Regeln am Familientisch
Einfache Tipps, damit die Mahlzeiten für Eltern und Kinder angenehmer verlaufen
Das Essverhalten eines Kindes wird weit weniger anerzogen als durch Nachahmung erworben, die Eltern sind also das wichtigste Vorbild. Ausserdem ist es sinnvoll, ein paar Regeln festzulegen, die am Familientisch für alle Familienmitglieder gleichermassen gelten.
Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig zur Kontaktpflege und bedeuten Zuwendung für das Kind. Spielsachen, Fernseher, Handy und Zeitung gehören deshalb nicht an den Tisch.
Die Eltern sollen das Angebot der Speisen bestimmen und darauf achten, dass es vielfältig und ausgewogen ist.
Auch die Essenszeiten sollten von den Eltern festgelegt werden. Kleinkinder haben noch kein ausgereiftes Vorstellungsvermögen und Zeitgefühl und sind darum überfordert damit, die Zeiten für das Essen selbst zu wählen.
Das Kind wählt, was und wie viel es vom Angebotenen isst. Bereits Säuglinge wissen selbst am besten, wie viel sie brauchen. Es gibt Kinder, die nur halb so viel wie Gleichaltrige essen. Solange ein Kind gesund und aktiv ist, besteht kein Grund zur Sorge.
Zwingen Sie das Kind nie, den Teller leer zu essen, denn Machtkämpfe verderben die Freude am Essen. Zeigt das Kind keinen Hunger oder isst es besonders viel, ist dies weder ein Grund zum Tadeln noch zum Loben. Das Kind soll nicht den Eltern zuliebe, sondern seinem Bedürfnis entsprechend essen.
Gelobt werden kann das Kind jedoch für seine Bemühungen, selbständig zu essen.
Der Kindergeschmack ist launisch, er wird von Vorlieben und Abneigungen geprägt. Damit die Kinder die Nahrungsverweigerung nicht als Machtmittel (mehr Zuwendung erhalten und eigenen Willen durchsetzen) einsetzen, ist es wichtig, dass keine Alternativen angeboten werden. Also kein separates Kochen, Guetzli, oder eine doppelte Portion Dessert.
Für Kleinkinder tabu sind grundsätzlich Alkohol und koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola.
Spielt das Kind mit dem Essen oder wirft es zu Boden, sollten Sie das Essen nach einer Mahnung abräumen. Es bekommt erst bei der nächsten Mahlzeit wieder etwas.
Die Eltern dürfen das Abweisen von Essen nicht als persönliche Ablehnung ansehen. Kochen Sie für sich selbst.
Planen sie das „Geschmier“ ein und ermuntern sie Ihr Kind, mit den Fingern zu essen, es macht dabei wichtige Erfahrungen. Verhalten Sie sich bei den Mahlzeiten ruhig und positiv, auch wenn es Ihnen manchmal schwerfällt. Der Humor darf nicht fehlen!
Nehmen sie sich regelmässig Zeit, mit Ihrem Partner alleine ein Essen zu geniessen, vielleicht an einem schön gedeckten Tisch mit Kerzenlicht.