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                              Haut­pfle­ge bei Ba­bies: Wie sanft soll sie sein?

                              In­ter­view mit Dr. Re­na­to Kai­ser

                              Mutter cremt ihr Baby ein
                              ©
                              GettyImages

                              swiss­mom: Kön­nen Sie uns kurz den Auf­bau der Haut er­klä­ren?

                              Dr. R. Kai­ser: Die Haut ist das gröss­te Or­gan des Kör­pers und schützt uns vor äus­se­ren Ein­flüs­sen. Sie be­steht aus meh­re­ren Haut­schich­ten. Sie ent­hält eine Viel­falt von Sin­nes­re­zep­to­ren und spielt eine wich­ti­ge Rol­le bei der Re­gu­lie­rung der Kör­per­tem­pe­ra­tur. Sie dient aber auch als Sin­nes­or­gan zur Wahr­neh­mung von Schmerz, Be­rüh­rung, Käl­te und Wär­me. Beim Blick in den Spie­gel oder beim An­blick an­de­rer Men­schen se­hen wir die obers­te Schicht der Haut, Ober­haut ge­nannt. Die wei­te­ren Schich­ten wer­den als Le­der­haut und Un­ter­haut be­zeich­net. Haa­re, Haut­drü­sen und Nä­gel ge­hö­ren zu den Haut­an­hangs­ge­bil­den.

                              Die Ober­haut ist je nach Kör­per­re­gi­on zwi­schen 0.03 mm und 4 mm dick. Sie hat kei­ne Ge­fäs­se und be­steht aus ei­nem mehr­schich­ti­gen, ver­horn­ten Plat­ten­epi­thel, das haupt­säch­lich aus Ke­ra­ti­no­zy­ten (kern­hal­ti­ge Horn­zel­len) auf­ge­baut ist. Die­se Zel­len pro­du­zie­ren das Ke­ra­tin (Horn­stoff). Ke­ra­tin ist was­ser­ab­wei­send und eine me­cha­nisch schüt­zen­de Schicht, die gleich­zei­tig auch für die Fes­tig­keit der Haut ver­ant­wort­lich ist. Im Wei­te­ren fin­det man in der Epi­der­mis Me­la­no­zy­ten, die das Pig­ment Me­la­nin syn­the­ti­sie­ren, wenn sie dem UV Licht aus­ge­setzt sind. Durch die Pig­men­tie­rung färbt sich die Haut leicht braun und baut so ei­nen wich­ti­gen Schutz vor Son­nen­be­strah­lung auf. Zum Im­mun­sys­tem der Haut zäh­len spe­zi­fi­sche Lang­erhanszel­len, die auch an der Ent­ste­hung von Haut­all­er­gi­en be­tei­ligt sind. Die Le­der­haut liegt di­rekt un­ter der Ober­haut und ist ein un­ter­stüt­zen­des Ge­we­be, das der Haut Elas­ti­zi­tät ver­leiht. Es fin­den sich in ihr Ge­fäs­se, Schweiss­drü­sen, Haar­fol­li­kel, Kol­la­gen- und Elas­tin-Fa­sern. Sie be­her­bergt eben­so spe­zi­el­le Zel­len wie Ma­kro­pha­gen und Lym­pho­zy­ten, aber auch Fi­bro­blas­ten, die das Bin­de­ge­we­be bil­den. Die Di­cke der Le­der­haut ist im Be­reich der Hand- und Fuss­soh­len bis zu 2.4 mm dick. An Au­gen­lie­dern, Pe­nis und Ho­den­sack da­ge­gen nur 0.3 mm dünn. Sie ver­leiht der Haut Reiss­fes­tig­keit und die Mög­lich­keit zur elas­ti­schen Deh­nung. UVA-Strah­len (Son­nen­licht, So­la­ri­um) be­wir­ken ei­nen Elas­ti­zi­täts­ver­lust der Kol­la­gen­fa­sern und sind ver­ant­wort­lich für die vor­zei­ti­ge Haut­al­te­rung. Die Un­ter­haut be­steht aus lo­sem Bin­de­ge­we­be und Fett. Die Fett­zel­len die­nen als En­er­gie­spei­cher und zur Wär­me­iso­la­ti­on.

                              Zur Per­son

                              Dr. Renato Kaiser

                              Dr. Renato Kaiser ist promovierter Apotheker und ist für Neuentwicklungen und Pflege der Produkte-Linie Pelsano verantwortlich.

                              swiss­mom: War­um soll die Haut­pfle­ge bei Ba­bies und Klein­kin­dern sanft sein?

                              Dr. R. Kai­ser: Ba­bies und Klein­kin­der be­sit­zen eine sehr emp­find­li­che Haut. Die Haut re­agiert so­fort mit Haut­rö­tun­gen, wenn ag­gres­si­ve Sub­stan­zen auf die Haut ge­lan­gen. Das sieht die Mut­ter täg­lich beim Win­deln wech­seln.

                              swiss­mom: Wel­che Pro­duk­te emp­feh­len Sie?

                              Dr. R. Kai­ser: Ich emp­feh­le Pro­duk­te, die spe­zi­ell für emp­find­li­che Haut von Ba­bies und Klein­kin­dern kon­zi­piert wur­den – also In­halts­stof­fe ent­hal­ten, die gut ver­träg­lich sind und kein oder nur ge­rin­ges All­er­gie­po­ten­zi­al be­sit­zen. Prä­pa­ra­te für Ba­bies oder Klein­kin­der soll­ten frei von Par­füm­stof­fen sein oder mit Duft­stof­fen par­fü­miert wer­den, bei de­nen das All­er­gie­po­ten­zi­al sehr klein ist. Son­nen­schutz­prä­pa­ra­te auf der Ba­sis von Mi­kro­pig­men­ten soll­te der Vor­zug ge­ge­ben wer­den. Pro­duk­te mit che­mi­schen UV-Fil­ter­sub­stan­zen sind für Säug­lin­ge nicht ge­eig­net.

                              swiss­mom: Was soll ver­mie­den wer­den?

                              Dr. R. Kai­ser: Es gibt eine gan­ze Rei­he von kri­ti­schen In­halts­stof­fen, die nicht in Kos­me­tik­pro­duk­te für Ba­bies und Klein­kin­der ge­hö­ren. Zu die­sen kri­ti­schen Stof­fen ge­hö­ren z.B. Form­alde­hyd/ Form­alde­hydab­spal­ter (Kon­ser­vie­rungs­mit­tel), po­ly­cy­cli­sche Mo­schus­ver­bin­dun­gen (Duft­stof­fe), Phtha­la­te (Weich­ma­cher) und ha­lo­gen-or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen (Kon­ser­vie­rungs­mit­tel, Feucht­hal­te­mit­tel). Kri­tisch sind auch Par­füm- und Duft­stof­fe mit gros­sem All­er­gie­ri­si­ko (Iso­eu­ge­nol, Cin­na­mal, Cin­namyl Al­co­hol, Hy­dro­xy­ci­tro­nell­al, Ly­ral). Ver­mie­den soll­ten auch kos­me­ti­sche Prä­pa­ra­te, die Farb­stof­fe ent­hal­ten, un­ter de­nen es eine gan­ze Rei­he gibt, die un­ter All­er­gie­ver­dacht ste­hen. Um­strit­ten sind auch ver­schie­de­ne Ten­si­de/Emul­ga­to­ren (z.B. PEG-Ver­bin­dun­gen). Die­se kön­nen die Bar­rie­re­funk­ti­on der Haut be­ein­träch­ti­gen und die Haut durch­läs­si­ger ma­chen für Schad­stof­fe. Bei der Ent­wick­lung der Pelsa­no-Pro­duk­te, die spe­zi­ell für Kin­der und Er­wach­se­ne mit emp­find­li­cher Haut kon­zi­piert sind, ist uns die be­schrie­be­nen As­pek­te sehr wich­tig.

                              Swiss­mom: Wel­che Fak­to­ren sind zu be­ach­ten bei Kin­dern mit Neu­ro­der­mi­tis oder mit ei­ner At­o­pie?

                              Dr. R. Kai­ser: Zu den at­o­pi­schen Er­kran­kun­gen, die in den letz­ten Jahr­zehn­ten deut­lich an Häu­fig­keit zu­ge­nom­men ha­ben, zäh­len ne­ben dem all­er­gi­schen Schnup­fen und/oder der all­er­gi­schen Bin­de­haut­ent­zün­dung, das all­er­gi­sche Asth­ma bron­chia­le und ins­be­son­de­re das at­o­pi­sche Ek­zem (Neu­ro­der­mi­tis).Das at­o­pi­sche Ek­zem  ist eine ent­zünd­li­che, chro­nisch ver­lau­fen­de Haut­er­kran­kung, die nicht an­ste­ckend ist. Ihr vor­herr­schen­des Sym­ptom ist der Juck­reiz. Bei Säug­lin­gen ma­ni­fes­tiert sich die Er­kran­kung häu­fig als Milch­schorf. Bis zum zwei­ten Le­bens­jahr sind vor al­lem Ge­sicht, Hals, die Streck­sei­ten der Arme und Bei­ne so­wie die Hand- und Fuss­ge­len­ke be­trof­fen. Es fin­den sich Haut­rö­tun­gen, wel­che zum Teil näs­sen be­zie­hungs­wei­se Krus­ten­auf­la­ge­run­gen auf­wei­sen. Mit zu­neh­men­dem Al­ter tre­ten dann die ty­pi­schen Beu­gen­ek­ze­me an Knie­keh­len und El­len­beu­gen auf (Rö­tung, Schup­pung, Ver­grö­be­rung der Haut­fel­de­rung, Kratz­spu­ren). Es be­steht kein Zwei­fel dar­an, dass eine erb­li­che Ver­an­la­gung als Grund­be­din­gung für das Auf­tre­ten ei­nes at­o­pi­schen Ek­zems an­zu­se­hen ist. Das Ri­si­ko, dass ein Kind ein at­o­pi­sches Ek­zem, ei­nen Heu­schnup­fen oder ein Asth­ma ent­wi­ckelt, ist am höchs­ten, wenn bei­de El­tern­tei­le un­ter der glei­chen at­o­pi­schen Er­kran­kung lei­den (60 bis 80 Pro­zent). Das Ri­si­ko, wenn kein wei­te­res Fa­mi­li­en­mit­glied an ei­ner die­ser Er­kran­kun­gen lei­det, ist deut­lich ge­rin­ger (ca.15 Pro­zent). Das erst­ma­li­ge Auf­tre­ten oder die Ver­schlech­te­rung ei­nes be­reits be­stehen­den at­o­pi­schen Ek­zems hängt von zahl­rei­chen Um­welt­fak­to­ren ab. So kön­nen ver­schie­de­ne Stof­fe un­spe­zi­fi­sche Rei­ze auf der Haut/Schleim­haut aus­lö­sen, die ty­pi­scher­wei­se zu Aus­trock­nung und/oder Ir­ri­ta­ti­on der Haut mit nach­fol­gen­dem Juck­reiz füh­ren. Da­her ist die rich­ti­ge Wahl ei­nes kos­me­ti­schen Prä­pa­ra­tes für die An­wen­dung auf der Haut ge­ra­de bei Kin­dern mit at­o­pi­schen Ek­zem sehr wich­tig. Im Ein­zel­fall kann so­gar die Durch­füh­rung ei­nes Pflas­ter­tes­tes (Epi­ku­tan­test) sinn­voll sein. Pro­duk­te, die rei­zend sind oder All­er­gi­en aus­lö­sen kön­nen, sind un­be­dingt zu mei­den. Die Rol­le all­er­gi­scher Re­ak­tio­nen beim at­o­pi­schen Ek­zem ist im Ein­zel­fall ge­nau zu über­prü­fen. Mit ver­schie­de­nen Haut­tes­tun­gen und Blut­un­ter­su­chun­gen las­sen sich zahl­rei­che Um­welt­all­er­ge­ne nach­wei­sen, wie z.B. All­er­gi­en aus­lö­sen­de Nah­rungs­mit­tel, aber auch Haus­staub­mil­ben, Tier­haa­re, Pol­len, aber auch All­er­gi­en aus­lö­sen­de Stof­fe, die in kos­me­ti­schen Pro­duk­ten ent­hal­ten sein kön­nen. In ver­schie­de­nen wis­sen­schaft­li­chen Un­ter­su­chun­gen konn­te ge­zeigt wer­den, dass Nah­rungs­mit­tel bei 20 bis 40 Pro­zent der Neu­ro­der­mi­ti­ker (bei Kin­dern häu­fi­ger als bei Er­wach­se­nen) die Er­kran­kung un­ter­hal­ten bzw. neue Schü­be aus­lö­sen kön­nen. Für Säug­lin­ge und Klein­kin­der sind Milch, Hüh­ner­ei, Soja, Wei­zen­mehl, Ha­sel­nuss, Fisch und Erd­nuss die häu­figs­ten Aus­lö­ser, wäh­rend dies für die Er­wach­se­nen die so­ge­nann­ten pol­len­as­so­zi­ier­ten Nah­rungs­mit­tel­all­er­ge­ne (ro­hes Kern- und Stein­obst, Nüs­se, Sel­le­rie, Kräu­ter und Ge­wür­ze, Erd­nuss, Fisch und Ge­trei­de) sind.

                              swiss­mom: Sol­len Kin­der von El­tern, die an All­er­gi­en lei­den auch ge­wis­se Stof­fe ver­mei­den?

                              Dr. R. Kai­ser: Ja. All­er­gi­en wer­den im Lau­fe des Le­bens er­wor­ben. Dies er­folgt über den di­rek­ten Kon­takt zu All­er­gi­en aus­lö­sen­den Stof­fen, wo­bei es zu ei­ner Sen­si­bi­li­sie­rung kom­men kann. All­er­gi­en wer­den ei­gent­lich nicht di­rekt ver­erbt. Es ist aber da­von aus­zu­ge­hen, dass sämt­li­che All­er­gi­en, die bei ei­ner wer­den­den Mut­ter akut oder la­tent vor­han­den sind, auf das Kind zu­min­dest un­ter­schwel­lig über­tra­gen wer­den.

                              swiss­mom: Wie lan­ge soll man Pro­duk­te für Klein­kin­der und Ba­bies an­wen­den?

                              Dr. R. Kai­ser: Kos­me­ti­sche Pro­duk­te kön­nen – wenn kein Ver­falls­da­tum auf­ge­druckt ist – wäh­rend 30 Mo­na­ten an­ge­wen­det wer­den. An­sons­ten gilt das auf der Pa­ckung auf­ge­druck­te Ver­falls­da­tum (EXP, an­wend­bar bis). Neu­er­dings wird auf kos­me­ti­schen Pro­duk­ten ne­ben dem Ver­falls­da­tum auch an­ge­ge­ben, wie lan­ge man das Pro­dukt an­wen­den kann, wenn es ein­mal ge­öff­net ist. Die Zahl ne­ben dem of­fe­nen Töpf­chen gibt die An­zahl Mo­na­te an, bei de­nen das Pro­dukt nach dem Öff­nen an­ge­wen­det wer­den kann. Selbst­ver­ständ­lich soll­ten Pro­duk­te, de­ren Qua­li­tät nicht mehr ge­ge­ben ist (z.B. ran­zi­ge Crè­men und Sal­ben) nicht mehr an­ge­wen­det wer­den.

                              Letzte Aktualisierung: 18.11.2019, RRK

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