Kaffee könnte Fruchtbarkeit stören
Aus der Forschung
Das im Kaffee enthaltene Koffein senkt die Muskelaktivität im Eileiter und könnte damit die weibliche Fruchtbarkeit verringern. Experimente an Mäusen, die Wissenschaftler der University of Nevada School of Medicine durchgeführt und im British Journal of Pharmacology publiziert haben, deuten zumindest darauf hin.
Nach der Befruchtung erfolgt der Transport der Eizelle nicht nur über einen in Richtung Gebärmutter gerichteten Flüssigkeitsstrom auf feinen Flimmerhärchen (den Zilien), sondern zusätzlich über Muskelaktivität in der Eileiterwand.
Das Forscherteam unter der Leitung von Sean Ward untersuchte Muskelpräparate von mehreren Eileitern ihrer Labormäuse. Dabei fanden sie heraus, dass Koffein die Aktivität spezialisierter Schrittmacherzellen in der Muskelwand der Eileiter senkt. Diese Schrittmacherzellen sind für die muskuläre Funktion des Eileiters entscheidend. Sie tragen nach Einschätzungen der Wissenschaftler sogar mehr zu seiner Funktion als Transportorgan bei als die Zilien in der Innenwand des Organs. Diese Ergebnisse könnten eine Erklärung dafür bieten, warum Frauen mit hohem Kaffeekonsum häufiger Probleme haben, schwanger zu werden.
Doch nicht nur für die Kinderwunschberatung bieten die Erkenntnisse nach Auffassung der Forschergruppe interessante Behandlungsansätze. Denn je mehr man nun verstehe, wie der Eileiter funktioniere, desto besser könnten Ärzte auch Entzündungen, sexuell übertragene Krankheiten oder andere Erkrankungen in diesem Organbereich beurteilen.
Aus der Forschung: R.E. Dixon et al.: BJP 163/4, S. 745–754, 2011