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                              Ver­stop­fung beim Kind

                              Vie­le El­tern sor­gen sich, wenn ihr Kind nicht ganz re­gel­mäs­sig auf die Toi­let­te geht. Wann spricht man von Ver­stop­fung?

                              Kind beisst in einen Apfel
                              ©
                              Fotolia

                              Für die Ver­dau­ung von Kin­dern gibt es kei­ne Richt- oder Norm­wer­te. Aber eben­so wie ein Kind spre­chen und ge­hen lernt, muss es auch ler­nen, sei­ne Ver­dau­ungs­or­ga­ne zu kon­trol­lie­ren. Dass Spre­chen und Lau­fen den Kin­dern häu­fig leich­ter fällt, sieht man ja al­lein an der Tat­sa­che, dass die ers­ten Wor­te und die ers­ten Schritt­chen noch mit Win­del­pa­ket er­fol­gen. Nor­mal auf die Toi­let­te zu ge­hen, muss ein­ge­übt wer­den. Und wenn et­was schwie­rig zu er­ler­nen ist, kann es auch mal zu Feh­lern kom­men.

                              Wann spricht man von Ver­stop­fung?


                              Ver­stop­fung ist als Zu­rück­hal­ten von Stuhl in­fol­ge un­voll­stän­di­ger Stuhl­ent­lee­rung de­fi­niert. Eine chro­ni­sche Obsti­pa­ti­on, so der me­di­zi­ni­sche Fach­be­griff für Ver­stop­fung, liegt bei ei­ner Be­schwer­de­dau­er von mehr als zwei Mo­na­ten vor. Für die Dia­gno­se müs­sen von den fol­gen­den Sym­pto­men min­des­tens zwei er­füllt sein:

                              • we­ni­ger als drei Stuhl­ent­lee­run­gen pro Wo­che;

                              • har­ter Bat­zen oder klei­ne Ku­geln („Schaf­kot“)

                              • mehr als ein­mal pro Wo­che Stuhlin­kon­ti­nenz (= Un­fä­hig­keit sei­nen Stuhl­gang zu­rück­zu­hal­ten);

                              • gros­se Stuhl­men­gen im Mast­darm oder im Bauch tast­bar;

                              • der Bauch ist auf­ge­trie­ben, das Kind klagt über Schmer­zen;

                              • ge­le­gent­li­che Ent­lee­rung gros­ser Stuhl­mas­sen;

                              • Ver­knei­fen des Stuhl­gangs, das heisst so­ge­nann­te Stuhl­rück­hal­tema­nö­ver (bei­spiels­wei­se „Rei­ten“ auf ei­ner Stuhl­leh­ne oder Sit­zen auf der ei­ge­nen Faust);

                              • schmerz­haf­ter oder har­ter Stuhl­gang. Das Kind hat Mühe, ihn her­aus­zu­drü­cken.

                              Spu­ren in der Un­ter­wä­sche


                              Kot­spu­ren in der Un­ter­wä­sche kön­nen eben­falls auf Ver­stop­fung hin­wei­sen. Durch die sich an­sam­meln­den gros­sen Men­gen Kot im End­darm ha­ben die Kin­der Schmer­zen und ver­mei­den den Gang zum WC. Weil sich der Af­ter stark dehnt, ha­ben sie kei­ne Kon­trol­le mehr über den Stuhl­gang und ver­lie­ren stän­dig klei­ne Kot­men­gen (En­ko­pre­sis). Durch Fäul­nis ent­steht wei­cher Stuhl, der an den ge­stau­ten Kot­mas­sen seit­lich vor­bei fliesst und in klei­nen Men­gen in die Un­ter­wä­sche ab­ge­setzt wird.

                              Die­ses „Stuhl­schmie­ren“ darf nicht als Durch­fall fehl­ge­deu­tet wer­den. Es hat mit psy­chi­schem Fehl­ver­hal­ten nichts zu tun, das Kind kann nichts da­für! Schimp­fen und Be­stra­fen nüt­zen in die­ser Si­tua­ti­on über­haupt nichts und soll­ten un­be­dingt ver­mie­den wer­den.

                              Sym­pto­me bei chro­ni­scher Ver­stop­fung 


                              Vie­le Kin­der - vor al­lem Kna­ben - ha­ben wei­te­re Be­schwer­den wie Bauch­schmer­zen, Blä­hun­gen, Ap­pe­tit­lo­sig­keit, Er­bre­chen, Ein­näs­sen, Harn­wegs­in­fek­te, Kot­stau, Blut- und Schleim­ab­gang so­wie psy­chi­sche Pro­ble­me. Die von ei­ner chro­ni­schen Ver­stop­fung be­trof­fe­nen Kin­der sind kör­per­lich kaum noch ak­tiv.

                              Ur­sa­chen für die Ver­stop­fung


                              In 95 Pro­zent al­ler Fäl­le fin­den Kin­der­ärz­te kei­ne or­ga­ni­sche Ur­sa­che für die chro­ni­sche Ver­stop­fung; man spricht hier von ei­ner funk­tio­nel­len Obsti­pa­ti­on.  

                              Meist ent­wi­ckelt sie sich aus ei­ner aku­ten Ver­stop­fung, die zum Bei­spiel auf­tritt, wenn im Säug­lings­al­ter Brei­mahl­zei­ten ein­ge­führt wer­den, also die Er­näh­rung von Milch auf Bei­kost um­ge­stellt wird. Ver­stop­fung ver­ur­sa­chen kann auch der Ver­zehr von zu viel Haus­halts­zu­cker und Kuh­milch. Even­tu­ell wird zu we­nig Flüs­sig­keit zu­ge­führt. Nicht ver­ges­sen: Bei ho­her kör­per­li­cher Ak­ti­vi­tät, war­men Tem­pe­ra­tu­ren draus­sen oder drin­nen oder auch bei Fie­ber steigt der Flüs­sig­keits­be­darf.

                              Oft feh­len die not­wen­di­gen Bal­last­stof­fe in der Nah­rung. Vie­le Kin­der (und auch Er­wach­se­ne) neh­men deut­lich zu we­ni­ge Bal­last­stof­fe auf. Bal­last­stof­fe ste­cken vor al­lem in Ge­mü­se, Voll­korn­pro­duk­ten und Obst. Bei Kin­dern gilt ein Ziel­wert von ca. 10 g Bal­last­stof­fen pro 1000 kcal. Das heisst: Bis zum Al­ter von 3 Jah­ren soll­ten Kin­der täg­lich ca. 10 g Bal­last­stof­fe auf­neh­men, bis zum Al­ter von sechs Jah­ren ca. 15 g täg­lich. Die­se Wer­te wer­den von mehr als der Hälf­te der Kin­der nicht er­reicht (Er­geb­nis der Es­Ki­Mo-Stu­die).

                              Bal­last­stof­fe

                              So viel Gramm stecken in:
                              1 Scheibe Vollkornbrot (50 g): 3,9 g Ballaststoffe
                              1 Portion Vollkornnudeln (200 g): 10,2 g Ballaststoffe
                              1/2 Peperoni (100 g): 3,6 g Ballaststoffe
                              1 Apfel: 2,5 g Ballaststoffe
                              Fleisch: 0 g Ballaststoffe

                              Wel­che Trink­men­ge für Kin­der?


                              Kin­der ab ei­nem Jahr soll­ten täg­lich ca. 800 ml Flüs­sig­keit zu sich neh­men. Das ent­spricht un­ge­fähr 5 Glä­sern, na­tür­lich am Bes­ten als Was­ser oder an­de­re zu­cker­freie Ge­trän­ke wie un­ge­süss­te Früch­te- oder Kräu­ter­tees.

                              Im Al­ter von 4 bis 7 Jah­ren be­nö­ti­gen Kin­dern ca. 950 ml. Das ist also ein Glas mehr am Tag.

                              Ab dem 10. Ge­burts­tag soll­ten Kin­der ei­nen gu­ten Li­ter trin­ken, also ca. 7 Glä­ser pro Tag. 

                              Schmer­zen beim Stuhl­gang


                              Am An­fang der hart­nä­cki­gen Ver­stop­fung steht oft auch ein wun­der Po oder ein win­zi­ger, aber sehr schmerz­haf­ter Ein­riss in der Af­ter­schleim­haut. Er ent­steht meist durch den zu har­ten Stuhl, kann aber auch Fol­ge ei­ner hef­ti­gen Durch­fall-Epi­so­de sein. Da das Kind die Schmer­zen beim Stuhl­gang fürch­tet, hält es den Stuhl ak­tiv zu­rück, was er­neut zur Bil­dung von zu har­tem Stuhl und zu er­neu­ten Schmer­zen führt – ein Teu­fels­kreis ent­steht.

                              Psy­chi­sche Pro­ble­me?


                              Wei­te­re Grün­de kön­nen psy­chi­sche Be­las­tun­gen wie fa­mi­liä­re Span­nun­gen (Um­zug, Ge­burt ei­nes Ge­schwis­ters oder Kon­flik­te in der Fa­mi­lie), Än­de­run­gen im ge­wohn­ten Ta­ges­ab­lauf (eine lan­ge Rei­se, un­ge­wohn­tes Es­sen, eine Krank­heit, die das Kind ein paar Tage ans Bett fes­selt), Ir­ri­ta­tio­nen beim Sau­ber­wer­den, aber auch Be­we­gungs­man­gel sein. Grös­se­re Kin­der ekeln sich von den schmut­zi­gen Toi­let­ten im Kin­der­gar­ten oder in der Schu­le oder ha­ben ein­fach „kei­ne Zeit“, um aufs WC zu ge­hen. Man­che Kin­der ma­chen auch als „Kraft­pro­be“ mit den El­tern „dicht“: Sie un­ter­drü­cken den Stuhl­gang vie­le Tage lang. Manch­mal steckt ein Pro­test da­hin­ter, z.B. wenn die El­tern das Kind zu früh zur Sau­ber­keit er­zie­hen möch­ten.

                              Nur in fünf Pro­zent al­ler Fäl­le ste­cken hin­ter ei­ner chro­ni­schen Ver­stop­fung ernst­haf­te Er­kran­kun­gen wie der Mor­bus Hirsch­sprung oder eine Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on. Sel­ten wird die Obsti­pa­ti­on auch durch Me­di­ka­men­te her­vor­ge­ru­fen.

                              Letzte Aktualisierung: 16.01.2020, BH

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