Schlafregression bei Babys
Warum Ihr Baby plötzlich wieder schlechter schläft als zuvor und was Sie dagegen tun können.
Hat Ihr Baby nachts bereits durchgeschlafen und wacht nun plötzlich immer wieder auf oder findet tagsüber kaum in den Schlaf, kann es sich um eine Schlafregression handeln. Meist stecken Wachstums- und Entwicklungsschübe dahinter.
Was bedeutet Schlafregression?
In den ersten 14 Monaten machen Kinder acht Wachstumsschübe oder Entwicklungsschritte. Während diesen Phasen lernen Babys sehr viel Neues und diese vielen Informationen und Erlebnisse verarbeiten sie im Schlaf. Das Gehirn arbeitet während in dieser Zeit auf Hochtouren. In Bezug auf den Schlaf bemerken viele Eltern vor allem im 4., 8., 12. und 18. Lebensmonat Veränderungen: Die Kinder haben Mühe, zur Ruhe zu kommen oder wachen nachts häufiger auf.
Regression bedeutet übersetzt Rückschritt. Damit möchte ausgedrückt werden, dass Kinder, die eigentlich gut geschlafen haben, plötzlich wieder nachts erwachen. In Bezug auf das Schlafverhalten stimmt die Bedeutung des Wortes zwar. Aber der Grund, warum das Kind schlechter schläft, ist keinesfalls ein Rückschritt. Es lernt in diesen Phasen sehr viele neue kognitive und motorische Fähigkeiten und macht damit grosse Fortschritte. Es kann die Veränderungen einfach nicht so schnell verarbeiten.
Für die Eltern ist diese Phase anstrengend und kann stark verunsichern. Seinen Sie jedoch gewiss, dass es sich nicht um einen Dauerzustand handelt. Meistens pendelt sich der gewohnte Schlafrhythmus nach zwei bis sechs Wochen wieder ein.
So äussert sich die Schlafregression
Eltern, deren Kinder immer schlecht schlafen, nehmen wahrscheinlich keine Schlafregression wahr. Die meisten Babys entwickeln aber ab dem vierten Lebensmonat einen regelmässigen Schlafrhythmus. Viele halten dann zwei kurze Schläfchen tagsüber und nachts schlafen manche Babys bereits durch.
Eine Schlafregression äussert sich bei diesen Kindern durch eine plötzlich einsetzende Veränderung des Schlafverhaltens. Anzeichen dafür sind:
Das Baby kommt nur schwer zur Ruhe.
Die Einschlafbegleitung nimmt mehr Zeit in Anspruch.
Das Kind schläft kaum noch von alleine ein.
Nachts schläft das Kind weniger tief und wird häufig wach.
Der Mittagschlaf fällt sehr kurz oder ganz aus.
Durch den Schlafmangel quengelt und gähnt das Baby mehr.
Die Phasen der Schlafregression im Überblick
Im 4. Lebensmonat: Ihr Baby lernt zu greifen, sich auf den Rücken zu drehen und die orale Phase beginnt. Vieles übt das Kind dann auch im Schlaf. Hinzu kommen Leichtschlafphasen, weil sich der Schlafrhythmus bildet und der Übergang von der einen in die andere Schlafphase schwerer fällt.
Im 8. Lebensmonat: Die neurologische Entwicklung macht es Ihrem Baby möglich, das Gesehene und Erlebte zu kategorisieren. Es lernt sitzen, sich fortzubewegen, zu essen und nimmt immer mehr von seiner Umwelt wahr. Diese vielen Eindrücke nachts zu verarbeiten, kann zu einem unruhigeren Schlaf führen.
Im 12. Lebensmonat: Neben ersten Gehversuchen lernen Kinder in dieser Zeit, Dinge miteinander in Verbindung zu bringen und ahmen zum Beispiel Geräusche von Sachen nach, die sie sehen. Die Reize des Alltags, Trennungsängste und das Zahnen fordern das Kind auch nachts und verschlechtern den Schlaf.
Im 18. Lebensmonat: Ihr Baby ist nun ein Kleinkind, das immer selbstbewusster und eigenwilliger wird. Dies zeigt sich zum Beispiel, indem es abends nicht ins Bett gehen möchte oder den Mittagsschlaf verweigert. Der Wortschatz erweitert sich und „Nein“ wird zu seinem Lieblingswort. Diese Entwicklungsfortschritte wirken sich abermals auf den Schlaf aus.
Mit 2 Jahren: Der zweite Geburtstag beschert vielen Eltern noch einmal eine Schlechtschlafphase. Das Kind wird immer selbstständiger und nimmt seine Umwelt bewusst wahr. Das führt dazu, dass es sich permanent rückversichert, ob die Eltern in der Nähe sind, auch nachts. Auch wenn diese Phase offiziell nicht zu den Schlafregressionen gezählt wird, sind die Anzeichen dennoch erkennbar.
Schlafregression: Tipps für Eltern
Die Phasen der Schlafregression sind für Kind und die Eltern vor allem eins – anstrengend. Ein geregelter Tagesablauf kann helfen, diese Zeiten besser durchzustehen, denn dadurch fühlt sich das Kind sicher.
Rituale und Routinen wirken entspannend. Lesen Sie Geschichten vor, hören Sie ein Hörspiel oder singen Sie Lieder.
Schaffen Sie eine ruhige und abgedunkelte Schlafumgebung mit angepasster Zimmertemperatur. Gestalten Sie Bett und Zimmer so, dass sich Ihr Kind wohl und geborgen fühlt.
Babys und Kleinkinder sind zum Zeitpunkt der Schlafregression sehr anhänglich. Geben Sie ihm die Nähe, die es jetzt braucht und begleiten Sie es wenn nötig in den Schlaf.
Wachstums- und Entwicklungsschübe machen hungrig, stillen oder füttern Sie Ihr Kind also nach Bedarf.
Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrem Kind an der frischen Luft, das macht müde. Mit einem warmen Bad am Abend kann dies ebenfalls gelingen.
Auch wenn es schwerfällt: Versuchen Sie, die gewohnten Schlafenszeiten beizubehalten, vor allem den Mittagsschlaf. So können einige Reize bereits verarbeitet werden und es fällt Ihrem Kind am Abend vielleicht leichter, einzuschlafen.