin En­docri­nol (Oxf). 2009, Dec. 29.

Letzte Aktualisierung: 15.03.2021, BH

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