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                              Wie das Herz beim Neugeborenen funktioniert

                              Kinderarzt hält ein Stethoskop auf der Brust eines Neugeborenen
                              ©
                              iStock

                              Das Herz ist in zwei Einheiten geteilt. Es gibt eine rechte und eine linke Herzhälfte, die jeweils aus einem kleineren Vorhof (Atrium) und einer grösseren Kammer (Ventrikel) bestehen.

                              Zwischen dem Vorhof und der Kammer des rechten und linken Herzens sitzt je eine Herzklappe. Insgesamt hat das Herz vier Herzklappen: Je eine sitzt noch am Ausflusstrakt der rechten und linken Herzkammer in die grossen Schlagadern. Die Herzklappen verhindern den Rückstrom von Blut, indem sie dafür sorgen, dass das Blut nur in eine Richtung fliesst.

                              Das sauerstoffarme Blut sammelt sich im rechten Vorhof, fliesst von dort in die rechte Kammer und wird dann über die Lungenschlagader in die Lunge gepumpt, wo die roten Blutkörperchen das Kohlendioxid abgeben und neuen Sauerstoff aufnehmen. Das sauerstoffreiche Blut gelangt dann aus der Lunge in den linken Vorhof, fliesst weiter in die linke Herzkammer und wird mit grosser Kraft durch die Hauptschlagader (Aorta) in den in den Körperkreislauf gepumpt, wo es alle Körperzellen mit Sauerstoff versorgt. Man spricht daher von einem kleinen Herz-Lungen-Kreislauf und einem grossen Körper-Kreislauf.

                              Das Herz schlägt normalerweise in einem regelmässigen Zweier-Rhythmus. Beim Neugeborenen arbeitet es noch fast doppelt so schnell wie beim Erwachsenen.

                              Durch Turbulenzen des Blutflusses können Nebengeräusche entstehen. Viele Neugeborene haben vorübergehend solch ein Herzgeräusch, was keine oder relativ harmlose Ursachen haben kann, wie z.B. Fieber.

                              Bleibt das Herzgeräusch jedoch bestehen oder wirkt das Kind krank, mit Fachbegriff "herzinsuffizient", sollte unbedingt eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) durchgeführt werden, denn das Herzgeräusch kann auch ernsthaftere Ursachen haben: Ein Loch in der Herzkammerscheidewand zwischen den beiden Herzhälften, Herzklappenfehler, eine Verengung der Aorta (Hauptschlagader) und verschiedene sehr komplexe Herzfehlbildungen. Es kann auch sein, dass ein Blutgefäss aus der Fetalzeit bestehen bleibt, welches sich normalerweise nach der Geburt verschliesst (sogenannter Ductus arteriosus Botalli).

                              Hat Ihr Baby zwar ein Herzgeräusch, ist es aber unauffällig in seinem Verhalten, rosig, vital und – wie die Fachleute sagen - lebensfrisch, so zeigt dies, dass sein Herz den Anforderungen des Volumentransports und der Sauerstoffversorgung gerecht wird. Verhalten und Aussehen des Babys geben Hinweise, wie gut ein Herzfehler ausgeglichen werden kann. Fehlen äussere Anzeichen für eine Herzschwäche, sollte zwar der Grund für das Herzgeräusch abgeklärt werden. Aber man kann dann mit weiteren Massnahmen erst einmal abwarten. Das Kind ist offensichtlich in der Lage, seinen Sauerstoffbedarf so zu decken, dass es nicht darunter leidet.

                              Letzte Aktualisierung: 19.04.2022, BH