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                              Mil­ben

                              Aus der For­schung

                              Juckreiz durch Stiche

                              Die win­zi­gen Übel­tä­ter ha­ben re­gio­nal un­ter­schied­li­che Be­zeich­nun­gen wie Herbst­beiss, Herbst­mil­be, Send­lin­ger Beiss, Heu­krät­ze, Ern­te­krät­ze oder Ern­te­beiss. Ge­meint sind ver­schie­de­ne Ar­ten von Lauf­mil­ben, me­di­zi­nisch Trom­bi­ku­li­den, la­tei­nisch Trom­bi­cu­li­dae. Die in Mit­tel­eu­ro­pa häu­figs­te Art ist die ei­gent­li­che Herbst­gras­mil­be (Neo­trom­bi­cu­la autum­na­lis). 

                              Die Mil­ben durch­lau­fen in ih­rer Ent­wick­lung meh­re­re Sta­di­en. Die Lauf­mil­ben ent­wi­ckeln sich aus Ei­ern, die im Bo­den ab­ge­legt wur­den und wach­sen zu Lar­ven her­an, die sich an Tie­re, z.B. Na­ger (Mäu­se, Maul­wür­fe), bo­den­brü­ten­de Vö­gel, Hun­de und Kat­zen so­wie an den Men­schen an­hef­ten und wei­te Stre­cken krab­beln kön­nen. Oft fin­det man sie zu Hun­der­ten auf ei­ner ein­zi­gen Maus.

                              Zur ste­chen­den Pla­ge zwi­schen Juli bis Ok­to­ber wer­den nur ihre win­zi­gen, 0.2 bis 0.4 mm lan­gen rot-oran­gen Lar­ven, die auf Grä­sern, Sträu­chern, Bu­chen­he­cken nicht hö­her als 20 Zen­ti­me­ter über dem Bo­den hau­sen. An war­men Ta­gen wer­den sie be­son­ders ak­tiv, vor al­lem am Spät­nach­mit­tag, etwa zwi­schen 16 und 18 Uhr. Sie kön­nen die spie­len­den Kin­der ei­nes "Wald­kin­der­gar­tens" eben­so be­fal­len wie Fa­mi­li­en, die auf ei­ner Wie­se oder ei­ner Park­an­la­ge pick­ni­cken.

                              Wenn sie sich auf den Men­schen ver­ir­ren, le­gen sie an Ar­men und Bei­nen ent­lang grös­se­re Stre­cken zu­rück und ste­chen dann dort zu, wo ein Klei­dungs­stück sie an der Fort­be­we­gung hin­dert. Zum Bei­spiel beim elas­ti­schen Ab­schluss der Un­ter­wä­sche, un­ter dem Ho­sen­gür­tel oder am Ende von Söck­chen und Strümp­fen. Die Stich­stel­len ste­hen oft in Grup­pen (es kön­nen auch 30 bis 50 sein!).

                              Die Mil­ben sind im Grun­de harm­los, da sie kei­ne Krank­hei­ten über­tra­gen. Sie la­ben sich nicht di­rekt am Blut, son­dern lö­sen mit ih­rem Spei­chel das Ge­we­be punk­tu­ell auf, so dass sie die ent­ste­hen­de Ge­webs­flüs­sig­keit und Lym­phe auf­neh­men kön­nen. Nach dem Sau­gen, was ei­ni­ge Stun­den dau­ern kann, las­sen sie sich ab­fal­len. An der Stich­stel­le ent­steht durch eine aus­ge­präg­te Im­mun­re­ak­ti­on ein fla­ches Haut­knöt­chen. 

                              Das gros­se Ju­cken be­ginnt meist zeit­ver­zö­gert: Manch­mal schon we­ni­ge Stun­den, meis­tens aber erst am zwei­ten Tag nach dem Stich fängt das be­dau­erns­wer­te Op­fer an, sich zu krat­zen. Bett­wär­me ver­stärkt den Juck­reiz, bis es kaum mehr zu er­tra­gen ist.  Durch das Krat­zen wird die Mil­be in der Re­gel zer­stört. Die win­zi­gen Mund­werk­zeu­ge blei­ben je­doch meist in der Haut zu­rück und ver­ur­sa­chen eine Fremd­kör­per­re­ak­ti­on. Da­durch kann der hef­ti­ge Juck­reiz zehn bis 14 Tage an­hal­ten, bis durch die rou­ti­ne­mäs­si­ge Er­neue­rung der obers­ten Haut­schicht auch die letz­ten Mil­ben­res­te ab­ge­stos­sen wer­den.

                              Hat das Kind beim Wan­dern oder beim Sit­zen oder Lie­gen im Gras Herbst­mil­ben ein­ge­fan­gen, ist schnel­les Han­deln ge­bo­ten. Es emp­fiehlt es sich, nach der Rück­kehr nach Hau­se zu du­schen und die Klei­der zu wech­seln. Zur Lin­de­rung des Juck­rei­zes und Ver­hin­de­rung von Se­kun­där­in­fek­tio­nen, die meis­tens für län­ger an­hal­ten­de Re­ak­tio­nen wie eit­ri­ge Pus­teln ver­ant­wort­lich sind, emp­fiehlt sich das so­for­ti­ge Ein­rei­ben der Stich­stel­len mit 70-pro­zen­ti­gem Al­ko­hol oder spe­zi­el­len, Juck­reiz stil­len­den Mit­teln aus der Apo­the­ke.

                              Zur Mil­ben­ab­wehr im ei­ge­nen Gar­ten soll­te man den Ra­sen kurz hal­ten und den Gras­schnitt nicht lie­gen las­sen. Der Ein­satz von In­sek­ti­zi­den ist we­ni­ger rat­sam: Sie ver­nich­ten auch vie­le an­de­re In­sek­ten, sind meist we­nig er­folg­reich und stel­len eine un­nö­ti­ge Be­las­tung der Um­welt dar.

                              Quel­le: Stif­tung Kin­der­ge­sund­heit, www.kin­der­ge­sund­heit.de

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