Wachs­tums­be­schwer­den - was hilft?

Mutter berührt das Bein ihres Kindes
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Ex­per­ten-Tipp von der Apo­the­ke­rin Adri­en­ne Sur­bek


Wachs­tums­schmer­zen tre­ten in der Re­gel nachts ohne Be­las­tung auf. For­scher mei­nen den Grund zu ken­nen: Wachs­tums­hor­mo­ne wer­den vom Kör­per be­son­ders nachts ge­bil­det. Des­halb scheint es uns manch­mal so vor­zu­kom­men, als hät­ten die Klei­nen über Nacht ei­nen Rie­sen­sprung ge­macht. Die Schmer­zen tre­ten dann be­son­ders im Knie­be­reich ent­lang des Ober- und Un­ter­schen­kels auf. Sind kei­ne an­de­ren Grund­er­kran­kun­gen vor­han­den, sind die Be­schwer­den harm­los, aber un­an­ge­nehm. Wenn die Schmer­zen al­ler­dings im­mer häu­fi­ger auf­tre­ten und stär­ker wer­den, dann soll­ten Sie un­be­dingt eine Kin­der­ärz­tin oder Kin­der­arzt kon­sul­tie­ren. An­sons­ten hel­fen die nach­fol­gen­den Tipps ge­gen die Wachs­tums­schmer­zen bei Kin­dern.

Emp­feh­lun­gen ge­gen Wachs­tums­schmer­zen in den Bei­nen


Deh­nen: Stret­ching-Übun­gen sind ein gu­tes Mit­tel zur Vor­beu­gung der Wachs­tums­schmer­zen. Deh­nen Sie je­den Abend vor dem Schla­fen­ge­hen mit Ih­rem Kind und ma­chen die nach­fol­gen­den Übun­gen. Wie­der­ho­len Sie die­se Übun­gen je­weils 10-mal und hal­ten Sie die Deh­nung im­mer 10 Se­kun­den lang.

  • Übung für die Ober­schen­kel:
    Ihr Kind liegt auf dem Rü­cken. Drü­cken Sie je­des ge­streck­te Bein nach­ein­an­der sanft in Rich­tung Brust Ih­res Kin­des.

  • Übung für die Knie:
    Für die­se Übung muss sich Ihr Kind auf den Bauch dre­hen. Drü­cken Sie die Fer­sen nach­ein­an­der in Rich­tung des Po.

  • Übung für die Füs­se:
    Ihr Kind muss sich für die­se Übung zu­rück auf den Rü­cken le­gen. Da­nach drü­cken Sie die Füs­se in Rich­tung der Knie Ih­res Kin­des.

Mas­sa­ge: Zu­wen­dung hilft im­mer. Vie­le Kin­der emp­fin­den es sehr an­ge­nehm, wenn die El­tern ih­nen sanft die Bei­ne mas­sie­ren. Üben Sie nicht viel Druck aus, denn so kön­nen sich die Schmer­zen so­gar noch ver­schlim­mern.

Zur Mas­sa­ge be­nut­zen Sie am bes­ten et­was Mas­sa­ge­öl oder eine Kör­per­lo­tion. Ein Ma­gne­si­um­gel, Jo­han­nis­kraut-Öl oder Ar­ni­ka­sal­be kön­nen die Schmer­zen zu­sätz­lich so­gar noch et­was lin­dern.

Wär­me/Käl­te: Bei vie­len Kin­dern hilft auch Wär­me oder Käl­te ge­gen die Schmer­zen. An­fangs müs­sen Sie erst aus­pro­bie­ren, was die Schmer­zen bes­ser lin­dert.

Hilft Wär­me gut, dann kön­nen Sie das Bein Ih­res Kin­des auf eine Bett­fla­sche oder ein war­mes Hir­se­kis­sen le­gen. Tre­ten die Schmer­zen schon vor dem Schla­fen­ge­hen auf, hilft oft auch ein war­mes Bad.

Wenn Käl­te hilft, dann wird Ihr Kind nicht ge­ra­de wei­ter­schla­fen kön­nen, Käl­te weckt eher. Sie kön­nen die Bei­ne auf ein Cold­pack le­gen oder Eis­wür­fel in ei­nen Plas­tik­sack ge­ben und die Bei­ne drauf­le­gen. War­ten Sie bei Ih­rem Kind, so­lan­ge Sie die Bei­ne küh­len müs­sen bis die Schmer­zen ab­klin­gen.

Sanf­te Me­di­ka­men­te: Ge­gen die Wachs­tums­schmer­zen kön­nen auch ho­möo­pa­thi­sche Mit­tel sehr gut hel­fen. Ge­ben Sie Ih­rem Kind abends am bes­ten 5 Glo­bu­li von Guaiacum D 6 oder Ar­ni­ca D12, da­mit es nachts durch­schla­fen kann. Soll­te es den­noch we­gen den Schmer­zen auf­wa­chen, sind ein bis zwei wei­te­re Ga­ben mög­lich.

Un­ter­stüt­zend hilft Ma­gne­si­um als Brau­se­ta­blet­te in Was­ser auf­ge­löst. Oran­gen- oder Him­beer­aro­ma sind bei Kin­dern be­lieb­ter als die et­was sau­ren Zi­tro­nen­prä­pa­ra­te.

Al­ter­na­tiv hilft das Schüss­ler­salz Nr. 2 (Cal­ci­um phos­pho­ri­cum) in Ta­blet­ten­form und un­ter­stüt­zend auch als Sal­be mit leich­tem Mas­sie­ren der schmer­zen­den Stel­len.

Hat das Kind im­mer noch Schmer­zen, ge­ben Sie zu­sätz­lich das Schüss­ler­salz Nr. 7 (Ma­gne­si­um phos­pho­ri­cum) – die „heis­se Sie­ben“. Das Salz wirkt auch noch schlaf­för­dernd.

Die bei­den Schüss­ler­sal­ze Nr. 2 und Nr. 7 kön­nen im Akut-Fall in Was­ser auf­ge­löst wer­den (je 5 Ta­blet­ten) und schluck­wei­se ein­ge­nom­men wer­den.

Schmerz­mit­tel: Soll­ten die Schmer­zen plötz­lich auf­tre­ten und so stark sein, dass Ihr Kind die­se nicht mehr aus­hält, dann kön­nen Sie ihm aus­nahms­wei­se auch mal ein Schmerz­mit­tel ver­ab­rei­chen. Ibu­pro­fen oder Par­acet­amol als Saft oder Zäpf­chen in der für das Al­ter ge­eig­ne­ten Do­sie­rung sind die Mit­tel der Wahl. Tre­ten die Schmer­zen ge­häuft auf, kon­sul­tie­ren Sie Ihre Kin­der­ärz­tin oder Ih­ren Kin­der­arzt.

Letzte Aktualisierung: 27.03.2020, AS

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