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                              Baby-Yoga

                              Interview mit Marie-Rose von Arx

                              Mutter und Baby auf der Bodenmatte
                              ©
                              GettyImages

                              swissmom:Was ist Baby-Yoga? Was soll man sich konkret darunter vorstellen?"

                              Marie-Rose von Arx: Baby-Yoga ist ein wunderbarer Weg, wie sich Eltern und Kind kennenlernen, miteinander entspannen und eine starke Beziehung aufbauen können. Babyyoga wird meist mit einer Massage des Babys ergänzt und kombiniert so einerseits Bewegung und andererseits Berührung. Eltern, die mit ihrem Kind Yoga machen möchten, beginnen z. B. mit einer Massage zur Kontaktaufnahme und sanften körperlichen Stimulation des Babys. Es folgen Yogaübungen, die das Baby noch nicht selbstständig ausführen kann: Die Mutter oder der Vater führt seine Beine, Arme etc. fliessend und sanft in die verschiedenen Positionen. Es gibt solche Körperübungen zur spielerischen Förderung der Beweglichkeit, des Gleichgewichts, der Kraft oder auch des Rhythmusgefühls. Baby-Yoga wurde von der Engländerin Françoise Barbira Freedman, selbst Mutter von vier Kindern, entwickelt. Freedman ist Anthropologin und Yogalehrerin und hat klassisches Yoga an die Bedürfnisse von Frauen während Schwangerschaft und Rückbildung angepasst. Als Grundlage diente ihr u. a. das Studium des Umgangs mit Babies in anderen Kulturkreisen. Yoga hilft, das Erlebnis von Schwangerschaft, Geburt und Rückbildung zu bereichern und die Interaktion mit dem Baby von Anfang an positiv und mit viel Liebe und Einfühlung zu gestalten.

                              swissmom: Was unterscheidet Baby-Yoga von Babymassage, die mittlerweile vielen ein Begriff ist und von vielen praktiziert und geschätzt wird?

                              Marie-Rose von Arx: Baby-Yoga integriert sozusagen die Babymassage und weitet sie vom Berührungs- zum Bewegungserlebnis für das Baby. Das Baby erlebt durch die Yogaübungen seinen Körper im dreidimensionalen Raum. Gerade auch etwas ältere Babys lieben die etwas aktivere Form des Yogas sehr. 

                              Zur Person

                              Marie-Rose von Arx ist Mutter des zweijährigen Mauro, Dipl. Krankenschwester und Still- und Laktationsberaterin. Sie verfügt über mehrjährige Berufserfahrung in Wochenbett- und spitalexterner Krankenpflege, ist ausgebildet in Ayurveda in den Bereichen Massage und Ernährung und in Yoga während der Schwangerschaft und Rückbildung sowie Babyyoga und Babymassage. 

                              swissmom: Warum gerade Yoga?

                              Marie-Rose von Arx: Yoga löst durch Körperübungen, die mit verschiedenen Atemtechniken ergänzt werden, physische und auch psychische Spannungen. Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit einem Neugeborenen bedeuten für eine Frau körperlich und seelisch sehr grosse Veränderungen. Yoga kann helfen, den Kontakt zu sich selbst auch in der anstrengenden ersten Monaten mit einem Baby nicht zu verlieren, Körper und Seele zu stärken und Wohlbefinden zu herzustellen. Die ruhige Form der Körperübungen erlaubt es zudem, schon ganz kleine Babies zu integrieren und so die Übungen einfach in den Alltag einzubauen. 

                              swissmom: Für wen ist Baby-Yoga interessant? In welchem Alter kann ich mit meinem Kind Yoga machen?

                              Marie-Rose von Arx: Baby-Yoga eignet sich für alle Eltern und ihre Kinder, sofern sie keine speziellen gesundheitlichen Probleme haben. Yoga mit seinem Kind kann man so lange praktizieren, wie es Elternteil und Kind Spass macht. 

                              swissmom: Was bringt es der Mutter, was dem Baby?

                              Marie-Rose von Arx: Baby-Yoga und Babymassage bringt Mutter und Kind viel Freude mit- und aneinander, lässt sie eine gute Zeit miteinander verbringen und entspannt sowohl die Mutter als auch das Kind. Baby-Yoga fördert aber auch spielerisch die körperliche Entwicklung und das körperliche Wohlbefinden des Kindes: Durch die Massage und die Bewegungen erlebt es seinen Körper und gewinnt ein Gefühl für die Dreidimensionalität der Welt. Gewisse Übungen können z. B. Verdauungsprobleme des Kindes lindern helfen. Das Einklanggefühl mit der Mutter stärkt die Beziehung. Die Mutter achtet beim Yoga genau auf die Reaktionen ihres Kindes und auf ihre eigene Intuition. Sie gewinnt so Sicherheit im Umgang mit dem Baby. Yoga kann eine schöne körperlich und seelisch bereichernde Tagesroutine oder ein Ritual werden, das dem Kind Orientierung vermittelt. Nicht zuletzt ermöglicht es die Yogapraxis der Mutter, ihren Körper in der Rückbildung zu unterstützen.

                              swissmom: Welche Kenntnisse braucht es? 

                              Marie-Rose von Arx: Es braucht keine Yoga- oder sonstige Vorkenntnisse, um mit Baby-Yoga und Babymassage zu beginnen. Mit Vorteil lässt man sich zu Beginn im Rahmen eines Kurses anleiten. Es gibt aber auch Bücher, in denen viele Baby-Yoga-Ideen zu finden sind, z. B. von Françoise Barbira Freedman. Einmal gelernt kann man jeden Tag ganz einfach zu Hause mit seinem Baby Yoga machen und es massieren.

                              Weitere Informationen unter www.yogaayurveda.ch.

                              Letzte Aktualisierung: 11.06.2021, BH

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